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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Carl ein Bier. Er hörte sich mit scheinbarer Anteilnahme alle möglichen örtlichen Beschwerden an und behielt den Alkoholkonsum
derjenigen im Auge, die mit ihrem Wagen gekommen waren.
    Er verfolgte, wie Nell Essen servierte, mit Gästern plauderte, Töpfe und Pfannen, die von Rechauds warmgehalten wurden, auffüllte. Er konnte sehen, wie sie von Stunde zu Stunde mehr aufblühte.
    Er wollte sie anfangs fragen, ob er ihr helfen könnte, musste aber einsehen, dass das eine geradezu lachhafte Idee war. Er hatte nicht nur die leiseste Ahnung, wie er ihr hätte helfen können, sondern sie brauchte ganz offensichtlich keinerlei Hilfe.
    Als es sich langsam ausdünnte, fuhr er einige der Gäste nach Hause, um auf Nummer Sicher zu gehen. Es war fast Mitternacht, als er seine Pflichten erledigt hatte und zurückfuhr, um Nell in der Küche abzufangen.
    Leere Tabletts standen sauber übereinander gestapelt auf Gladys’ weißer Marmor-Küchentheke, daneben ein Satz Servierschüsseln. Die Spüle war mit dampfendem Spülwasser gefüllt, und Nell ordnete systematisch Geschirr in den Spüler ein.
    »Wann hast du das letzte Mal gesessen?«
    »Ich habe den Anschluss verpasst.« Sie schob Teller in die Schlitze. »Aber die Tatsache, dass mich meine Füße fast umbringen, macht mich unglaublich glücklich.«
    »Hier.« Er hielt ihr ein Glas Champagner hin. »Ich finde, das hast du verdient.«
    »Ganz bestimmt habe ich das.« Sie nahm einen schnellen Schluck, bevor sie es beiseite stellte. »Wochenlange Planung, und nun ist es geschafft. Und ich habe fünf, sage und schreibe fünf Termine, um mögliche neue Aufträge zu besprechen nächste Woche. Wusstest du, dass Mary Harrisons Tochter nächstes Frühjahr heiratet?«
    »Ich hörte davon, sie heiratet John Bigelow. Ist eine Kusine von mir.«
    »Ich soll das Fest ausstatten.«
    »Ich empfehle dir dringend, diese Hackbällchen auf deine Speisekarte zu setzen. Sie waren unglaublich gut.«
    »Ich werde es mir merken.« Es war ein tolles Gefühl, dachte sie, vorausplanen zu können. Nicht nur für einen Tag oder eine Woche, sondern Monate im Voraus. »Hast du gesehen, wie Gladys und Carl miteinander getanzt haben?«
    Sie richtete sich auf, presste ihre Hand auf ihr schmerzendes Kreuz. »Dreißig Jahre, und dann haben die beiden auf der Terrasse getanzt, haben sich in die Augen geschaut, als wäre es das erste Mal. Es war für mich der glücklichste Moment dieses Abends. Weißt du, warum?«
    »Warum?«
    Sie drehte sich zu ihm um. »Weil es nur darum ging, wie sie zusammen tanzten, sich gegenseitig in die Augen sahen, das ganze Fest hatte nur diesen einen Sinn. Es ging nicht um Dekoration, Festbeleuchtung oder Cocktail-Shrimps. Es ging um ein Paar, um eine Verbindung, an die sie glauben. Um den Glauben aneinander. Was wäre passiert, wenn einer von ihnen in all den vergangenen Jahren diese Verbindung aufgegeben hätte? Sie hätten es verpasst, heute auf der Terrasse tanzen zu können, und alles andere dazwischen auch!«
    »Wir haben noch nie miteinander getanzt.« Er streckte seine Hand aus und streichelte ihre Wange. »Nell …«
    »Da sind Sie ja!« Mit feuchten, aber strahlenden Augen kam Gladys in die Küche gefegt. »Ich habe schon befürchtet, Sie wären gegangen.«
    »Nein, ich bitte Sie. Ich muss dies hier noch wegräumen und noch einmal durchs Haus gehen, ob auch alles wieder an Ort und Stelle steht.«
    »Das werden Sie ganz bestimmt nicht tun. Sie haben genug getan, mehr, als ich erwartet habe. Ich hatte noch nie so eine Party, nicht in meinem ganzen Leben. Die Leute werden noch Jahre darüber reden.«
    Sie nahm Nell bei den Schultern und küsste sie auf beide Wangen. »Ich war die Pest, ich weiß.« Sie umarmte Nell so fest, dass der die Luft wegblieb. »Oh, es war der reine Genuss, und ich werde nicht dreißig Jahre warten, um das zu wiederholen. Nun befehle ich Ihnen, auf der Stelle nach Hause zu gehen und sich auszuruhen.«
    Sie drückte Nell eine knisternde Hundertdollarnote in die Hand. »Das ist für Sie.«
    »Mrs. Macey, Sie müssen mir wirklich kein Trinkgeld geben. Peg und …«
    »Ich habe mich um die beiden gekümmert. Sie beleidigen mich, wenn Sie das nicht annehmen und sich irgendwas Hübsches kaufen. Verschwinden Sie endlich. Was noch zu tun ist, kann genauso gut bis morgen warten. Sheriff, Sie helfen unserer Nell beim Tragen.«
    »Das werde ich tun.«
    »Dies war besser als meine Hochzeit«, sagte Gladys auf dem Weg zur Tür. Sie drehte sich kurz um, zwinkerte.

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