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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Peters
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nicht. Lucia ist … anders …“ Cirrus spürte, wie eine seltsame Verlegenheit von ihm Besitz ergriff. „Hätte Lucia mich nicht persönlich darum gebeten, und wäre Joleen nicht weiblich, hätte ich dem auch niemals zugestimmt.“ Die Warnung an seinen Bruder, seine Finger und Reißzähne von seiner Blutsklavin zu lassen, schwang ungesagt in seinen Worten mit.
    „Ich werde mir eine Bluthure herkommen lassen“, räumte Zacharias schließlich ein. „Ich will nicht fortgehen, solange sie noch nicht wach ist.“ Cirrus hatte so etwas schon geahnt.
    „Ich werde dir eine schicken“, sagte er ruhig. „Außerdem werde ich Lucia ebenfalls zu euch schicken. Wenn du mich fragst, wird es nicht mehr lange dauern, bis Joleen erwacht.“ Als sein Bruder ihn dieses Mal ansah, leuchtete Hoffnung in seinen Augen auf. Cirrus trat auf Zacharias zu und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Es wird schon alles gut gehen“, fügte Cirrus ruhig hinzu. Zacharias nickte vorsichtig. Dann richtete er sich auf.
    „Was ist mit dem Vampir?“, fragte er und seine Augen leuchteten kurz rot auf.
    „Im Keller und mit Silberketten fixiert. Wir haben seine Gedanken durchforstet und inzwischen einen recht guten Einblick über die Geschehnisse von letzter Nacht“, antwortete Cirrus, auch wenn ihm nicht ganz wohl dabei war. „Dreh und Angelpunkt scheint Martina zu sein.“
    „Und Nikolas?“, fragte Zacharias und Trauer schlich in seine Stimme.
    „Auch das gehörte zu Martinas Rache. Sie hätten ihn so oder so getötet, Joleen trug keine Schuld daran.“ Cirrus presste seine Lippen aufeinander und unterdrückte die Wut, die in ihm aufstieg. Dank Zacharias‘ Racheglüsten würde er beizeiten die Gelegenheit bekommen, seine Wut an Anderson auszulassen. Er schüttelte seinen Kopf. „Joleen war wirklich unglaublich tapfer. Und sie hat Nikolas‘ seinen letzten Weg erleichtert.“
    „Wie?“, fragte Zacharias verwirrt.
    „In dem Augenblick, in dem der Schmerz seinen Verstand verwirrt hat, hielt er Joleen für Theresa, und hat sie um Verzeihung gebeten. Sie hat ihn in den Glauben gelassen und so konnte Nikolas in seinen letzten Augenblicken noch Frieden mit sich selbst schließen“, erklärte Cirrus und sein Blick wanderte zu Joleens Gesicht. Keiner von ihnen hatte geahnt, dass Nikolas nach all den Jahrhunderten immer noch mit solchen Schuldgefühlen belastet war, doch in dem Augenblick, als es darauf ankam, hatte Joleen schnell genug geschaltet, um ihm diese zu nehmen.
    „Er hätte nicht sterben dürfen“, flüsterte Zacharias traurig.
    „Er wollte es“, erwiderte Cirrus. Es stimmte, er hatte Andersons Gedanken mehrfach durchforstet und es gesehen. „Nikolas hat sich dazu entschlossen. Auch wenn sein Tod grausam war, wie es mir erscheint, hätte er eine andere Möglichkeit gefunden, seine Existenz zu beenden, wenn ihm die Entscheidung nicht abgenommen worden wäre.“
    „Ich habe nie etwas bemerkt“, flüsterte Zacharias bestürzt.
    „Ebenso wenig, wie ich. Erst, als er über die Bluthure hergefallen ist, ist es mir klar geworden.“ Als Zacharias ihn fragend ansah, lächelte Cirrus. Ihm fiel ein, dass sein Bruder davon ja gar nichts wusste. „Scarlett. Ich weiß nicht, ob du dich erinnerst, aber sie war eng befreundet mit den beiden Jungen die Joleen ...“ er ließ das Ende des Satzes offen und schüttelte seinen Kopf. „Sie ist immer mit Anderson in Kontakt geblieben. Ebenso wie mit Martina. Auch sie befindet sich nun im Keller. Nachdem Nikolas im Blutrausch über sie hergefallen ist, war sie einige Tage bewusstlos. Joleen und Lucia kümmerten sich um sie. Nachdem sie wach wurde, hat sie heimlich Anderson kontaktiert und ihm alles berichtet. Sie war noch sehr geschwächt, fand aber dazu die Kraft. Daher wussten sie auch, wo sie Joleen finden konnten. Sie sah Joleen, als sie fertig für den Ausflug aus ihrem Zimmer kam.“ Cirrus verschwieg die Tatsache, dass sich Joleen hatte alleine wegschleichen wollen ganz bewusst. „Scarlett hat Anderson gesagt, dass Joleen weggeht. Er hat sich auf die Lauer gelegt, und ist ihr dann heimlich gefolgt. Er hat nur den rechten Augenblick abgewartet, um zuzuschlagen. Als wir losgefahren sind, um Joleen und Nikolas zu suchen, war ihr klar, dass sie auffliegen würde. Sie wollte das Haus verlassen, doch Lucia war geistesgegenwärtig genug, um sie davon abzuhalten und in einem der Zimmer einzusperren.“
    „Deine Blutsklavin ist ganz schön gerissen“, murmelte Zacharias und seine

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