Im Licht des Blutmondes
und sahen gebannt in die Mitte des Raumes. Dort hockten mehrere Vampire und beugten sich über einen Körper, benutzten ihn, tranken von ihm.
Erst als sich einer der Vampire leicht bewegte, und Zacharias‘ Blick auf eine Strähne von wie Gold schimmerndem, blondem Haar fiel, realisierte er, dass es der Körper Joleens war. Ein wildes, animalisches Knurren entfuhr ihm und er stützte sich auf die Vampire.
Den ersten, den er von ihr herunterriss, schleuderte er einfach gegen die Wand, so fest, dass der Putz davon abbröckelte und feine Risse dort entstanden, wo der Kopf des Vampires gegengestoßen war. Zacharias jedoch achtete nicht darauf, sondern packte sogleich zwei weitere Vampire. Dem ersten zerfetzte er mit seinen Reißzähnen die Kehle, dem zweiten entfernte er einfach den Kopf.
Erst jetzt schienen die anderen Vampire die Veränderung zu bemerken, und ließen von Joleen ab. Joleens Körper lag regungslos auf dem Boden, doch er spürte, dass sie noch atmete. Plötzlich stand Cirrus neben ihm und ging ebenfalls auf die Vampire los. Agenta stürzte sich auf den ersten Vampir, den Zacharias gegen die Wand geschleudert hatte, denn dieser hatte sich inzwischen benommen aufgerichtet und wollte sich auf ihn stürzen.
Fayn überblickte den Raum und ging dann zu den Bluthuren herüber, um diese davon abzuhalten, zu fliehen. Zacharias Blutrausch wurde immer stärker und er lebte ihn an den Vampiren aus. Wenn einer von ihnen nur ansatzweise nah genug kam, fiel er ihn an und brachte ihn mit bloßen Händen um. An die Waffe, die er bei sich trug, dachte er nicht mehr.
Als er einen weiteren Vampir zu packen bekam, drückte er ihn gegen die Wand, bereit ihm den Kopf abzureißen. Er blickte in das blutverschmierte Gesicht, aus dem ihm ein eiskaltes Lächeln entgegen schien. Er ließ seinen Blick weiter nach oben wandern, um dem Vampir in die Augen zu blicken, wenn er ihn tötete …
Er und taumelte zurück.
„Na, hast du mich erkannt, du Bastard?“, keuchte der Vampir, während Zacharias ihn erschrocken ansah. „Scarlett hatte wohl doch recht, sie war deine Blutsklavin“, sagte Anderson, während er langsam auf Zacharias zuging, der wie erstarrt da stand.
Seine Schuld! Seine Schuld! Seine Schuld!
Er hätte diesen verdammten Mistkerl damals zu Tode prügeln sollen, egal, wie Joleen das gefunden hätte.
„Weißt du“, fuhr Anderson seelenruhig fort und leckte sich demonstrativ mit seiner Zunge über die blutverschmierten Lippen. „Deine kleine Schlampe lässt sich echt gut ficken.“ Dann sprang er auf Zacharias zu, bereit ihn zu töten.
Zacharias reagierte rein instinktiv. Der Schrecken hatte sein Denken wieder geklärt. Er griff nach der Waffe, zog den Abzug durch und drückte ab. Der Schuss traf Anderson genau zwischen die Augen. Nicht genug um ihn zu töten, doch ausreichend, um ihn zu lähmen. Er würde diesem Stück Dreck keinen schnellen Tod gönnen.
„Zacharias!“ Cirrus Stimme tönte drängend durch den Raum, und als Zacharias sich umdrehte, sah er, dass nicht ein Vampir mehr lebte. Sein Bruder kniete neben dem blutüberströmten Körper von Joleen die leblos und nackt auf dem Boden lag.
Zacharias keuchte und war sofort bei ihr, um sie vorsichtig in seine Arme zu ziehen. Ihre Augen waren geschlossen, doch als er sie an sich drückte, flatterten ihre Augenlider kurz. Er schluckte. Sie war noch nicht tot, doch sie würde die nächsten Minuten nicht mehr überleben.
„Joleen“, flüsterte er und seine Stimme war dumpf von tiefer Trauer. Er drückte sie fester an sich und konnte hören, wie die Knochen in ihrem Körper schabend aneinander rieben. Wie viele Knochen die Vampire ihr gebrochen hatten, vermochte er jedoch nicht zu sagen. „Liebste“, raunte er zitternd. „Wenn du mich hören kannst, gib mir ein Zeichen.“
„Zacharias“, flüsterte Fayn und auch in ihrer Stimme lag Trauer. Sie legte die Hand sanft auf seine Schulter. „Sie wird sterben, wenn du sie jetzt nicht verwandelst.“ Zacharias schüttelte heftig den Kopf und zog sie noch enger an sich, und Joleen stöhnte leise. Das durfte nicht sein. Sie durfte nicht sterben, nicht so! Wie sollte er denn ohne sie weiterleben? Joleen war sein Leben, ohne sie würde seine ganze Existenz ihren Sinn verlieren.
„Nicht gegen ihren Willen“, stieß er aus und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar, das von ihrem eigenen Blut verklebt war und an ihrem Kopf haftete. „Eher sterbe ich mit ihr.“
„Dann lass ihr die Wahl“, sagte Agenta
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