Im Licht des Blutmondes
seinen Freund. Seine Hand griff in den Ausschnitt ihres Kleides und er zerrte heftig daran, sodass der dünne Stoff riss, und ihr Oberkörper plötzlich entblößt war.
Joleen handelte rein instinktiv, als sie das Knie anhob und es heftig in Leons Unterleib rammte. Leon rückte von ihr ab und krümmte sich unter einem Aufstöhnen zusammen. Als Anderson nach ihr greifen wollte, holte sie aus, versetzte ihm eine Ohrfeige und riss sich von ihm los. Anderson war überrascht, aber leider nicht überrascht genug, um ihren Fluchtversuch nicht zu unterbinden. Seine Arme schlangen sich fest um ihren Oberkörper und er drückte ihren Brustkorb und ihre Arme fest zusammen.
Joleen schrie auf und strampelte hilflos und wirkungslos mit den Beinen. Doch auch Leon hatte sich inzwischen erholt und richtete sich wieder auf, um sie böse anzufunkeln.
„Du kleines Miststück“, fauchte er wütend. „Das hast du nicht umsonst gemacht.“ Als er auf sie zu trat, wollte sie erneut aufschreien, doch Leon hielt ihr erneut den Mund zu.
„Was ist hier los?“ Als die Stimme ertönte, schöpfte Joleen nur so lange Hoffnung, bis sie erkannte, dass es ihre Mutter war, die dazwischen gegangen war. Leon ließ gar nicht erst davon ab, ihr den Mund zuzuhalten, sondern drehte sich langsam zu Martina um.
Die Vampirin stand mit verschränkten Armen da und betrachtete sie alle eindringlich.
„Also?“, fragte sie kalt und betrachtete Joleens zerrissenes Kleid mit leicht angewidertem Blick.
„Die kleine Schlampe hat uns ohne Grund angegriffen. Sie hat mir in die Eier getreten und Anderson eine geknallt“, erklärte Leon und Joleen riss ungläubig ihre Augen auf und versuchte, ihren Kopf zu schütteln. Martina jedoch würdigte sie keines Blickes, sondern sah zu Anderson.
„Stimmt das?“, fragte sie. Als Anderson bestätigend nickte, schwand in Joleen jegliche Hoffnung.
***
M ARTINA
Martina musste sich bemühen, ein Lächeln zu unterdrücken. Natürlich glaubte sie den beiden Jungen kein Wort, aber sie lieferten ihr endlich den Vorwand, den sie die ganze Zeit gesucht hatte.
„Die ist total durchgeknallt“, erklärte Anderson und wechselte einen schnellen Blick mit Leon. „Wir sind hier langgegangen und dann ist sie wie eine Furie auf uns losgegangen.“
„Nun“, sagte Martina langsam und kostete jede einzelne Sekunde davon aus. „Das ist wahrlich kein Verhalten, das man seinen Mitschülern gegenüber an den Tag legen sollte. Ich denke hier ist eine kleine Disziplinarmaßnahme vonnöten.“ Sie brauchte die Göre nicht anzusehen, um zu wissen, dass sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht wich, dennoch streifte sie sie kurz mit ihrem Blick und das Lächeln kam nun doch und ließ sich nicht unterdrücken.
„Kommt mit!“, forderte sie alle drei auf. „Und wenn ich einen Mucks höre, dann wird es nur noch schlimmer, als es ohnehin schon werden wird.“ Ihr letzter Kommentar war natürlich an Joleen gerichtet und mit Genugtuung sah sie, dass sich Angst in ihre Augen schlich.
Befriedigt stellte sie fest, dass die Göre keinen Mucks machte, während sie und die beiden Jungen ihr durch den langen Gang folgten. Joleen raffte die kläglichen Stoffreste ihres zerrissenen Kleides vor ihrer nackten Brust zusammen und zitterte.
Martina führte sie zwei Stockwerke tiefer in den Keller hinunter. Bei ihren Streifzügen durch das Haus hatte sie hier einige Räume entdeckt, die wohl noch ein Überbleibsel aus der alten Zeit waren. Dieses Wissen kam ihr nun nur Recht, da sie dort nun genau das fand, was sie benötigte.
Sie führte die Drei durch den Keller und blieb schließlich vor einem der Räume stehen. Sie stieß die Tür auf und wandte sich zu den Jugendlichen um.
„Rein da!“, verlangte sie mit kalter und schnarrender Stimme. Leon und Anderson folgten ihrer Anweisung mit einem gewissen Selbstbewusstsein. Joleen schüttelte mit weit aufgerissenen Augen ihren Kopf und machte einen Schritt zurück. Martina seufzte, packte die Göre brutal an ihrem Oberarm und schubste sie in den Raum.
Joleen stolperte und musste die Stofffetzen loslassen, um ihren Sturz abzufangen. Martina folgte ihr in den Raum und verschloss die Tür hinter ihnen, dann packte sie Joleen erneut und zog sie unsanft auf die Beine.
Endlich, nach all den Jahren, würde das kleine Miststück bekommen, was es verdiente. Sie beobachtete Joleens Gesicht genau, während diese ihren Blick durch den Raum schweifen ließ.
Martina wusste genau, was sie nun sah. Die dicken
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