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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Peters
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für dich“, erklärte sie leise. „Er wird bald hier sein und sich um dich kümmern.“
    „Er tut mir leid, Lady Fayn“, flüsterte Joleen traurig und wand sich unter der Decke.
    „Es gibt nichts, was dir leidtun müsste“, erwiderte Fayn und strich weiter über Joleens schweißnasses Haar.
    Sie hörte schnelle, hektische Schritte auf dem Flur und erkannte, dass es die von Zacharias waren. Sie hatte geahnt, dass ihr Vetter sofort hierher eilen würde, wenn er erfuhr, dass es Joleen nicht gut ging.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sich die Tür zu Joleens Zimmer öffnete und Zacharias in den Raum trat. Ohne ein Wort zu wechseln, kam er auf Joleens Bett zu. Fayn stand umgehend auf, um ihm Platz zu machen.
    Als Joleen ihn erkannte, lächelte sie entschuldigend und schloss die Augen, während er begann über ihr Haar zu streichen. Nach ein paar Sekunden öffnete sie die Augen wieder und musterte ihn.
    „Was machst du denn für Sachen?“, fragte Zacharias mit einer Stimme, so sanft, wie Fayn sie noch nie zuvor bei ihm vernommen hatte.
    „Entschuldigung, Sir“, murmelte Joleen und entspannte sich unter seiner Berührung.
    „Wie lange geht es dir schon nicht gut?“, fuhr Zacharias fort. Nun klang er ein wenig tadelnd. „Du sollst mir doch sagen, wenn du dich nicht wohlfühlst.“
    „Ich habe nicht gewusst, dass …“ Joleen brach ab und krampfte sich unter einer neuerlichen Schmerzwelle zusammen.
    „Sie hat immer leichte Krämpfe, wenn sie ihre Blutungen hat, Sir Zacharias“, antwortete nun Tony unterwürfig an Joleens Stelle. „In den letzten Monaten ist es schlimmer geworden, doch niemals so, dass wir es für unbedingt notwendig gehalten haben, einen Arzt zu rufen. Ich habe Lady Agenta gestern davon berichtet, als ich bei ihr war.“
    Zacharias warf ihr einen kurzen Blick zu, ehe er wieder auf Joleen hinunter sah. Ihre Augen waren geschlossen und sie wirkte nun ein bisschen entspannter. Fayn wurde klar, dass das Kind, das sie damals als Erstes bei sich aufgenommen hatten, in gleicher Weise an Zacharias gebunden war, wie auch er an sie. Beide schienen davon noch nichts zu wissen. Aber für Fayn war es deutlich zu sehen.
     
    Als der Arzt kam, wurden sie alle aus dem Zimmer geschickt. Zacharias weigerte sich. Fayn konnte ihn davon überzeugen, dass es besser für Joleen war, wenn sie mit dem Arzt allein reden konnte.
    Er lief vor der Tür auf und ab und war ausgesprochen gereizt. Als Nikolas kam, um sich nach Joleens Befinden zu erkunden, brummte Zacharias lediglich und sah ihn an, als wolle er ihn anfallen, aus purer Lust auf etwas einzuprügeln.
    Die Tür öffnete sich und der Arzt trat zu ihnen auf den Flur. Fayn ging zu Zacharias und legte ihm eine Hand auf die Schulter, um ihn davon abzuhalten, den armen Sterblichen mit Fragen zu überfallen. In seinem Zustand sollte er sich besser nicht mit Menschen auseinandersetzen.
    „Was ist mit ihr, Doktor?“, fragte Fayn, ehe ihr Cousin vollkommen die Beherrschung verlor.
    „Die junge Dame leidet lediglich unter sehr starken Menstruationskrämpfen. Dies ist nicht unüblich, vor allem nicht in diesem Alter“, erklärte der Arzt und trat instinktiv einen Schritt von ihnen zurück, als sein Blick Zacharias streifte.
    „Und was kann man dagegen machen?“, fragte Fayn weiter und verstärkte ihren Druck auf Zacharias‘ Schulter.
    „Ich habe ihr nun erst einmal etwas gegen die Schmerzen gegeben, und sie schläft jetzt. Natürlich wären Schmerzmittel eine Möglichkeit, aber ich würde vorschlagen, dass sie die Pille nimmt.“ Der Arzt wirkte fachkundig und distanziert, doch in seinen Augen konnte Fayn erkennen, dass er Angst vor ihnen hatte. Sie runzelte verwundert ihre Stirn.
    „Die Pille?“, fragte sie erneut, weil sie ahnte, dass diese Frage auch ihren Cousin beschäftigte. „Ich dachte, die sei ein Verhütungsmittel für Menschen.“
    „Das ist grundsätzlich richtig“, bestätigte der Arzt. „Aber sie hilft außerdem dabei, den Hormonhaushalt zu regulieren. Wenn die Hormone im Gleichgewicht sind, wird es ihr auch während ihrer Menstruation besser gehen. Die Krämpfe werden weniger oder vielleicht sogar ganz verschwinden.“
    Fayn nickte verstehend und dachte über die Worte des Arztes nach. Es schien die beste Lösung zu sein. Sie merkte, wie auch Zacharias sich langsam entspannte und nickte erneut.
    „Dann soll sie die Pille nehmen.“
    „Wie Sie wollen“, erwiderte der Arzt. „Ich werde Ihnen ein Rezept ausstellen. Außerdem lasse ich

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