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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Peters
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lächelte der Vampirin zu, ehe sie sich zu Tony hinunterbeugte, und ihr einen Kuss auf die Wange drückte.
    „Ich werde später noch einmal kommen“, versprach sie. Tony drückte sie kurz und schwach an sich. Sie lächelte Agenta kurz zu und verließ dann das Zimmer.
     
    Als Joleen in ihr Zimmer kam, um sich Jacke und Schuhe anzuziehen, fiel ihr Blick auf die schmale Kommode. In der obersten Schublade lag die feine Silberkette, die nach dem Überfall auf Zach alle Blutgefährtinnen bekommen hatten, um sich selbst zu schützen. Sie zog sie aus der Schublade und wickelte sie sich zum ersten Mal, seit sie sie erhalten hatte, um ihren Unterarm. Man konnte ja nie wissen, und lieber sie ging auf Nummer sicher.
    Sie verließ ihr Zimmer, lauschte dabei angestrengt und sah sich ganz genau um. Niemand durfte sie entdecken, wenn sie das Haus verließ. Leise und immer wieder innehaltend schlich sie die Treppe hinunter, während sie sich dabei vorsichtig umsah. Niemand war zu sehen, und sie atmete erleichtert durch, als sie ihren Fuß auf den Boden der Eingangshalle setzte.
    Joleens Blick richtete sich fest auf die Eingangstür und sie ging geradewegs darauf zu. Ihr Herz raste, denn sie wusste, dass es verboten war, was sie tat. Sie hatte niemandem davon erzählt, was sie vorhatte, man hätte es ihr ohnehin verboten, doch sie wollte Tony etwas Gutes tun. Ihre Finger schlossen sich um den kleinen Geldbeutel in ihrer Jackentasche. Jedes Mal, wenn sie mit den Kindern einen Ausflug machten, gab Zach ihr mehr Geld, als sie ausgeben konnte und so war er nun ausreichend gefüllt. Jedes Mal, wenn sie ihm das Geld nach den Ausflügen zurückgeben wollte, erntete sie einen bösen Blick seinerseits dafür. Nun war sie froh und dankbar, dass Zach sich ihr gegenüber immer so großzügig verhielt. Joleen war sicher, dass sie für den Betrag, den sie bei sich trug, einige Halsketten für Tony würde kaufen können.
    Sie erreichte die Eingangstür und sah sich ein weiteres Mal um, ehe sie zögernd ihre Hand ausstreckte und sie auf das kalte Metall der Türklinke legte.
    „Was glaubst du, was du da tust?“, fragte eine dunkle, knurrende Stimme hinter ihr und Joleen schrie erschrocken auf. Sie fuhr herum und sah in die wütend funkelnden Augen von Nikolas, der mit verschränkten Armen vor ihr stand und sie abwartend ansah. Joleen öffnete den Mund und holte Luft, um ihm zu antworten, doch kein Wort drang über ihre Lippen. „Joleen? Wo willst du hin?“
    Joleen schluckte und senkte schuldbewusst ihren Blick. In Gedanken schimpfte sich selbst eine dumme Gans. Sie war zu unaufmerksam gewesen. Sie hatte vergessen, wie schnell und lautlos Vampire sich bewegen konnten.
    „Joleen ich warte!“ Nikolas‘ Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass sie zu antworten hatte.
    „Ich wollte mich hinausschleichen“, gestand sie leise und mit zitternder Stimme.
    „Was denkst du dir eigentlich?“, fragte Nikolas wütend und packte sie unsanft an ihrem Oberarm. „Wir haben klare Regeln aufgestellt, und an die hast auch du dich zu halten!“ Er zog sie von der Tür weg und auf die Treppe zu.
    „Ich weiß“, jammerte Joleen. Nikolas‘ Griff tat weh, doch sie drängte die Tränen zurück. „Es ist nur … Ich wollte lediglich … Ich wollte etwas für Tony holen.“ Nikolas blieb stehen und sein Griff wurde etwas sanfter, doch er ließ sie immer noch nicht los.
    „Und wieso hast du niemanden gefragt, ob er mit dir gehen kann?“, fauchte Nikolas. Er war also immer noch böse.
    „Lady Agenta kümmert sich im Augenblick um Tony und Zach ist nicht da. Sir Cirrus und Lady Fayn sind nicht hier und ich …“ Sie stockte.
    „Und du bist nicht auf die Idee gekommen mich zu fragen“, beendete Nikolas den Satz für sie. Joleen nickte mit schlechtem Gewissen. Sie hielt ihren Blick gesenkt, traute sich nicht aufzusehen. Nikolas seufzte tief. „Joleen“, sagte er und seine Stimme klang resignierend. „Warte hier, ich werde mit dir gehen.“
    Joleen sah überrascht auf und blickte ihn aus großen Augen an. Sie hatte geglaubt, er würde ihr die Standpauke ihres Lebens halten, stattdessen wollte er sie begleiten. Sie konnte nicht anders, als zu lächeln und fest ihre Arme um ihn zu schlingen.
    „Danke, danke, danke“, flüsterte sie erfreut und löste sich dann wieder von ihm. Nikolas sagte nichts, sondern starrte finster vor sich hin, während er sich umdrehte und in sein Zimmer ging, um seine Sachen zu holen.
    ***

N IKOLAS
     
    Er zog sich eine Jacke

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