Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)
Begehren tauchte mit ihnen auf, heftig und ungezähmt, so dass sie zitterte, als sie ihn umarmte. Ihre Lippen, warm und nass, öffneten sich ihm, mit einem Vertrauen und einer Willigkeit, die ihn bis auf die Knochen erschütterte.
»Mia.« Er verspürte ein tödliches Verlangen nach ihr und presste sein Gesicht in die roten Flechten ihres Haars. »Wir müssen aufhören. Lass uns einen Spaziergang machen.« Aber noch während er das sagte, konnte er seine Hände nicht von ihr lassen. Er konnte einfach nicht anders.
»Ich habe geträumt letzte Nacht«, sagte sie sanft. In seinen Armen schaukelnd, schloss sie die Augen und ließ sich treiben. »Von dir. Ständig träume ich von dir. Und als ich aufwachte, wusste ich, dass es heute sein würde.« Sie legte ihren Kopf zurück, und er versank in ihren großen, grauen Augen. »Ich möchte mit dir zusammen sein, mit niemand anderem. Ich möchte mich dir hingeben und niemand anderem.«
Sein Blut verlangte nach ihr. Er versuchte, klar zu denken, richtig und falsch zu unterscheiden, an das Morgen zu denken. Aber er konnte nur an das Jetzt denken. »Bist du dir sicher?«
»Sam.« Sie bedeckte sein Gesicht mit Küssen. »Ich war mir immer sicher.«
Sie entzog sich ihm, ergriff aber seine Hand. Sie war es, die ihn aus dem Wasser in die Höhle führte, die versteckt im Kliff lag.
Die Höhle war kühl und trocken, in der Mitte hoch genug, dass er aufrecht stehen konnte. Er sah die Decke ausgebreitet an der Wand und die Kerzen, die den Boden bedeckten. Und er sah sie an.
»Ich sagte dir ja, ich wusste es. Dies ist unser Platz.« Sie ließ ihn nicht aus den Augen, als sie die kleinen Knöpfe vorn auf ihrem Hemd berührte. Und er sah, dass ihre Finger zitterten. »Du frierst.«
»Ein bisschen.«
Er ging zu ihr. »Und du hast Angst.«
Ihre Lippen wölbten sich. »Ein bisschen. Aber beides wird gleich vergehen.«
»Ich werde ganz vorsichtig sein.«
Sie ließ ihre Hände sinken, sodass er ihr Hemd aufknöpfen konnte. »Ich weiß. Ich liebe dich, Sam.«
Er berührte ihre Lippen mit seinen, während er den Stoff beiseiteschob. »Ich liebe dich.«
Der kleine Rest von Furcht in ihr verflüchtigte sich. »Ich weiß.«
Er hatte sie schon vorher berührt und war berührt worden. Göttliche, frustrierende Zärtlichkeiten, häufig zu hastig. Während sie sich gegenseitig auszogen, erwachten die Kerzen. Als sie sich auf die Decke niederlegten, schien ein dünner Schleier die Öffnung der Höhle zu bedecken, sie einzuschließen.
Ihre Lippen fanden einander in einem heißen, süßen Kuss. Obgleich die Lust in ihr aufstieg, bedeutete sie ihm, sich zurückzuhalten. Seine Finger streichelten sie, unsicher, als befürchteten sie, dass sie gar nicht da war.
»Ich werde dich nicht verlassen«, murmelte er, keuchte, als sein Mund mit plötzlicher Ungeduld ihre Brüste fand.
Sie wand sich unter ihm, streichelte ihn, ihr Körper so weich wie die Wassertropfen, die ihn bedeckten. Als er sie ansah, ihre feuchten, auf der Decke ausgebreiteten Haare, ihre Augen, in denen er die Lust, die er ihr bereitete, lesen konnte, schauderte ihn vor seiner eigenen Macht.
Und er versetzte sie in den siebenten Himmel. Sie schrie, ein langer, kehliger Schrei, der ihn durchschnitt und ihm das Gefühl von Unbesiegbarkeit gab. Als sie bereit war, ihm ihre Unschuld zu schenken, zitterte er am ganzen Körper.
Er kämpfte gegen sein rasendes Blut, sein pulsierendes Verlangen, um sie ganz sanft zu nehmen. Trotzdem spürte er das Aufflackern ihres Schocks. »Nur eine Minute.« Im Taumel bedeckte er ihr Gesicht mit Küssen. »Ich verspreche es. Nur eine Minute.« Dann gab er seinem Verlangen nach.
Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, und sie hielt den
Atem an. Aber fast so schnell, wie der Schmerz da war, verging er auch schon und wurde abgelöst von Wärme.
»Oh.« Ihr Atem kam zitternd wieder, sie seufzte. »Natürlich.« Sie küsste seinen Hals. »Natürlich.«
Und sie begann, sich unter ihm zu bewegen. Hob und senkte sich und zog ihn mit sich. Als die Wärme sich zu Hitze entwickelte, waren ihre Körper schweißgebadet. Sie umklammerten sich, genossen sich gegenseitig.
Als sie in seinen Armen lag, halb träumend, schienen die Kerzen in einem goldenen Licht.
»Hier hat sie ihn gefunden.«
Sam folgte mit seinem Finger ihrer Schulter. Er konnte einfach nicht aufhören, sie zu berühren. Der seidige, erotische Dunst verschleierte sein Bewusstsein, sodass er alles, worüber er vorhin am Strand gegrübelt hatte,
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