Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)
unabhängige Buchhandlung bequemerweise direkt gegenüber
liegt. Das Einzige, was du machen musst, ist, einen detaillierten Vorschlag auszuarbeiten, wie das Buch-Café den Autor zu präsentieren gedenkt, wie du die Publikumswerbung gestalten willst und wie viele Bücher du schätzungsweise verkaufen wirst. Wenn wir es einmal erfolgreich durchziehen, nur einmal, werden weitere Autoren nur so auf die Fähre hüpfen.«
Sie spürte, wie sie für diese Idee entflammte, betrachtete sie aber abwägend von allen Seiten. »Einen Raum mehrmals pro Jahr mit einer gewissen Anzahl von Menschen zu füllen kann doch nicht von besonderem Interesse für dich sein.«
»Vielleicht versuche ich ja auch nur, meiner Nachbarin zu helfen.«
»Dann solltest du berücksichtigen, dass deine Nachbarin nicht leichtgläubig oder naiv ist.«
»Nein, sie ist nur die schönste Frau, die ich kenne.«
»Danke. Nun. Worin liegt der Vorteil für das Hotel?«
»Okay. So viel zur Schmeichelei.« Er beugte sich vor. »Es gibt eine Menge Verleger mit einer Menge Autoren und einer Unmenge von Büchern, um die ein Riesenmedienrummel veranstaltet wird. Zum einen. Zum anderen halten Verleger Vertreterkonferenzen ab. Wenn ich das Interesse eines Verlegers aufgrund einer erfolgreichen Lesung wecken kann, kann ich leichter eine solche Vertreterkonferenz unter Dach und Fach bekommen. Wenn mir das gelungen ist, werden die Anschlussgeschäfte nicht auf sich warten lassen.« Er erhob sein Glas. »Das Gleiche gilt für dich. Wenn du die Sache mit der Autorenveranstaltung hinbekommst.«
»Ich weiß, wie man eine Veranstaltung organisiert.« Sie nahm nicht richtig wahr, was sie aß, weil sie mit ihren Gedanken schon bei den Details war. »Wenn du die entsprechenden
Knöpfe, sagen wir bis Juli oder August, sogar noch bis September, drücken kannst, kann ich dir eine sehr gut besuchte Veranstaltung garantieren. Unabhängig davon, ob es ein Roman, ein Krimi, eine Liebesgeschichte oder ein Thriller ist, verkaufen wir mindestens hundert Bücher während der Veranstaltung und fünfzig weitere im Laufe der folgenden Woche.«
»Gib es mir schriftlich.«
»Du hast es bis morgen Abend.«
»Gut.« Er aß seinen Salat. »Wie wäre es mit John Grisham?« Amüsiert nahm sie einen weiteren Schluck Wein. »Spar dir deine Scherze, Mr Oberschlau. Er macht keine Lesereisen, und seine Bücher erscheinen im Februar, nicht im Sommer. Und nicht einmal du bist so gut.«
»Okay. War nur ein Test. Wie wäre es mit Caroline Trump?« Mia schürzte die Lippen. »Sie ist sehr gut – ich habe ihre ersten drei Bücher gelesen. Solide Liebesgeschichten. Ihr Verleger hat sie gut aufgebaut, und ihr nächstes Buch wird ein Hardcover sein, noch diesen Sommer. Eine Juli-Veröffentlichung«, murmelte sie, studierte Sams Gesicht. »Kannst du mir Caroline Trump beschaffen?«
»Gib du mir deine schriftliche Anfrage, dann sehen wir weiter.«
Sie lehnte sich zurück. »Ich habe dich falsch eingeschätzt. Ich dachte, dass du das Geschäftliche nur vorgeschoben hast, um mich hierherzulocken. Ich hatte befürchtet, dass du nur einen kleinen Verführungsplan im Sinn hättest und nichts wirklich Handfestes.«
»Wenn ich nichts Handfestes vorzuweisen gehabt hätte, hätte ich mir etwas ausgedacht, um dich hierherzulocken.« Er streichelte mit seinen Fingern ihren Handrücken. »Sogar, wenn es nur bedeutet hätte, dich eine Stunde zu sehen.«
»Und ich dachte«, fuhr sie fort, »dass du mir irgendwann im Laufe unserer Unterhaltung ins Gedächtnis rufen würdest, dass du eine Anzahl von Zimmern oben zur Verfügung hast, die wir jederzeit benutzen könnten.«
»Ich habe das in Erwägung gezogen.« Er dachte an das, was sie ihm vor dem gelben Cottage gesagt hatte, nachdem sie ihn nach Hause gefahren hatte. »Aber es würde dich nicht glücklich machen.«
Ihre Augen weiteten sich, und einen Moment, nur einen kurzen Moment, schimmerte so etwas wie Tränen in ihnen. »Oh, ich wüsste zu gern, ob das jetzt ehrlich oder nur verdammt clever war.«
»Mia …«
»Nein. Ich weiß nicht, was zwischen uns ist. Ich kann es nicht sehen, und ich habe es versucht. Wieso glauben wir eigentlich, wider besseres Wissen, dass es uns besser ginge, wenn wir nur wüssten, was als Nächstes passiert?«
»Ich weiß es nicht. Ich kann es auch nicht sehen.« Er seufzte leicht. »Ich konnte nie so gut wie du die Gegenwart beiseitewischen und in die Zukunft schauen, aber ich musste es versuchen.«
Sie betrachtete das Porträt
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