Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)
der Schwestern. »Nur die Vergangenheit ist gewiss. Ich kann dir versichern, dass ich nicht die Absicht habe, das, was sie geschaffen haben, zerstören zu lassen. Dies ist meine Heimat. Alles, was mir etwas bedeutet, ist auf dieser Insel.«
Sie wandte sich ihm wieder zu, und ihre Augen waren trocken und strahlten Macht aus.
»Ich bin stärker, als ich war, als du mich verlassen hast, und schwächer, als ich sein werde, wenn es vollbracht ist. Das immerhin weiß ich.«
»Glaubst du, mit mir zusammen zu sein schwächt dich?«
»Wenn ich das glaubte, würde ich hier nicht sitzen.« Ihre Lippen wölbten sich, als ihre Vorspeisen serviert wurden. »Ich habe vor, mit dir zu schlafen.«
»Himmel.« Er fasste sich theatralisch ans Herz. »Ich brauche unbedingt medizinische Hilfe.«
Ihr Lachen war leise und vertraut. »Ich nehme an, ich werde es tun, bevor wir alles hinter uns haben. Aber da wir gerade so freundlich zueinander sind, sage ich dir eines ganz offen: Ich möchte, dass du vorher leidest.«
»Glaub mir«, sagte er gefühlvoll und griff nach seinem Wasserglas, »es ist besser, wenn wir uns wieder dem Geschäftlichen widmen, bevor ich zu winseln anfange und jeglichen Respekt meines Restaurantpersonals verliere.«
»In Ordnung, erzähl mir von deinen weiteren Plänen für das Hotel.«
»Ich möchte, dass es eine Bedeutung bekommt. Ich möchte, dass die Menschen, die hier gewohnt haben, es als eine besondere Erfahrung betrachten. Ich habe vor einigen Jahren sechs Monate in Europa verbracht und mir dort kleinere Hotels angesehen. Es geht natürlich in erster Linie um Service, aber am wichtigsten sind die Details. Farben, die Qualität der Bettbezüge, kann man vom Bett aus telefonieren? Kann ich ein schlichtes Sandwich um zwei Uhr morgens bekommen, und kann der Fleck aus meiner Krawatte rechtzeitig vor der Nachmittagssitzung entfernt werden.«
»Wie dick sind die Handtücher«, ergänzte Mia, »wie gut sind die Matratzen.«
»Und so weiter. Fax- und Internetanschlüsse auf dem Zimmer für Geschäftsreisende als Standardausstattung. Champagner und Rosen zur Begrüßung für die Flitterwöchner. Personal, das gut funktioniert und die Gäste beim
Namen nennt. Und Frische – frische Blumen, frisches Bettzeug, frische Früchte. Ich beabsichtige, einen maître d’étage einzustellen für die Luxussuiten.«
»Gut, sehr gut.«
»Und jeder Gast wird mit einer kleinen Aufmerksamkeit begrüßt. Eine Obstschale und Mineralwasser, Champagner und Kaviar, je nach Preiskategorie der Zimmer. Jedes Zimmer wird renoviert, und jedes wird seinen eigenen Charakter haben. Ich werde ihnen Namen geben, sodass Gäste zum Beispiel im Rosenzimmer oder in der Trinity-Suite wohnen.«
»Das ist ein hübscher Einfall«, lobte sie. »So persönlich.«
»Genau. Wir haben bereits eine Datenbank, aber wir werden sie aktualisieren, um Stammgäste besser bedienen zu können. So können wir am effektivsten ihren Wünschen gerecht werden. Wir werden ihre Begrüßungsaufmerksamkeit variieren, wenn sie wiederkommen, ihre Präferenzen notieren. Und im Fitnessraum …« Er unterbrach sich. »Was ist?«
»Nichts.« Aber sie konnte nicht anders, sondern musste einfach lächeln. »Mach weiter.«
»Nein.« Er lachte ein bisschen verlegen. »Du hast mich aus dem Konzept gebracht.«
»Du weißt, was du willst und wie du es anstellen wirst. Das ist sehr gut.«
»Ich habe lange gebraucht, um dahin zu kommen. Du wusstest es immer.«
»Vielleicht habe ich das. Aber Wünsche und Absichten ändern sich.«
»Und manchmal kommen sie wieder.«
Sie lächelte immer noch, als er seine Hand auf ihre legte
und sie sie ihm sanft entzog. »Und manchmal ändern sie sich einfach.«
Er ging zurück in sein Büro, nachdem sie gegangen war. Aber er konnte sich nicht konzentrieren. Er ging nach Hause, konnte aber auch dort nicht zur Ruhe kommen.
Mit ihr zusammen zu sein war sowohl Freude als auch Folter. Zu beobachten, wie sich die Ausdrücke auf ihrem Gesicht veränderten, als sie interessiert genug war, sich seinen Ideen gegenüber nicht zu verschließen, war die reine Faszination. Das Verlangen nach ihr war wie eine Droge.
Schließlich zog er sich um und machte einen Spaziergang in den dunklen Wald. Er ging instinktiv zu dem Kreis, wo er den Schimmer ihrer Macht, die sich mit Nells und Ripleys verbunden hatte, spüren konnte.
Er konzentrierte sich, betrat den Kreis und ließ sich von ihrer Macht und seiner eigenen überschwemmen.
»Was mein ist, füge
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