Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)
getan?«
»Wir haben das schon erledigt.«
»Zieh dein Hemd aus.«
Er brachte ein anzügliches Grinsen zustande. »Nun, Baby, wenn du es auf diese Weise zu Ende bringen willst, ich habe damit keine Probleme. Aber wir haben Gesellschaft.«
Sie kürzte die Diskussion ab und riss ihm das Hemd auf.
»He.« Er hatte vergessen, wie schnell sie sein konnte – ein Fehler.
Die tiefen Kratzer, die die Klauen auf seiner Schulter hinterlassen hatten, waren noch frisch und sahen böse aus. Nell gab einen besorgten Laut von sich und wollte zu ihm eilen, wurde aber von Ripley gestoppt. »Sie macht das schon.«
»Du bist aus dem Kreis getreten.« Die Furcht überfiel sie wieder und lieferte sich einen Kampf mit ihrer Wut. »Du hast dich bewusst einer Attacke gestellt.«
»Es war ein Test.« Mit dem Rest seiner angeschlagenen Würde ordnete Sam sein zerrissenes Hemd. »Es hat funktioniert.«
Sie wendete sich wütend um, und da Zack ihr am nächsten stand, erwischte ihn ihr erster Schlag. »Hast du vergessen, dass es Nell war, die den Wahnsinn auf die Knie gezwungen hat, sogar, während er ihr ein Messer an die Kehle gehalten hat?«
»Nein.« Er sprach leise. »Das ist etwas, was ich niemals vergessen werde.«
»Und du.« Sie drehte sich zu Mac. »Du hast gesehen, wie Ripley mit dem Bösen gekämpft und es besiegt hat.«
»Ich weiß.« Mac schob das Messgerät in die Tasche, das ihre Wut durchgeschmort hatte. »Keiner hier unterschätzt, wozu jede von euch in der Lage ist.«
»Wirklich?« Ihre Augen durchbohrten einen nach dem anderen, bevor sie zu Nell und Ripley trat. »Wir sind die Drei.« Sie warf ihre Hände in die Luft, und Licht – hell wie Feuer – schoss aus ihren Fingerspitzen. »Und die Macht hier liegt außerhalb eurer Möglichkeiten.«
Sie drehte sich um und ging davon.
»So was aber auch.« Mac atmete tief aus. »Spitze.«
»Sehr wissenschaftlich, du Arsch.« Ripley nickte Sam zu. »Du hast sie auf die Palme gebracht, also überlegst du dir
besser, wie du sie wieder runterholst. Wenn du dumm genug warst, das zu tun, was du letzte Nacht getan hast, dann bist du auch dumm genug, dieser menschlichen Bombe zu folgen.«
»Ich denke, du hast recht.«
Sie hatte schon fast den Waldrand erreicht, als Sam sie abfing. »Nun warte doch eine Minute.« Sam ergriff ihren Arm und fuhr zurück, als er einen elektrischen Schlag bekam. »Stell das ab.«
»Fass mich nicht an.«
»Ich werde gleich noch was ganz anderes machen.« Aber er behielt seine Hände wohlweislich bei sich, bis sie ihr Auto erreichte.
Sie riss die Tür auf. Er schlug sie wieder zu. »Abhauen ist keine Lösung.«
»Da hast du recht.« Sie warf ihr Haar zurück. »Das ist eher deine Lösung.«
Der Schlag saß, aber er nickte. »Und du hast gerade demonstriert, dass du so viel klüger und erwachsener bist. Also bringen wir das hier zu Ende – ohne unschuldiges Publikum. Machen wir eine Fahrt.«
»Du möchtest eine Fahrt machen. Fein. Komm rein.«
Sie öffnete die Tür erneut, glitt hinter das Steuerrad. Als er sich neben sie gesetzt hatte, fuhr sie ruhig auf die Straße.
Sie fuhr auch noch langsam durch den Ort, aber sobald sie auf der Küstenstraße waren, beschleunigte sie.
Sie brauchte die Schnelligkeit, den Wind und den scharfen Geschmack der Gefahr. All das würde ihr helfen, den Ärger zu überwinden und ihre Gelassenheit zurückzugewinnen.
Ihre Reifen quietschten, als sie die Kurven nahm. Und weil sie Sams Anspannung fühlte, gab sie noch mehr Gas.
Sie riss das Steuer herum, und der Wagen näherte sich gefährlich dem Abgrund.
Ein gepresster Laut entfuhr seiner Kehle. Sie maß ihn mit eisigem Blick. »Probleme?«
»Nein.« Es sei denn, man betrachtete eine Fahrt über eine kurvenreiche Strecke dicht am felsigen Abgrund mit über hundertdreißig Sachen und einer stocksauren Hexe am Steuer nicht als Spaß.
Als die Straße anstieg, konzentrierte er sich auf das Steinhaus auf den Klippen. Das erschien ihm im Moment als Nirwana. Er musste nur noch lebend ankommen.
Als sie durch die Einfahrt fuhr, musste er erst mal tief durchatmen, weil er so lange den Atem angehalten hatte. »Verstanden«, sagte er und widerstand der Versuchung, seine feuchten Hände an seinen Jeans zu reiben. »Du bist fähig, allein klarzukommen, auch wenn dein Kontrollmesser einen Wackelkontakt hat.«
»Vielen Dank.« Ihr Sarkasmus war ätzend. »Komm rein«, schnappte sie. »Diese Wunde muss behandelt werden.«
Obgleich er es nicht für die beste
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