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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aufzureißen. Bess, dieses Haus und die Ketten, mit denen sie mich daran gefesselt hat. Aber das lässt sich nun mal nicht ändern, und weil ich keine Lösung dafür finden muss, kann ich auch herrlich darin schwelgen.«
    »Dafür findest du sonst immer für alles eine Lösung.«
    Sie sah ihn an. »Und genau das ist im Grunde meine Aufgabe, stimmt’s?«
    »Die du dir selbst ausgesucht hast, und zwar schon seit ich denken kann. Reuben war ein einschneidendes Erlebnis, aber es gab schon vorher Anzeichen dafür, auch wenn ich mich an die Zeit kaum noch erinnern kann.«
    Sie lehnte kurz ihren Kopf an seine Schulter. »Als Daddy starb, wurde alles anders. An das Davor kann ich mich kaum noch erinnern. Sie hätte uns damals schon helfen können, findest du nicht? Die böse Bess. Wenn sie sich korrekt verhalten hätte, wäre so was wie mit Reuben vielleicht nie passiert. Aber sie hat es nun mal nicht getan, und es ist sinnlos, darüber nachzudenken, was gewesen wäre, wenn.«
    Sie schwieg eine Weile, trank Wein und musterte den Brunnen. »Mama hat uns durchgebracht, Tag für Tag.«
    »Ich weiß.«
    »Es muss wahnsinnig schwer für sie gewesen sein. Ich weiß nicht, wie sie das alles geschafft hat. Die Sorgen, die Arbeit, die Trauer. Die Angst. Aber sie hat uns durchgebracht und war immer für uns da. Dann beschließt sie, es mit jemandem zu versuchen, der ihr das Gefühl gibt, etwas Besonderes zu sein, und sie anfangs auf Händen trägt. Und der sie und ihre Kinder beinahe umbringt. Kein Wunder, dass sie irgendwann damit angefangen hat, sich zu verbarrikadieren.«
    »Ich habe ihr das nie übel genommen.«
    »Nein, du nie. Ich schon, manchmal. Ich schäme mich weiß Gott dafür. Manchmal nervt es mich wider besseres Wissen, dass sie nicht raus, nicht einkaufen, ja nicht einmal ins Kino geht. Egal was. Auch wenn ich weiß, warum sie das nicht kann. Manchmal …«
    Sie schüttelte den Kopf und nahm noch einen Schluck Wein. »Vor allem jetzt, in dieser Situation, weil ich sie und Carly nicht einfach woanders hinschicken kann. Wenn ich sie einfach in irgendein Flugzeug setzen und weit fortschicken könnte, bis das hier vorbei ist, müsste ich mir nicht solche Sorgen machen.«
    »Wir müssen noch einmal wegen einer Therapie mit ihr reden. Aber nicht jetzt«, sagte er, bevor Phoebe etwas einwenden konnte. »Nicht jetzt, wo sie ohnehin angespannt ist. Aber später, wenn … wenn das alles vorbei ist, wie du sagst. Josie und ich könnten hier einziehen. Und zwar nicht nur vorübergehend.«
    »Ihr würdet hier nicht glücklich.«
    »Phoebe …«
    »Ihr würdet hier nicht glücklich. Und ich fühle mich wohl hier, meistens zumindest. Ich mache gerade nur eine verdammt schwere Zeit durch. Ich weiß kaum noch, wo mir der Kopf steht. Arnie Meeks hat nichts mit dem Mord an Roy zu tun. Das wusste ich schon, bevor ich aufs Revier gefahren bin, um bei seiner Vernehmung mit dabei zu sein. Aber allein, ihn zu sehen, hat mich wieder völlig fertiggemacht und verängstigt. Deswegen sitze ich hier und versuche, damit umzugehen.«
    »Du kannst das.«
    »Ja, und das ist das Wichtigste.«
    Im Garten flirtete ein bunt gefiederter Kolibri mit den üppigen Prunkwinden und kletterte dann an dem eisernen Spalier an der Hauswand hoch. Er hat eine Riesenauswahl an Blüten, dachte Phoebe, kann fliegen, wohin er will.
    Aber Menschen waren nun mal keine Vögel.
    »Wie geht es Mama?«
    »Sie häkelt. Bevor Duncan gegangen ist, hat er mit ihr über das Sortiment und die Preise gesprochen. Genau das Richtige, um sie auf andere Gedanken zu bringen. Er ist gut darin, andere anzustacheln.«
    Sie hob die Brauen. »Soll das ein Kompliment sein oder …?«
    »Ich mag ihn. Er hat Carly in das Gespräch mit einbezogen. Als Modeberaterin. Sie war Feuer und Flamme.«
    »Das sollte sie auch sein, wenn sie mal Stylistin werden will.«
    »Wenn man weiß, welchen Knopf man drücken muss, ist das eine Riesenbegabung, mit der er geradezu verschwenderisch gesegnet ist. Wie, wann und wo man diesen Knopf drückt, zeigt, aus welchem Holz man geschnitzt ist. So gesehen mag ich ihn wirklich sehr, Phoebe.«
    »Ich mag ihn mehr als das.«
    »Wirklich?« Carter musterte sie kritisch. »Und warum bedrückt dich das dann, wenn man fragen darf?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass mich das bedrückt.«
    Er verdrehte die Augen und tippte dann auf die kaum angedeutete Steilfalte zwischen ihren Brauen. »Aber die hier spricht eine ganz andere Sprache.«
    Sie zuckte die Achseln und wischte die

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