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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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warum?«
    »Nein, warum?«
    »Weil er es einfach nicht ertragen konnte, Befehle von mir zu empfangen. Er kann es nicht ertragen, jemanden über sich zu haben, und erst recht keine Frau, die ihm eine Disziplinarmaßnahme erteilt und ihm die Konsequenzen seines Verhaltens aufzeigt.«
    »Du willst mir doch nicht etwa erzählen, dass ein Kollege dir das angetan hat?«
    Entsetzt, dass sie sich so weit hatte hinreißen lassen, wiederholte sie nur: »Ich habe einen Verdacht.«
    »Wie heißt er?«
    Die Frau in ihr, diejenige, die verletzt und erniedrigt worden war, genoss diesen Ton. Ein Ton, der eindeutig sagte, lass nur, ich regle das für dich. Aber sie schüttelte den Kopf. »Du brauchst hier nicht den Helden zu spielen, Duncan. Man kümmert sich schon darum, man kümmert sich um ihn. Meine Aufgabe besteht jetzt darin, genau das sicherzustellen. Aber dass du mir deine Zeit geopfert und diesen Ort zur Verfügung gestellt hast, hat mir wirklich sehr geholfen.«
    »Phoebe, ich weiß noch nicht, was das ist zwischen uns. Ich habe nicht damit gerechnet, mir schon jetzt darüber klar werden zu müssen. Aber einmal ganz abgesehen davon, solltest du doch wissen, wie ich ganz spontan auf so etwas reagiere. Das kannst du machomäßig oder altmodisch oder sonst irgendwas finden, aber wenn so ein feiger Mistkerl eine Frau zusammenschlägt, dann ist meine spontane Reaktion, den Helden zu spielen und jemandem mal so richtig Feuer unterm Hintern zu machen.«
    Sie sah, dass er dazu durchaus in der Lage wäre, auch wenn sie das zunächst übersehen hatte. Aber als sie ihn jetzt ansah und seine Wut sowie seinen kalten Hass spürte, begriff sie, dass er weitaus mehr war als ein Charmebolzen und ein Glückspilz.
    »Gut, ich weiß jetzt, dass deine spontane Reaktion darin besteht, mich verteidigen zu wollen, und ich höre …«
    »Jetzt fang bloß nicht mit diesem Verhandlerscheiß an.«
    »Das ist nun mal meine spontane Reaktion«, erwiderte sie. »Genauso wie die, zu sagen, dass ich deinen Schutz nicht brauche, was unter den gegebenen Umständen allerdings wenig überzeugend ist. In meinem Leben war ich bisher meist diejenige, die andere beschützt und verteidigt hat, und zwar schon lange bevor ich eine Dienstmarke besaß. Ich weiß nicht recht, wie ich reagieren soll, wenn mich plötzlich jemand beschützen und verteidigen will.«
    Er ging zu ihr, zögerte und beugte sich dann vor. »Ich werde sehr vorsichtig sein, aber bitte sag Bescheid, wenn es wehtut.« Und dann berührten seine Lippen ganz sanft ihren Mund.
    »Es tut nicht weh.«
    Er küsste sie noch einmal, bevor er sich aufrichtete. »Du hast eine Woche Zeit.«
    »Wie bitte?«
    »Du hast eine Woche Zeit, deine derzeitige Aufgabe zu erfüllen. Aber dann will ich seinen Namen wissen und werde mich selbst darum kümmern.«
    »Wenn das so was wie ein Ultimatum sein soll …«
    »Das ist kein Ultimatum. Das ist eine Tatsache.« Er saß gegenüber von ihr auf dem Couchtisch, nahm ihr die Erbsen ab, die sie hatte sinken lassen, drehte die Packung um und legte die kühlere Seite auf ihren geschwollenen Kiefer. »Ich weiß bereits, dass es ein Polizist war, und zwar jemand, den du aus irgendeinem Grund verwarnen musstest. So gesehen brauche ich bestimmt keine Stunde, um seinen Namen herauszufinden. Aber du bekommst eine Woche Zeit, die Sache auf deine Art zu regeln.«
    »Du meinst, nur weil du Geld hast …«
    »Nein, Phoebe, ich meine das, weil ich Geld habe.« Er hob sanft ihre Hände und küsste sie auf die verbundenen Handgelenke, was sie tröstlich fand. »Geld ist nun mal ein Schmiermittel. Du bist intelligent und hast diesen eisernen Willen, den ich so attraktiv finde. Ich wette, du hast den Mistkerl innerhalb einer Woche fertiggemacht. Wenn nicht, bin ich an der Reihe.«
    »Du? Das ist einzig und allein eine Sache der Polizei und hat nichts damit zu tun, wer gerade an der Reihe ist. Wir sind hier doch nicht im Kindergarten.«
    Er lächelte sie an, aber nur so lange, um sein Grübchen aufblitzen zu lassen. »Weißt du eigentlich, wie fantastisch du gerade aussiehst?«
    »Wie bitte?«
    »Was ich damit sagen will: Du siehst ziemlich schlimm aus mit diesem zugerichteten Gesicht. Warum ich dich trotzdem ansehen kann und mich mit jeder Faser meines Körpers zu dir hingezogen fühle, ist mir selbst ein Rätsel. Aber so ist es nun mal.«
    »Du lenkst ab.«
    »Richtig. Du hast deine Sicht der Dinge, und ich habe meine. Was sollen wir uns noch länger rumstreiten, wo doch niemand von uns auch

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