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Im Licht von Apfelbäumen | Roman

Im Licht von Apfelbäumen | Roman

Titel: Im Licht von Apfelbäumen | Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Coplin
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am Morgen klopfte er erneut leise bei ihr an.
    Herein.
    Er öffnete die Tür. Sie saß vollständig angezogen auf der Kante des gemachten Bettes. Als wartete sie auf ihn.
    Komm mit, sagte er.
    Am Abend zuvor, beim Zubettgehen, war ihm klar geworden, dass er mit seinem Versuch, Della zu beschützen, gescheitert war. Auch Angelene wollte er beschützen – und war womöglich im Begriff, erneut zu scheitern. Vielleicht war es doch die bessere Lösung, sie einzubeziehen.
    Wenn auch in nichts wirklich Gefährliches. Er war ja kein Ungeheuer.
    Sie machten sich zusammen auf den Weg zum Schiff. Es sollte in einer Stunde zur ersten der zwei täglichen Fahrten ablegen. Talmadge kaufte Tickets für sie beide, und als sie auf der Brücke waren, erklärte er ihr, sie solle eine Stunde vor der zweiten Abfahrt an Bord gehen und in diesem Schrank – den sie jetzt erreicht hatten –, eine Flasche Wasser und etwas zu essen verstauen. Die Vorräte befänden sich in den Satteltaschen bei ihm im Zimmer. Sie brauche nichts weiter zu tun, als den Schrank zu öffnen, die Sachen zu hinterlegen, ihn zu schließen und das Schiff wieder zu verlassen. Dann sollte sie geradewegs zur Pension zurückgehen und auf ihn warten.
    Komm mit, sagte er. Er wollte nicht zu lange auf dem Schiff herumlungern. Als sie am Fahrkartenkontrolleur vorbeikamen, fragte Angelene: Und was ist mit dem? Und Talmadge antwortete nach einer langen Pause: Um den brauchst du dir keine Gedanken zu machen.

    Clee stand an einer Seite der Arena und betrachtete die Pferde. Es waren ungefähr fünfundzwanzig, manche davon aus den Bergen. Nach einer Weile kam ein Mann aus dem Inneren der Arena auf ihn zu und tippte sich grüßend an den Hut.
    Morgen.
    Clee nickte.
    Sie schauten zu den Pferden.
    Wollen Sie welche kaufen?
    Clee nickte wieder.
    Der Mann nickte ebenfalls, gutmütig. Man könnte meinen, Sie hätten selber schon genug …
    Clee antwortete nicht.
    Schon was gesehen?
    Clee hatte ein weiß-schwarz-ockerfarbenes Pferd in der Mitte der Herde und ein graues mit gesprenkeltem Rumpf weiter außen im Auge. Doch stattdessen zeigte er jetzt auf zwei Rotschimmel.
    Welche?
    Clee deutete mit mehr Nachdruck auf die beiden Pferde.
    Die Rotschimmel da?, fragte der Mann. Ja, die sehen ganz passabel aus. Er warf Clee einen leicht verwunderten Blick zu. Aber wie gesagt, warum kaufen Sie überhaupt welche? Genügen Ihre Ihnen nicht? Als er Clees Zögern bemerkte, lachte er.
    Jetzt kam der Besitzer der Pferde von der gegenüberliegenden Seite der Arena zu ihnen herüber und grüßte sie. Der andere zog ab. Clee zeigte mit sanfter, aber bestimmter Geste erneut auf die beiden Rotschimmel.
    Wollen Sie sie von Nahem sehen? Möchten Sie sie mal reiten?
    Clee schüttelte den Kopf. Er holte sein Portemonnaie heraus. Nachdem er bezahlt hatte, tippte er dem Mann auf die Schulter, damit er ihn ansah – was er überrascht tat –, zeigte energisch erst auf die Pferde und dann zum Himmel und zeichnete schließlich mit dem Finger einen kleinen Hügel in die Luft.
    Der Mann starrte ihn an.
    Clee wiederholte seine Bewegungen geduldig.
    Ich verstehe nicht …
    Noch einmal.
    Der Mann zögerte. Morgen?, sagte er. Sie holen die Pferde morgen ab?
    Clee nickte.
    Wie Sie wollen, sagte der Mann.
     
    Der Cowboy erklärte dem Jungen – einem Cayusen mit großen, schönen schwarzen Augen –, was er zu tun habe. Er solle warten, bis es Nacht sei, und mindestens zehn Pferde mitnehmen, darunter die Rotschimmel, das weiß-schwarz-ockerfarbene und das gesprenkelte graue. Er sagte ihm, er solle sich die Pferde vorher anschauen, bei Tageslicht, und dann zu ihm kommen und ihm sagen, ob er noch Zweifel habe, um welche Pferde es sich handle. Der Junge versicherte ihm, er habe alles verstanden. Der Cowboy sagte, er und Clee würden aufpassen, falls etwas schieflaufe. Aber eigentlich dürfe nichts schieflaufen. Ob er verstanden habe, was er tun solle?
    Ja, sagte der Junge. Er verkniff es sich hinzuzufügen: Wir haben schon öfter Pferde gestohlen, das ist nichts Neues, ich weiß, wie das geht …
     
    Als Clee am nächsten Morgen zu dem Besitzer der Pferde kam, war der Mann betreten, blass.
    Jemand hat die Pferde gestohlen, sagte er.

    Caroline Middey wachte auf der Bank im Garten auf, wo sie eingeschlafen war. Es war spät am Nachmittag, und sie hatte geträumt, erinnerte sich aber nicht mehr genau, wovon.
    Seit sie das Mädchen am Tag zuvor am Bahnhof abgesetzt hatte, war sie unruhig.
    Um sie herum grünte und

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