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Im Licht von Apfelbäumen | Roman

Im Licht von Apfelbäumen | Roman

Titel: Im Licht von Apfelbäumen | Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Coplin
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dem Ofen. Ging ganz in dieser Arbeit auf. Als er zu sich kam, dachte er: Warum mache ich so viele? Und dann fiel es ihm wieder ein: Die Mädchen wollten bei ihm essen. Er stellte die Pfannkuchen zusammen mit einer zugeschraubten Flasche Milch auf den Tisch. Er zögerte. Schließlich verließ er die Hütte mit der Schere in der Hand, ging zum Apfelgarten, einem tiefer gelegenen Stück davon am oberen Bachlauf, und überließ die Mädchen sich selbst.
    Als er am späten Nachmittag zur Hütte zurückkehrte, waren sie nirgends zu sehen. Die Pfannkuchen waren aufgegessen, die Teller sauber. Sie hatten sogar das Blech abgekratzt, die verkohlten Reste gegessen. Die Obstschale auf dem Tisch war leer. Er stand einen Augenblick da, dann schaute er in der Speisekammer nach. Sie hatten seine Eier und seine Milch genommen. Er schaute in den Schrank neben dem Ofen. Das Maismehl war weg, und Salz. Er wartete, bevor er hinaustrat und über den Rasen hinweg zum Wald blickte. Sie waren nicht mehr da, dachte er. Er betrachtete die Bäume. Die Dämmerung ließ sich zwischen den Ästen nieder, berührte den Boden.
    Drinnen zog er seine Stiefel aus und schlief ein.

    Am folgenden Tag spannte er im Morgengrauen das Maultier vor den Wagen und belud ihn mit einer kleinen Menge Äpfel und Aprikosen. Bevor er sich auf den Bock setzte, zählte er sorgfältig sein Geld. Er steckte die schmutzigen Scheine in seine Lederbrieftasche und blickte zu den Bäumen, die im blauen Licht allmählich schärfer hervortraten.
    Noch ehe er die Stadt erreicht hatte, war die Sonne hochgewandert und flutete den Weizen, von dem man nicht mehr hörte als sein leuchtendes Flüstern. Die Hitze wärmte Talmadge das Gesicht, aber sie war nicht drückend und wehte einen sauberen Geruch über die Straße. Ein paar weiße Wolkenfetzen posierten schweigend am Himmel.
    Er band den Wagen vor dem Futtermittel- und Haushaltswarenladen an, tränkte das Maultier und ging ein Stück den Gehweg hinunter in das Wirtshaus. Dort setzte er sich an den Tresen und bestellte Spiegeleier und Kaffee. Das Mädchen, das seine Bestellung aufnahm, war vielleicht dreizehn. Er betrachtete sie unter dem Hutrand hervor, während sie den Tresen abwischte und einen Stapel schmutziges Geschirr in die Küche trug. Er schätzte, dass die Mädchen, die er gesehen hatte, ungefähr so alt waren wie sie. Sie kam wieder heraus und brachte ihm die Spiegeleier. Schenkte ihm rasch nach. Er beobachtete sie noch eine Weile, bis sie ihn demonstrativ und ohne zu lächeln ansah und er den Blick abwandte.
    Kurz darauf schenkte sie ihm noch einmal Kaffee nach und sagte: Mein Pa hat Ihnen was zu sagen. Sie zog sich zurück und verschwand in der Küche. Einen Augenblick später tauchte der Besitzer, Weems, aus den hinteren Räumen auf.
    Ich hab’s dir gesagt, Pa, sagte das Mädchen und schwebte an ihnen vorbei ans andere Ende des Tresens.
    Weems setzte sich neben Talmadge und sah dem Mädchen nach. Erst nach einer Weile schien er sie zu erkennen.
    Meine Jüngste, sagte er. Ist seit ’ner Woche hier und meint schon, das Lokal gehört ihr. Er lächelte matt, kratzte sich am Kinn. Sind alles meine Mädchen, die jetzt hier arbeiten. Und die Jungs, außer dem kleinsten, arbeiten nebenan.
    Talmadge nickte abwesend – was sich in der Familie des anderen abspielte, interessierte ihn eigentlich nicht – und trank seinen Kaffee.
    Weems drehte sich halb zu ihm herum und betrachtete ihn. Ich hab ihr gesagt, Sie kommen nur donnerstags bis sonntags …
    Tja, sagte Talmadge. Brauch Nachschub.
    Weems machte dem Mädchen ein Zeichen, dass er Kaffee wolle, und spähte an Talmadge vorbei auf den Platz vor dem Lokal. Es war jetzt gleißend hell draußen. Mit dem Wagen gekommen? Wollen Sie Geschäfte machen?
    Deshalb bin ich hier, ja.
    Weems nickte zerstreut. Mit Sykes?
    Mit Sykes. Oder mit Ihnen.
    Weems spähte wieder hinaus. Aber Sie waren doch grad erst da, vor ein paar Tagen. Haben Sie was Neues? Er runzelte die Stirn. Haben Sie noch welche von den Northern Spies?
    Talmadge schüttelte den Kopf. Nee, sagte er. Bloß dieselben wie immer. Und ein paar Aprikosen.
    Also, ich weiß nicht, sagte Weems nach einer kurzen Pause. Ich weiß nicht recht. Geld kann ich Ihnen sowieso keins geben.
    Talmadge nickte wieder abwesend. Und tauschen?
    Zeigen Sie mir, was Sie dahaben, dann reden wir. Ich würd gern die Aprikosen sehen.
    Auf dem Weg nach draußen sagte Weems: Herrgott, fast hätt ich’s vergessen. Ich hab Jinny losgeschickt, dass sie

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