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Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

Titel: Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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einfach wieder zu. Dann könnt ihr hier verrecken! Aber wenn ihr vernünftig seid, muss das nicht passieren. Ich bin hier, um euch rauszulassen. Wir müssen uns allerdings beeilen, denn ich weiß nicht, wann Tarukan seine Leute nach euch schickt.«
    »Aye, jetzt willst du uns helfen!« Mart kniff misstrauisch die Brauen zusammen, doch er hielt inne. »Warum der Gesinnungswandel?«
    Borija wischte sich eine Haarsträhne aus der schweißnassen Stirn. »Gut, hört mir zu. Ich habe einen Fehler gemacht, meinetwegen. Aber als diese Geister in Wajdaka aufgetaucht sind und den Hof unterwandert haben … Was hätte ich da tun sollen? Heldenhaft sterben?
    Ich dachte mir also, was soll’s? Sind halt neue Herren. Ich spreche bei ihnen vor, ich stelle mich gut mit ihnen … und am Ende kann ich mir einen schönen Titel und eine Stellung sichern. Was für einen Unterschied macht das auf lange Sicht? Könige kommen und gehen, das Leben geht weiter. So war es immer. Auch die alten Götter waren ja schon einmal da, und unsere Vorfahren haben von ihnen geschrieben und sie verehrt. Wie schlimm kann es also sein, dachte ich mir?«
    »Hat nicht geklappt, dein hübscher Plan, hm?«, fragte Tori.
    »Das Leben geht nicht weiter«, sagte Borija. »Ich habe die letzten Stunden mit diesen Ungeheuern verbracht, und es sind nicht nur neue Herren. Ich war der einzige Mensch in dieser Zitadelle, und am Ende, mit all meinem Lohn, wäre ich der einzige Mensch auf der Welt gewesen. Und ich habe gemerkt, ein Mensch allein, das ist nicht gut.«
    Er zuckte die Achseln. »Wie gesagt, ich habe einen Fehler gemacht. Aber es ist nicht zu spät, um das wiedergutzumachen. Also, was ist? Wollt ihr hier raus?«
    Auf dem Gang vor der Kellertür zog Borija ein schmales Schwert und einen langen Dolch aus dem Gürtel. »Ich habe euch Waffen mitgebracht«, sagte er.
    Gontas nahm sie ihm aus der Hand.
    Mart musterte den Hauptmann von oben bis unten. »Und?«, fragte er.
    »Was, und?«, fauchte Borija. »Teilt sie unter euch auf. Mehr konnte ich nicht durch die Gänge schleppen, ohne aufzufallen.«
    »Du hast noch ’nen Säbel«, sagte Mart nachdenklich. »Ich frag mich grad … Warum sollten wir dich mitnehmen, jetzt, wo wir draußen sind?«
    »Ganz einfach, du Dummkopf: weil ich derjenige bin, der euch mitnimmt! Ohne mich kommt ihr nicht weit. Die Zitadelle ist voll von diesen Dämonengöttern. Sie haben Tarukans Leute und meine Dragoner hergeholt. Ich kann mich unauffällig zwischen ihnen bewegen, den Weg auskundschaften und uns hoffentlich an allen Kreaturen vorbeiführen, die in den Gängen auf uns warten.«
    »Er hat recht.« Gontas wog die Waffen in seinen Händen und reichte das Schwert an Mart weiter. »Es ist besser, wenn wir uns an den Feinden vorbeischleichen können. Da ist der Modwinjer nützlich.«
    »Wo schleichen wir eigentlich hin, hm?«, fragte Tori.
    »Es gibt eine Seitentür, nicht weit von hier. Wir können über die Bergflanke weg, so wie wir auch hergekommen sind.«
    »Nein.« Swetja meldete sich zu Wort, zum ersten Mal, seit Borija unvermittelt aufgetaucht war. Sie achtete immer noch darauf, dass stets Gontas zwischen ihr und dem Hauptmann stand. »Wir können nicht einfach weglaufen. Der Stein, Borija, den Ihr eingesetzt habt, er bringt unentwegt neue Ungeheuer in die Welt. Wir müssen die Maschine zerstören.«
    »Ist ’n guter Einfall«, sagte Mart. »Hast mir Schätze versprochen, Hauptmann. Und du hast erzählt, die findet man genau da, wo die Kleine hinwill.«
    Borija schüttelte wild den Kopf. »Unmöglich. Deine Gier ist unser Tod, Söldner. Tarukan hat seine Krieger zu einer Versammlung einbestellt, in der großen Halle unter dem Turm. Darum ist die Gelegenheit zur Flucht jetzt günstig, und aus demselben Grund müssen wir uns von dem Turm fern halten. Die Menschen vor der Rückkehr der alten Götter zu warnen, das ist das Beste, was wir noch tun können. In Modwinja können wir womöglich eine Armee zusammenstellen und ihnen entgegentreten.«
    »Wenn Ihr das glaubt, Borija«, sagte Swetja, »warum habt Ihr Euch dann diesen Geistern so schnell unterworfen, statt gleich zu Hause gegen sie zu kämpfen?«
    »Hm, seh ich das richtig, was?«, warf Tori ein. »Wir soll’n dorthin krauten, wo vermutlich all die Jammer von hinter ’n Sternen hinfliegen, die die Maschine herbringt? Wie soll’n die Menschen dagegen kämpfen, wenn die Dämonen sich einfach die Körper schnappen und die ganzen Brecher auf ihre Seite ziehen?«
    Borija wand

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