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Im Namen Caesars

Im Namen Caesars

Titel: Im Namen Caesars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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war, um eine blutgetränkte Toga handelte.
    »Das ist ja ein großartiges Omen!«, fluchte Juventius. »Wenn das Gebäude gereinigt werden muss, müssen wir unter Umständen draußen tagen.«
    »Wie es aussieht, ist er auf den Stufen gestorben«, entgegnete ich. »Vermutlich war er gar nicht drinnen.«
    »Bei einem Tempel wäre eine Reinigung zwingend erforderlich«, mischte sich mein Vater ein, »selbst wenn nur ein einziges Tröpfchen Blut mit einem Stein des Gebäudes in Berührung gekommen wäre. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob dieses Gebot auch für eine Basilika gilt. Vielleicht sollten wir den Pontifex zu Rate ziehen. Wo ist Scipio?«
    »Wie dem auch sei«, zürnte Juventius. »Auf jeden Fall beschert einem so ein Zwischenfall nichts als Ärger.« An seine Liktoren gewandt fügte er hinzu: »Sehen wir uns den Mann mal an.«
    Einer der Liktoren stieg die Treppe hinab und hob mit dem dicken Ende seiner Fasces einen Zipfel der Toga an.
    »Kennt jemand diesen Mann?«, fragte Juventius in das allgemeine Gedränge hinein. Wir gingen alle näher an den Toten heran, um besser sehen zu können.
    »Ich glaube, wir kennen ihn alle«, meldete ich mich zu Wort.
    Mir war auf einmal ziemlich mulmig zumute, und zwar nicht aufgrund des grausigen Anblicks - der Anblick von Ermordeten gehörte für mich zum Alltag -, sondern wegen der Folgen, die dieser Leichenfund implizieren würde. »Ich habe ihn erst einmal gesehen, und das auch nur ganz kurz, aber ich glaube, vor uns liegt niemand anderes als Marcus Fulvius.«

III
    »Wie es aussieht, können wir die Verhandlung wohl vergessen«, stellte jemand enttäuscht fest. Vermutlich war es einer der Geschworenen, der gehofft hatte, dass ihm einer von uns ein Bestechungsgeld anbieten würde. Wir stiegen wieder hinauf zum Treppenabsatz, um über den Vorfall zu beraten. Die Neuigkeit verbreitete sich wie ein Lauffeuer und trieb den gesamten Mob innerhalb weniger Augenblicke wie eine aufgescheuchte Herde zum westlichen Ende des Forums an den Fuß des Capitolinischen Hügels, um die Leiche und uns in Augenschein zu nehmen.
    »Dieser Zwischenfall könnte ziemliche Scherereien nach sich ziehen«, stellte Juventius fest.
    »Warum?«, wollte ich wissen. »Dieser Mann ist - oder besser war - doch ein Niemand. Schließlich war er weder Volkstribun noch ein Bandenanführer wie Clodius.«
    »Du weißt genau, wie so etwas läuft«, entgegnete Juventius.
    »Der Mann war ein Niemand, da gebe ich dir Recht. Aber er hat es gewagt, eine der angesehensten Familien Roms herauszufordern. Und er endete als Leiche. Was meinst du wohl, wie das interpretiert werden wird?« »Dieser Fulvius war ein unverfrorener Halunke, der sicher jede Menge Feinde hatte«, schaltete mein Vater sich ein. »Jeder x-Beliebige kann ihn umgebracht haben.«
    »Jeder x-Beliebige?«, ereiferte sich Juventius. »Irgendein x-Beliebiger hätte die Leiche wohl kaum auf den Stufen dieser Basilika deponiert! Der Basilika, in der an diesem Morgen mein Gericht über die Anklage des Ermordeten verhandeln sollte!«
    »Senk deine Stimme!«, riet ich ihm. »Du verbreitest schlechte Stimmung. «
    »Ach, tue ich das? Ich hoffe, du hast viele Zeugen, die dir ein Alibi für die vergangene Nacht geben können, Decius Caecilius der Jüngere! Wie es aussieht, könntest du dich glücklich schätzen, wenn die Anschuldigungen nur darin bestehen, dass du einen Haufen Provinzbewohner und einige raffgierige Publicani übers Ohr gehauen hast.«
    »Verdächtigst du mich etwa des Mordes an diesem Halunken?«, brüllte ich in Missachtung meines eigenen soeben gegebenen Rates. Zudem hasste ich es, wenn man mich »Decius der Jüngere« nannte, und zwar selbst dann, wenn mein Vater ebenfalls anwesend war.
    »Sieh mal«, unterbrach mich Hermes. Er zog an meinem Arm und zeigte in Richtung Südosten. Eine Gruppe finster dreinschauender Männer bahnte sich einen Weg durch die Menge und kam zielstrebig auf uns zu.
    An der Spitze ging ein Mann mit einer geschwollenen Nase und einem blauen Auge, offenbar der Mann, dem Hermes am Vortag einen Haken verpasst hatte. Sie schoben jeden im Weg Stehenden beiseite, bis sie den Ort des blutigen Funds erreichten. Beim Anblick von Fulvius' Leiche schrien sie vor Entsetzen laut auf.
    »Wir haben uns heute Morgen vor dem Haus von Marcus Fulvius versammelt «, hob der Mann mit dem Veilchen und wegen seiner geschwollenen Nase leicht verzerrt klingenden Stimme an. »Wir haben auf ihn gewartet, um ihn zum Gericht zu begleiten. Als

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