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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Prüfungszwecken.«
    »Sieht aus, als säßen wir hier jetzt fest.«
    »Auf welchem Kanal kommt denn Columbo ?«, fragte einer der Chauffeure. »Die Sendung gefällt mir.«
    »Steht doch sicher in der Programmzeitschrift«, meinte ein Kollege.
    Der Soldat riss den Kopf hoch und beobachtete mit vorgestrecktem Kinn, wie ein Hubschrauber näher kam. Der flog niedrig und machte einen ohrenbetäubenden Lärm. Um ihn besser sehen zu können, trat der Soldat unter dem Baldachin hervor.
    »Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst!«, entfuhr es Rebus, als der Mann steif vor der Unterseite des Hubschraubers salutierte.
    »Das macht er jedes Mal!«, brüllte einer der Fahrer. Ein anderer fragte, ob es Bush sein könnte. Uhren wurden abgeglichen. Der Koch bedeckte seine Zutaten, für den Fall, dass der Abwind herumliegendes Kleinzeug aufwirbelte.
    »Er muss demnächst kommen«, mutmaßte jemand.
    »Ich habe Boki von Prestwick hergefahren«, fügte ein anderer hinzu und schob die Erklärung nach, dass es sich dabei um den Spürhund des Präsidenten handelte.
    Der Hubschrauber war über einer Baumreihe verschwunden. Sie konnten hören, wie er zum Landen ansetzte.
    »Was machen eigentlich die Ehefrauen«, fragte Siobhan, »während die Männer mit Armdrücken beschäftigt sind?«
    »Wir können sie auf eine Besichtigungsfahrt mitnehmen …«
    »Oder zum Einkaufsbummel.«
    »Oder in Museen und Galerien.«
    »Sie bekommen haargenau das, was sie wollen. Selbst wenn dafür Straßen gesperrt oder Kunden aus den Geschäften hinauskomplimentiert werden müssen. Um sich die Zeit zu vertreiben, lassen sie aber auch so Künstlertypen – Schriftsteller und Maler – aus Edinburgh herbringen.«
    »Und Bono natürlich«, fügte ein anderer hinzu. »Er und Geldof gehen nachher hier auf Shake-hands-Tour.«
    »Apropos …« Siobhan warf einen Blick auf die Zeitangabe ihres Handys. »Ich kann eine Karte fürs ›Final Push‹-Konzert bekommen.«
    »Von wem?«, fragte Rebus, der wusste, dass sie bei der öffentlichen Kartenverlosung kein Glück gehabt hatte.
    »Von einem der Sicherheitskräfte in Niddrie. Glauben Sie, wir sind rechtzeitig zu Hause?«
    Er zuckte nur die Achseln. »Ach«, bemerkte er dann, »was ich Ihnen noch sagen wollte …«
    »Was?«
    »Ich habe Ellen Wylie in unser Team kooptiert.«
    Siobhans Blick wurde starr.
    »Sie hat mehr Einblick in Sexbestien-im-Visier als wir«, fuhr Rebus fort, ohne ihr in die Augen zu schauen.
    »Ja«, erwiderte Siobhan, »etwas zu viel Einblick.«
    »Was bedeutet?«
    »Was bedeutet, dass sie zu nah dran ist, John. Überlegen Sie mal, was ein Verteidiger vor Gericht mit ihr machen würde!« Siobhan hatte ihre Stimme nicht mehr unter Kontrolle. »Ist Ihnen nicht vielleicht der Gedanke gekommen, mich zu fragen? Ich bin diejenige, die den Kopf hinhält, wenn das hier alles schiefgeht!«
    »Sie macht doch nur Verwaltungskram«, entgegnete Rebus, dem klar war, wie erbärmlich das klang. Seine Rettung nahte in Form des Soldaten, der in langen Schritten wieder auf sie zukam.
    »Ich brauche Angaben über den Bereich, in dem Sie tätig sind«, verkündete der Mann.
    »Also, ich bin im CID-Bereich tätig«, antwortete Rebus, »und meine Kollegin hier ebenso. Wir sollten uns mit jemandem treffen, wurde uns gesagt … und zwar genau hier.«
    »Welche Person? Auf wessen Befehl?«
    Rebus tippte sich seitlich an die Nase. »Pssst«, sagte er mit gedämpfter Stimme. Die Fahrer unterhielten sich wieder miteinander und debattierten darüber, welche Stars sie am Samstag zu den Scottish Open chauffieren würden.
    »Ich keinen«, prahlte einer von ihnen. »Ich fahre zwischen Glasgow und T in the Park...«
    »Ihre Dienststelle ist in Edinburgh, Inspector«, stellte der Soldat fest. »Hier befinden wir uns weit außerhalb Ihres Zuständigkeitsbereichs.«
    »Wir ermitteln in einem Mordfall«, gab Rebus zurück.
    »Eigentlich in drei Mordfällen«, setzte Siobhan noch eins drauf.
    »Und das bedeutet keine Grenzen«, schloss Rebus.
    »Es sei denn«, konterte der Soldat und ging auf die Zehenspitzen, »Sie haben die Order, Ihre Ermittlungen auf Eis zu legen.« Er schien die Wirkung zu genießen, die seine Worte vor allem auf Siobhan hatten.
    »Aha, Sie haben also telefoniert«, sagte Rebus, ohne sich sonderlich beeindruckt zu zeigen.
    »Ihr Chief Constable war nicht besonders glücklich.« Der Soldat lächelte. »Und er ebenso wenig …« Rebus folgte der Richtung seines Blicks. Ein Landrover holperte auf sie zu. Das Beifahrerfenster

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