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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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erzählt hat.«
    »Gut für dich.«
    »Das könntest du noch mal mit etwas mehr Enthusiasmus sagen.«
    »Entschuldige, Mairie, ich hab andere Dinge im Kopf.Wenn du den Druck auf Pennen verstärken kannst, umso besser.«
    »Aber das hilft dir nicht wirklich?«
    »Du hast mir mehr als einen Gefallen erwiesen – nur recht und billig, dass du wenigstens etwas davon hast.«
    »Genauso sehe ich das auch.« Sie hielt wieder inne. »Irgendwas Neues bei dir? Ich wette, du hast das Tagespflegeheim besucht, in dem Trevor Guest beschäftigt war?«
    »Ist nicht viel bei rausgekommen.«
    »Etwas, was ich wissen sollte?«
    »Noch nicht.«
    »Klingt nach Ausflucht.«
    Rebus trat zur Seite, als ein paar Leute das Gebäude verließen – ein Fahrer in Livree, gefolgt von einem anderen Mann in Uniform, der einen kleinen Koffer trug. Und hinter ihnen die Oberbürgermeisterin. Sie schien die Ascheflöckchen auf ihrem Auto zu bemerken, warf Rebus einen finsteren Blick zu und verschwand im Fond des Wagens. Die beiden Männer stiegen vorne ein, mit dem Koffer, in dem Rebus die Amtskette vermutete.
    »Danke, dass du mich über Pennen ins Bild gesetzt hast«, sagte er zu Mairie. »Lass uns in Kontakt bleiben.«
    »Du bist dran, mich anzurufen«, erinnerte sie ihn. »Jetzt, wo wir wieder miteinander reden, möchte ich keinen Einbahnverkehr.«
    Er beendete das Gespräch, drückte seine Zigarette aus und ging wieder hinein, wo seine Empfangsdame sich in die Debatte über Mülltonnen auf Rädern eingeschaltet hatte.
    »Sie müssen mit dem Amt für Umwelt und Gesundheit sprechen«, betonte sie.
    »Nützt nix, meine Gutste, die hören doch nie zu!«
    »Da muss was passieren!«, rief seine Frau. »Die Leute haben keine Lust mehr, sich wie Nummern behandeln zu lassen!«
    »Also gut«, kapitulierte die erste Empfangsdame mit einem Seufzer. »Ich werde sehen, ob jemand abkömmlich ist, um mit Ihnen zu sprechen. Bitte ziehen Sie da drüben einen Zettel.« Sie deutete mit dem Kopf auf den Automaten. Der alte Mann zog ein Stück Papier heraus und starrte es verständnislos an.
    Eine Nummer.
    Rebus wurde von seiner Empfangsdame herbeigewinkt. Sie flüsterte ihm zu, der Stadtrat sei auf dem Weg nach unten. Mit einem flüchtigen Blick auf das Ehepaar gab sie ihm zu verstehen, dass er den beiden diese Auskunft nicht weitergeben solle.
    »Ich nehme an, es geht um etwas Offizielles?«, fragte sie in Erwartung von Insiderinformationen. Rebus beugte sich so nah an ihr Ohr, dass er das Parfüm in ihrem Nacken riechen konnte.
    »Ich möchte meine Abwasserrohre gereinigt haben«, vertraute er ihr an. Einen Moment lang sah sie schockiert aus, grinste dann aber in der Hoffnung, dass das ein Scherz war.
    Bald darauf betrat Tench den Empfangsbereich. Er drückte sich eine Aktentasche an die Brust, so als könnte sie ihm wirkungsvollen Schutz bieten.
    »Das grenzt haarscharf an massive Belästigung«, zischte er. Rebus nickte wie zustimmend und streckte dann einen Arm in Richtung des wartenden Ehepaares aus.
    »Das ist Stadtrat Tench«, erklärte er den beiden. »Er ist einer von den Hilfsbereiten.« Schon waren sie auf den Beinen und kamen auf den finster dreinschauenden Tench zu.
    »Ich warte draußen, bis Sie fertig sind«, sagte Rebus zu ihm.
    Er hatte noch eine Zigarette geraucht, als Tench auftauchte. Durchs Fenster konnte Rebus erkennen, dass das Ehepaar wieder Platz genommen hatte und einstweilen zufrieden aussah, so als wäre ein weiteres Gespräch vereinbart worden.
    »Sie sind ein Arschloch, Rebus«, brummte Tench. »Geben Sie mir eine von Ihren Kippen.«
    »Ich wusste nicht, dass Sie rauchen.«
    Tench nahm sich eine Zigarette aus der Schachtel. »Nur wenn ich im Stress bin …« Nachdem er die Zigarette angezündet hatte, inhalierte er tief und stieß den Rauch dann durch die Nase aus. »Für manche das einzige Vergnügen im Leben, wissen Sie. Erinnern Sie sich daran, was John Reid über alleinerziehende Mütter in Sozialsiedlungen sagte?«
    Rebus erinnerte sich gut. Aber Reid, der Verteidigungsminister, hatte das Rauchen aufgegeben und galt deshalb nicht unbedingt als Fürsprecher für das Laster.
    »Tut mir leid, dass ich Ihnen das aufgehalst habe«, sagte Rebus bedauernd mit einem Kopfnicken zum Fenster hin.
    »Die beiden haben ein Anliegen«, räumte Tench ein. »Es kommt jemand, um mit ihnen zu sprechen … war allerdings nicht allzu erfreut, dass ich ihn anrief. Ich glaube, sein Tee-Schlag hatte gerade das neunte Grün getroffen. Ein Chip, und dann ein

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