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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Pause, um zu trinken. »Wir glauben, dass Colliar nicht das einzige Opfer ist.«
    Caffertys Augen verengten sich, als er das zu begreifen versuchte. »Wer noch?«
    Rebus schüttelte langsam den Kopf. »Jetzt hauen Sie endlich ab.«
    »Ich kann Ihnen behilflich sein«, sagte Cafferty. »Ich kenne Leute …«
    »Ach ja? Trevor Guest, klingelt’s da bei Ihnen?«
    Cafferty überlegte einen Moment, bevor er sich geschlagen gab.
    »Was ist mit einer Werkstatt namens Keogh’s?«
    Cafferty straffte die Schultern. »Ich kann das rauskriegen, Rebus. Ich habe Kontakte, da würde es Ihnen eiskalt den Rücken runterlaufen.«
    »Bei Ihnen läuft es mir immer kalt den Rücken runter, Cafferty: Angst vor Ansteckung, nehme ich an. Wie kommt es, dass Sie sich wegen Colliar so aufregen?«
    Caffertys Blick schweifte zu der Whiskyflasche ab. »Haben Sie noch ein Glas?«, fragte er.
    Rebus holte eins aus der Küche. Als er zurückkam, war Cafferty dabei, Mairies Begleitnotiz zu lesen.
    »Wie ich sehe, hat Mrs. Henderson Ihnen geholfen.« Cafferty lächelte kalt. »Ich erkenne ihre Handschrift.«
    Schweigend goss Rebus einen kleinen Schluck in das Glas.
    »Ich trinke lieber Malt«, beschwerte sich Cafferty, während er das Glas unter seiner Nase schwenkte. »Welches Interesse haben Sie an Pennen Industries?«
    Das ignorierte Rebus. »Sie wollten mir gerade etwas über Cyril Colliar erzählen.«
    Cafferty machte Anstalten, sich zu setzen. »Bleiben Sie stehen«, befahl Rebus. »Lange sind Sie nicht mehr hier.«
    Cafferty kippte den Drink hinunter und stellte das Glas auf den Tisch. »Es ist nicht Cyril selbst, der mich interessiert«, gab er zu. »Aber wenn so etwas passiert … tja, dann brodelt die Gerüchteküche. Gerüchte, dass da draußen jemand eine Rechnung zu begleichen hat. Immer schlecht fürs Geschäft. Wie Sie ja wissen, Rebus, hatte ich früher Feinde …«
    »Komisch, dass ich die überhaupt nicht mehr sehe.«
    »Jede Menge Schakale da draußen, die ein Stück von der Beute haben wollen … meiner Beute.« Er klopfte sich mit einem Finger auf die Brust.
    »Sie werden alt, Cafferty.«
    »Genau wie Sie. In meinem Geschäftszweig gibt es aber keine Pensionsregelung.«
    »Und in der Zwischenzeit kommen immer jüngere und hungrigere Schakale nach?«, riet Rebus. »Und Sie müssen sich immer weiter beweisen.«
    »Ich habe nie klein beigegeben, Rebus. Und werde es nie tun.«
    »Es wird sich früh genug herausstellen, Cafferty. Wenn es zwischen Ihnen und den anderen Opfern keine Verbindung gibt, besteht für niemanden ein Grund, das als Vendetta zu betrachten.«
    »Aber bis dahin …«
    »Bis dahin was?«
    Cafferty zwinkerte ihm zu. »Keogh’s Garage und Trevor Guest.«
    »Die überlassen Sie uns, Cafferty.«
    »Wer weiß, Rebus, vielleicht treibe ich ja auch Informationen über Pennen Industries auf.« Cafferty wandte sich zum Gehen. »Danke für den Drink und die kleine Fitnessübung. Werde mich wohl ganz am Ende in den Marsch gegen die Armut einreihen. Armut war mir immer ein großes Anliegen.« Im Flur blieb er stehen und blickte sich noch einmal um. »Hab sie allerdings nie für so schlimm gehalten«, fügte er hinzu und steuerte auf die Treppe zu.

5
    Der Ehrenwerte Mr. Gordon Brown, Abgeordneter und Finanzminister, hatte bereits mit seiner Rede begonnen, als Siobhan den Raum betrat. Neunhundert Zuhörer hatten sich in der Assembly Hall oben auf dem Mound versammelt. Als Siobhan das letzte Mal hier gewesen war, hatte der Saal dem schottischen Parlament noch als provisorische Bleibe gedient, aber inzwischen hatte das Parlament seine eigenen großzügigen Räumlichkeiten gegenüber der Residenz der Königin in Holyrood bezogen und die Assembly Hall wieder ganz in den Besitz der Church of Scotland gegeben, die zusammen mit Christian Aid Veranstalterin dieses Abends war.
    Siobhan war hergekommen, um sich mit dem Chief Constable von Edinburgh, James Corbyn, zu treffen. Der Nachfolger von Sir David Strathern war jetzt ein gutes Jahr im Amt. Seine Ernennung hatte zunächst für Unzufriedenheit gesorgt. Corbyn war Engländer und galt als »Erbsenzähler« und »Grünschnabel«. Er hatte sich jedoch als zupackender Typ erwiesen, der sich regelmäßig »an der Front« blicken ließ. Er saß in Ausgehuniform, die Dienstmütze auf dem Schoß, in einer der hinteren Reihen. Da Siobhan wusste, dass sie erwartet wurde, stellte sie sich in die Nähe der Tür und lauschte einstweilen den Versprechungen und Zusicherungen des Ministers. Für

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