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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Edinburgh war die Säuberung schon weit fortgeschritten. Man hatte ein mit neunzig Gallonen Speiseöl beladenes Fahrzeug beschlagnahmt – das Öl hätte auf der Straße einen glatten Teppich bilden und ein Verkehrschaos auslösen sollen. Das »Final Push«-Konzert am Mittwoch in Murrayfield kündigte sich bereits an. Die Bühne war aufgebaut, die Beleuchtungsanlage installiert. Midge Ure hoffte auf »anständiges schottisches Sommerwetter«. Die ersten Künstler und Prominenten waren angereist. Richard Branson hatte selbst einen seiner Düsenjets nach Edinburgh geflogen. Prestwick Airport bereitete sich auf die Ankömmlinge des folgenden Tages vor. Eine Diplomatenvorhut war schon eingetroffen. Präsident Bush würde seine eigenen Spürhunde und außerdem ein Mountainbike für sein tägliches Trainingsprogramm mitbringen. Im Studio las der Fernsehmoderator die E-Mail eines Zuschauers vor, der fand, der G8-Gipfel hätte doch auf einer der vielen stillgelegten Bohrinseln in der Nordsee stattfinden können, was »ein kleines Vermögen an Sicherheitskosten gespart und Protestmärsche zu einem reizvollen Unterfangen gemacht hätte«.
    Rebus trank seinen Kaffee aus und drehte den Ton leise. Auf dem Parkplatz des Polizeireviers trafen Mannschaftswagen ein, um die Festgenommenen zum Gerichtsgebäude zu bringen. Ellen Wylie sollte in ungefähr neunzig Minuten ihre Aussage machen. Er hatte es mehrmals auf Siobhans Handy versucht, aber das war ständig ausgeschaltet. Er hatte im Sorbus-Hauptquartier angerufen, aber nur die Auskunft erhalten, sie habe sich auf den Weg nach Edinburgh gemacht. Im Western General war man nicht wesentlich auskunftsfreudiger: »Mrs. Clarke hat eine ruhige Nacht gehabt.« Wie oft hatte er das in seinem Leben schon gehört … Eine ruhige Nacht bedeutete so viel wie: »Sie ist noch am Leben, wenn Sie das beruhigt.« Er hob den Kopf und sah, dass ein Mann das CID-Büro betreten hatte.
    »Kann man was für Sie tun?«, fragte Rebus. Dann erkannte er die Uniform. »Entschuldigen Sie, Sir.«
    »Wir kennen uns noch nicht«, erwiderte der Chief Constable und streckte ihm die Hand hin. »Ich heiße James Corbyn.«
    Rebus schüttelte ihm die Hand und bemerkte, dass Corbyn kein Freimaurer war. »DI Rebus«, stellte er sich vor.
    »Arbeiten Sie mit DS Clarke an dem Auchterarder-Fall?«
    »So ist es, Sir.«
    »Ich habe versucht, sie zu erreichen. Sie schuldet mir einen Bericht.«
    »Ein paar interessante Entwicklungen, Sir. Es gibt eine Website, die von einem hiesigen Paar eingerichtet wurde. Kann sein, dass der Mörder sich so seine Opfer ausgesucht hat.«
    »Haben Sie Namen für alle drei Fälle?«
    »Ja, Sir. Jedes Mal der gleiche Tathergang.«
    »Könnte es noch andere geben?«
    »Schwer zu sagen.«
    »Wird er bei drei aufhören?«
    »Auch das wissen wir nicht, Sir.«
    Der Chief Constable drehte eine Runde durch den Raum und inspizierte Pinnwände, Schreibtische, Computermonitore. »Ich habe Clarke gesagt, dass sie bis morgen Zeit hat. Danach legen wir den Fall bis zum Ende des G8-Gipfels auf Eis.«
    »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.«
    »Die Medien haben noch nichts davon mitbekommen. Es gibt keinen Grund, warum wir nicht noch ein paar Tage länger warten sollten.«
    »Spuren haben die Eigenschaft, kalt zu werden, Sir. Wenn wir Verdächtigen diesen zeitlichen Vorsprung geben, um ihre Dinge in Ordnung zu bringen …«
    »Sie haben Verdächtige?« Corbyn hatte sich zu Rebus umgedreht.
    »Nicht direkt, Sir, aber es gibt Leute, mit denen wir Gespräche führen.«
    »G8 muss absolute Priorität haben, Rebus.«
    »Darf ich fragen, warum, Sir?«
    Corbyn warf ihm einen zornigen Blick zu. »Weil die acht mächtigsten Männer der Welt in Schottland, im besten Hotel am Platz, sein werden. Das ist die Geschichte, die alle hören wollen. Die Tatsache, dass ein Serienmörder im Central Belt sein Unwesen treibt, käme da ziemlich ungelegen, meinen Sie nicht?«
    »Eigentlich stammt nur eins der Opfer aus Schottland, Sir.«
    Der Chief Constable näherte sich Rebus bis auf wenige Zentimeter. »Spielen Sie hier nicht den Oberschlaumeier, DI Rebus. Und seien Sie gewiss, ich bin schon mit Leuten Ihres Schlages fertig geworden.«
    »Was für Leute sind das, Sir?«
    »Leute, die glauben, nur weil sie schon eine Weile im Geschäft sind, wüssten sie alles besser als andere. Über Autos sagt man, je mehr Kilometer sie auf dem Buckel haben, desto näher sind sie dem Schrottplatz.«
    »Mir sind Oldtimer zehnmal lieber

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