Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
Wunde auf meiner Brust? Das war er.«
    »Er dachte, du seist ein Dämon?«
    »Er behauptet, er wüsste es seit dem Tag meiner Geburt. Glaubt, ich sei der Schlüssel zu den Letzten Tagen. Er will mich seit sechzehn Jahren schon umbringen.«
    »Und du konntest ihn immer abwehren?«
    Dace wendet den Blick ab, rutscht verlegen hin und her und lässt ein längeres Schweigen zwischen uns aufkommen. »Pass auf«, sagt er schließlich. »Wenn du die Wahrheit wissen willst – ich habe ihn gebeten, mich zu töten. Ich habe mich mehrmals selbst in seinen Pflock gestürzt.«
    »Aber warum? Warum hast du das getan?« Ich packe ihn am Arm.
    »Weil ich dachte, du seist tot. Noch dazu war ich überzeugt, es sei meine Schuld. Ich konnte mich selbst nicht mehr ertragen. Aber vor allem konnte ich nicht ohne dich leben. Ich dachte, wenn ich tot bin, könnte ich dich vielleicht in irgendeiner anderen Dimension, in der du deine Ruhe gefunden hast, wieder aufspüren. Ich weiß, es klingt wahrscheinlich blöd, aber ich war am Boden zerstört. Ratlos. Was ich irgendwie immer noch bin.«
    Ich mache den Mund auf, um etwas zu sagen, doch es kommen keine Worte.
    »Er hat mich nur aus dem Grund nicht getötet, weil er bei einem Blick in meine Augen erkannt hat, dass ich seelenlos bin. Er hat gesagt, er braucht die Seele. Ohne die sei ich nutzlos.«
    Ich atme erleichtert auf. Wenigstens weiß ich jetzt, dass Dace vor dem Wahnsinnigen sicher ist. Zumindest fürs Erste.
    »Danach hat er dann ziemlich schnell seine Mordutensilien eingepackt und gemeint, er würde jetzt Cade zur Strecke bringen. Schließlich seien wir ein und derselbe. Komisch, dass er das wusste, was?«
    »Sehr witzig.« Ich schüttle stirnrunzelnd den Kopf.
    »Ach, und noch etwas. Er meinte, Phyre habe ihm erzählt, sie hätte mich getötet. Offenbar war das die Aufgabe, die er ihr gestellt hat. Er war ziemlich sauer, als er erfahren hat, dass das gelogen war.«
    »Das reicht«, sage ich, nachdem ich alles erfahren habe, was ich brauche. Getrieben von einem Instinkt, den ich nicht ignorieren kann, springe ich auf und laufe zu Kachina, die ein paar Meter von uns entfernt grast.
    »Was machst du?«, fragt Dace, erhebt sich ebenfalls und kommt langsam zu mir geschlendert.
    »Wir gehen dorthin. Sofort. Wir statten jetzt den Youngbloods einen Hausbesuch ab.«

Dreißig

    Daire
    N ach ein paar Fehlversuchen gibt Kachina endlich nach und lässt Dace aufsitzen. »Sie leben nicht mehr im Reservat«, sagt er und setzt sich hinter mir zurecht. »Ich habe keine Ahnung, wo sie wohnen.«
    »Die Stadt ist klein. Wir finden sie bestimmt.« Ich blinzle in die Finsternis, um auszumachen, in welche Richtung wir müssen.
    »Was glaubst du, wie viel Uhr es ist?« Dace drückt die Lippen an meine Ohrmuschel, sodass mir kleine Lustschauer über die Haut laufen.
    »Ich habe mein Handy bei Paloma liegen lassen. Aber nach dem Licht oder vielmehr dem fehlenden Licht zu urteilen, würde ich sagen, es ist kurz vor Sonnenaufgang.«
    »Und kurz vor Sonnenaufgang ist es immer am dunkelsten?« Sein Mund wandert zu meinem Hals. Und obwohl ich ihm den Rücken zuwende, sehe ich ihn lebhaft vor mir. Wie ihm die Haare über die Wangen fallen … wie voll und einladend seine Lippen sind …
    Ich lehne mich an ihn und genieße das Gefühl seiner behaglich um mich gelegten Arme. Er mag ja seelenlos sein, aber er ist trotzdem noch der Junge, von dem ich geträumt habe. Immer noch meine Bestimmung.
    »Ziehen wir ziellos durch die Gegend, oder hast du einen konkreten Plan?«, fragt er nach einer Weile und kann ein Lachen kaum unterdrücken.
    »Ich habe vor, Wind zu folgen«, sage ich. »Paloma meint, ich sei eine Tochter des Windes, deshalb habe ich ihn angerufen, als wir aufgebrochen sind. Er lässt mich nur selten im Stich.«
    »Aber es ist schon vorgekommen?«
    Ich spanne die Lippen an und suche weiter den Horizont ab. »Nicht wirklich im Stich gelassen – mehr so was wie nicht erreichbar gewesen«, erwidere ich, indem ich mein Element aus unerfindlichen Gründen in Schutz nehme. »Ganz zu schweigen davon, dass es unter extremen Umständen war.«
    »Wie etwa …«
    »Wie etwa als Cade in der Unterwelt meine Magie unterdrückt hat, direkt bevor du an Heiligabend gekommen bist. Und dann noch mal während eines Besuchs in der Unterwelt vor kürzerer Zeit. Es ist, als wäre alles dort unten in einer Art Winterschlaf. Es hört nicht auf zu schneien. Wird nicht warm genug, um dem Frühling Platz zu machen. Und Rabe oder Pferd

Weitere Kostenlose Bücher