Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)
Tankstelle sah, wusste ich, dass sich mein Leben für immer verändert hatte. Du bist nicht nur in meiner Seele verankert, Daire. Du bist ein Teil meiner DNA . Ich erinnere mich sogar aus Träumen an dich, die ich hatte, lange bevor ich wusste, dass es dich wirklich gibt.«
Mir wird ganz flau, als er den Traum erwähnt, mit dem alles begann. Ich hatte ihn auch. Er fing immer recht angenehm an, damit, dass Dace und ich uns in der verzauberten Quelle vergnügten, bis Cade auftauchte, sich in einen Dämon verwandelte und Dace tötete, während ich hilflos zusah. Nur dass Dace geträumt hat, Cade hätte mich getötet. Jetzt drängt sich mir einfach der Gedanke auf, ob Cade uns den Traum gezielt hat träumen lassen oder ob er ganz von selbst entstanden ist.
»Und warum Phyre zurückgekommen ist, weiß ich wirklich nicht«, fährt er fort. »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es ihre eigene Entscheidung war. Ihre Mutter wird seit Jahren vermisst und für tot gehalten, und während ihre Schwestern Ashe und Ember zu einer Tante gezogen sind, hat sich Phyre dafür entschieden, bei ihrem Vater zu bleiben.«
»Warum hat sie das getan, obwohl doch alle sagen, er sei verrückt?«
Dace zuckt die Achseln. »Er ist tatsächlich verrückt. Früher habe ich immer gedacht, sie sei geblieben, weil er ihr leidgetan hat. Aber da bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher.«
»Soll heißen?«
Er leckt sich die Lippen und fährt sich durchs Haar. Das alles ist ihm sichtlich unangenehm, doch da er mich unbedingt beruhigen will, antwortet er trotzdem. »Als ich sie das letzte Mal gesprochen habe, an Heiligabend, kurz bevor ich dir in die Unterwelt gefolgt bin, hat sie allen möglichen Blödsinn über die Letzten Tage gefaselt.«
»Die Letzten Tage?«
»Irgendein Weltuntergangssermon, den ihr Dad seit Jahren predigt. Ihm zufolge sind die Letzten Tage gekommen, wenn alle Sünder verbrennen und die Gerechten zurückbleiben, um entweder die Leuchtenden Tage der Herrlichkeit zu genießen oder zu den Wolken aufzusteigen, um dort das Fest zu feiern … oder was auch immer. Der Typ ist durchgedreht. Ein totaler Irrer. Wer weiß, wo er den Quatsch herhat.« Dace zieht die Knie an und schlingt die Arme darum. »Jedenfalls hat sie behauptet, der brennende Himmel sei ein Zeichen. Meinte, es sei zu spät für uns alle, und flehte mich an, sie zu begleiten und ihren Vater zu suchen. Er wüsste, was zu tun ist. Ich hab ihr gesagt, dass er verrückt ist. Dass sie ins Reservat gehen und Zuflucht bei einem der Stammesältesten suchen soll. Als ich gemerkt habe, dass sie schon viel zu weit abgedriftet war und nichts von meinen Argumenten sie beeindruckt hat, habe ich mich auf die Suche nach dir gemacht. Ach, und davor hat sie noch irgendwas davon erwähnt, dass sie und ich angeblich das Gleiche wollen würden.«
»Und das wäre?« Ich lehne mich an ihn. Entschlossen, den hinreißenden Stoppelbart an seinem Kinn zu ignorieren. Genau wie den Bizeps, der sich gegen den Stoff seines Hemds spannt.
»Cades Tod.«
Da ich damit nicht gerechnet habe, ziehe ich scharf den Atem ein.
»Damals habe ich sie nicht ernst genommen. Ich dachte, es sei bloß ein weiterer anbiedernder Versuch, um sich wieder an mich ranzumachen. Aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Vor allem, nachdem ihr Vater mich in der Mittelwelt besucht hat.«
Ich zucke zusammen. Mir kommen so viele Fragen in den Sinn, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. »Willst du ernsthaft behaupten, dass ein aufgeblasener, selbstgerechter, wahnsinniger religiöser Eiferer dich Tage vor mir gefunden und nicht einmal versucht hat, dir zu helfen? Er hat nicht einmal versucht, dich zurückzubringen, damit du dir Hilfe suchen konntest? Und was zum Teufel wollte er da draußen? Woher weiß er überhaupt davon? Wie ist er dorthin gekommen?«
»Welche Frage möchtest du denn als Erste beantwortet haben?« Seine unergründlichen Augen blicken mich an, während sich sein Mund zu einem Lächeln verzieht.
Ich zucke die Achseln, da ich weiß, dass er sie mir über kurz oder lang alle beantworten wird.
»Neben all seinen anderen Qualifikationen ist er anscheinend auch noch Dämonenjäger.«
Ich mache große Augen und frage mich, ob ich je einen Punkt erreichen werde, an dem ich von den surrealen Aspekten der Welt, in der wir leben, nicht mehr verblüfft bin.
»Er ist gekommen, um mich zu pfählen. Und es wäre ihm fast gelungen.«
Ich versuche, mir eine solche Szene in Gedanken auszumalen.
»Die
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