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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Sie wissen, wer er ist und was er verbrochen hat. Ich kann Sie in Schutzhaft nehmen«, bot Eve an.
    » Er weiß, dass ich meinem Gelübde treu bleibe. Wenn Sie mich jetzt einsperren, habe ich keine Chance mehr, ihn zu erreichen und weiter zu versuchen, ihn dazu zu bringen, die Gesetze der Menschen und Gottes zu akzeptieren und seine Sünde wirklich zu bereuen. Lassen Sie es mich wenigstens versuchen«, flehte er sie an.
    Sie hatte das Gefühl, als ob sie hilflos mit den Fäusten gegen die solide, undurchdringliche Mauer seines Glaubens trommelte. » Haben Sie es irgendwem erzählt? Pater Freeman oder Ihren Vorgesetzten?«
    » Ich kann niemandem erzählen, was mir jemand während der Beichte anvertraut. Solange die Menschen damit leben, tue ich das auch.«
    » Wenn dieser Mensch noch einen Mord begeht…«, fing Peabody an.
    » Das wird er nicht. Dafür gibt es keinen Grund.«
    » Es hat mit den Bombenanschlägen von 2043 zu tun.«
    » Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    » Was wissen Sie über diese Anschläge?«
    » Jeder hier in der Gemeinde hat davon gehört. Für die Opfer und ihre Familien sprechen wir eine ewige Novene und jeden Monat widmen wir ihnen eine Messe. Ihnen allen, Lieutenant, nicht nur dem Opfer, das es hier im El Barrio gab.«
    » Wussten Sie, dass Lino ein paar Leute mit Dingen erpresst hat, die ihm während der Beichte zu Ohren gekommen sind?«
    López fuhr zurück, als hätte sie ihm einen Schlag versetzt, und in seinen Augen blitzte plötzlich heißer Zorn. » Nein, nein, das wusste ich nicht. Warum hat sich keiner dieser Menschen an mich gewandt?«
    » Ich wage ernsthaft zu bezweifeln, dass sie wussten, wer der Erpresser war oder woher er die Informationen hatte. Und jetzt weiß ich auch, dass, wer auch immer ihn ermordet hat, keiner dieser erpressten Leute war.«
    Eve stand wieder auf. » Ich kann Sie nicht zwingen, mir zu sagen, was Sie wissen. Ich kann Sie nicht zwingen, mir zu sagen, wer Ihre Kirche, Ihren Glauben, Ihre Rituale, Ihr Gelübde für einen Mord missbraucht hat. Ich könnte Sie in die Mangel nehmen, aber trotzdem würden Sie es mir nicht sagen, und dann wären wir beide noch frustrierter als ohnehin schon. Aber eines können Sie mir glauben: Ich werde herausfinden, wer diesen Mord begangen hat. Auch wenn Lino der reinste Abschaum war, werde ich meinen Job machen, genau wie Sie.«
    » Ich werde dafür beten, dass diese Person vorher zu Ihnen geht. Ich werde dafür beten, dass mir Gott die Weisheit und die Stärke gibt, um ihr diesen Weg zu weisen«, gab López in ernstem Ton zurück.
    » Wir werden sehen, wer von uns beiden schneller ist.«
    Eve ließ ihn auf der Bank zurück und wandte sich zum Gehen.
    » Mir ist klar, dass er nur tut, was er seiner Meinung nach tun muss«, erklärte ihre Partnerin. » Aber ich denke, wir sollte ihn trotzdem mitnehmen. Bei einem Verhör bekämen Sie ihn sicher klein.«
    » Da bin ich mir nicht so sicher. Sein Glaube ist härter als Titan. Selbst wenn es mir gelingen würde, ihm den Namen zu entlocken, würde er daran bestimmt zugrunde gehen. Dann würde auch er ein Opfer, denn er könnte nicht länger als Priester arbeiten und wäre nie wieder derselbe.«
    Sie erinnerte sich noch genau an das Gefühl, als ihr die Dienstmarke genommen worden war. Sie war sich leer und hilflos vorgekommen, wie ein Nichts.
    » Das tue ich ihm ganz bestimmt nicht an. Ich finde, ich habe nicht das Recht, einem unschuldigen Menschen so etwas anzutun. Einem Menschen, der sich an ein ganz ähnliches Gelübde hält wie Sie und ich.«
    » Zu schützen und zu dienen.«
    » Wobei es uns beiden um die Menschen und dem Pater um die Seelen geht. Ich werde ihn bestimmt nicht opfern, nur, weil dadurch meine Arbeit leichter wird. Aber ich werde Ihnen sagen, was wir machen.« Sie nahm hinter dem Lenkrad ihres Wagens Platz und ließ den Motor an. » Wir werden ihn überwachen lassen und uns die Erlaubnis holen, seine Telefone abzuhören. Wenn ich dürfte, würde ich sogar in der verdammten Kirche Kameras und Mikrofone installieren, nur dass das natürlich völlig ausgeschlossen ist. Aber wir werden immer wissen, wo er ist, wen er trifft, mit wem er spricht.«
    » Glauben Sie, der Killer wird versuchen, auch ihn aus dem Verkehr zu ziehen?«
    » Er steht derart fest im Glauben, dass er das für völlig ausgeschlossen hält. Ich hingegen glaube nur, dass die meisten Menschen immer versuchen, ihren eigenen Arsch zu retten, deshalb werden wir ihn überwachen– ihn beschützen– und

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