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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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ihn gleichzeitig als Köder nutzen, weil der Sünder ja vielleicht noch eine Dosis Reue braucht. Also, rufen Sie den Richter an.«
    Während Peabody den Ball ins Rollen brachte, blickte Eve auf ihre Uhr und fluchte . » Einen kurzen Stopp müssen wir noch machen. Vielleicht kriegen wir aus Inez ja noch irgendetwas heraus.«
    Dieses Mal wurde die Tür von einer attraktiven Frau geöffnet, deren warmes, braunes Haar zu einem kessen Pferdeschwanz aus dem rosig-cremigen Gesicht gebunden war. Hinter ihr ließen zwei kleine Jungen Spielzeuglaster ineinander krachen und stießen brutale Geräusche dabei aus.
    » Seid mal leiser«, wies die Frau die beiden an, und obwohl die Kinder weiter quietschten, ächzten, stöhnten, taten sie es wenigstens nur noch in einem Flüsterton.
    » Mrs Inez?«
    » Ja?«
    » Wir würden gern mit Ihrem Mann sprechen.«
    » Ich auch, aber er steckt in einem Stau im Tunnel in New Jersey fest und kann wahrscheinlich von Glück reden, wenn er in zwei Stunden zuhause ist. Worum geht’s?«
    Eve zückte ihre Dienstmarke.
    » Oh. Joe hat mir erzählt, dass die Polizei gestern Abend hier gewesen ist. Wegen einem der Mieter, der Zeuge bei einem Verkehrsunfall gewesen ist.«
    » Hat Ihnen das Ihr Sohn erzählt?«
    » Nein, Joe.« Sie bedachte Eve mit einem argwöhnischen Blick. » Aber das hat anscheinend nicht gestimmt. Also, weshalb sind Sie hier?«
    » Wegen eines alten Bekannten Ihres Mannes. Kennen Sie Lino Martinez?«
    » Nur dem Namen nach. Ich weiß, dass Joe bei den Soldados war und mal gesessen hat. Ich weiß, dass er damals Probleme hatte, die er aber inzwischen überwunden hat.« Sie umklammerte den Griff der Tür und schob sie, wie um ihre Kinder zu beschützen, etwas zu. » Er hat schon seit Jahren nichts mehr mit diesen Dingen zu tun. Er ist ein guter Mensch. Ein Familienmensch mit einem anständigen Job. Er arbeitet wirklich hart. Lino Martinez und die Soldados haben mit diesem Leben nichts zu tun.«
    » Sagen Sie ihm bitte, dass wir hier gewesen sind, dass wir Lino Martinez gefunden haben und dass er deshalb noch einmal mit uns sprechen muss.«
    » Ich richte es ihm aus, aber ich kann Ihnen versichern, dass er Ihnen über Lino Martinez nichts mehr erzählen kann.«
    Damit drückte sie die Tür wieder ins Schloss und schob wütend von innen den Riegel vor.
    » Sie ist sauer, weil er sie belogen hat«, stellte Peabody nüchtern fest.
    » Ja. Das war wirklich dumm von ihm, denn es zeigt mir, dass er seiner Frau etwas verschweigt. Entweder aus der Gegenwart oder aus der Vergangenheit, irgendwas auf jeden Fall. Ich setze Sie an der U-Bahn ab und arbeite zuhause weiter. Gehen Sie weiter die unbekannten Toten durch. Ich wühle mich währenddessen durch die alten Akten und gucke, ob sich da nicht etwas finden lässt.«
    » Ich weiß, dass stimmt, was Sie vorhin zu López gesagt haben. Dass wir unsere Arbeit machen müssen, ganz egal, was für ein Ekel dieser Lino war. Aber wenn man weiß, was er für einen Scheiß verzapft hat, fällt es einem schwer, sich darüber aufzuregen, dass er von irgendwem aus dem Verkehr gezogen worden ist.«
    » Vielleicht hätte er, wenn sich schon früher jemand aufgeregt hätte, gar nicht erst so viel Scheiß verzapft, vielleicht würde seine Mutter dann nicht heute Abend weinen, und vielleicht wäre dann nicht jemand, der mir wie ein wirklich guter Mensch erscheint, durch seine Ehre oder seinen Glauben dazu gezwungen, jemanden zu decken, der einen anderen ermordet hat.«
    Peabody stieß einen Seufzer aus. » Da haben Sie wahrscheinlich recht. Trotzdem gefällt es mir einfach besser, wenn die Schurken einfach Schurken sind.«
    » Von diesen Typen laufen jede Menge rum.«

18
    Sie brauchte Zeit zum Nachdenken. Zeit, um alles, was sie wusste oder nicht wusste, was gesagt oder verschwiegen worden war, mit Leuten, Ereignissen, Beweisen, Spekulationen zu verbinden und zu sehen, was das für ein Bild ergab.
    Sie musste sich eingehend mit den Opfern beider Bombenattentate, deren Hinterbliebenen und Freunden beschäftigen. Musste die Erpressungen in ihre Überlegungen mit einbeziehen, obwohl sie bereits wusste, dass sie sich dabei auf schwieriges Terrain begab. Denn wenn López ihr noch nicht einmal den Namen eines Mörders nannte, würde er erst recht nicht Namen von Personen herausrücken, deren gebeichtete Taten sie zwar hatten erpressbar werden lassen, aber deutlich weniger schwerwiegend als Mord waren.
    Zwar glaubte sie nicht wirklich, dass Linos Erpressungen der Grund

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