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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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ich mir nicht sicher, ob ich es tatsächlich schaffen würde, aber Sie haben an mich geglaubt«, sagte Ariel zu Roarke. » Sie und Erik. Und inzwischen glaube ich auch selbst wieder an mich.«
    » Ich wusste aus zuverlässiger Quelle, dass Sie ganz einfach nicht kleinzukriegen sind. Wir sollten auf Ihren Erfolg anstoßen.«
    » Ihr… ich weiß nicht genau, was für eine Funktion er hat«, gab Ariel zu. » Der große, dünne Mann?«
    » Das weiß niemand so genau«, erklärte Eve und Ariel lachte fröhlich auf.
    » Er meinte, er würde etwas Passendes bringen. Ich hoffe, dass das in Ordnung ist. Hm, ich weiß nicht, ob Sie sich noch erinnern, aber als Sie mir das Leben gerettet haben und alles, habe ich Ihnen versprochen, dass ich Ihnen einen Kuchen backen würde. Also…«
    Sie trat einen Schritt zur Seite und zeigte auf einen Tisch am Ende des Salons.
    Jemand, wahrscheinlich Summerset, hatte ihn frei geräumt, damit die enorme Torte, die auf der blank polierten Oberfläche prangte, voll und ganz zur Geltung kam.
    Das reinste Kunstwerk, dachte Eve.
    Ein essbares New York mit seinen imposanten Bauwerken, breiten Flüssen, ausgedehnten Parks, Tunneln, Brücken, Taxis, Maxibussen, Jet-Bikes, Scootern, Lieferwagen und anderen Fahrzeugen auf den Straßen, Menschen auf den Gehwegen und Gleitbändern, winzigen, glitzernden Waren in den Auslagen der Geschäfte und Miniatur-Gemüsebratlingen und Sojawürstchen auf den Schwebegrills.
    Alles wirkte derart echt, dass sie nicht überrascht gewesen wäre, hätten die Figuren auf der Torte sich noch lautstark unterhalten oder sich vielleicht bewegt. » Heiliges Kanonenrohr.«
    » Ein gutes, heiliges Kanonenrohr?«, fragte Ariel sie.
    » Ein Da-tritt-mich-doch-ein-Pferd-so-was-habe-ich-noch-nie-gesehen-Kanonenrohr. In der Jane Street läuft gerade ein Drogendeal und dieser Typ im Central Park wird ausgeraubt«, murmelte Eve.
    » Nun, solche Dinge kommen eben vor.«
    Vollkommen verblüfft hockte Eve sich vor die Torte und starrte die von Ariel kreierte Miniatur-Eve-Dallas an. Sie stand auf einem schlanken Turm und blickte auf die Stadt hinab. Ihr langer, schwarzer Mantel wehte leicht im Wind, die Spitzen ihrer Stiefel waren abgeschabt und in einer Hand hielt sie die Dienstmarke– auf der sogar ihr Rang und ihre Dienstnummer verzeichnet waren–, während sie mit ihrer anderen nach ihrer Waffe griff.
    » Wow. Einfach… wow. Das ist obermegacool. Hast du so etwas schon mal gesehen?«, fragte sie Roarke.
    » Ganz sicher nicht. Ariel, jetzt bin ich mir sicher, dass die Investition in Ihren Laden goldrichtig ist. Die Torte ist einfach spektakulär.«
    » Sie hat mehrere Wochen allein für den Entwurf gebraucht«, erklärte Erik stolz. » Immer wieder hat sie irgendwas verändert. Aber das Gute daran war, dass siemich immer die verworfenen Versuche essen lassen hat.«
    » Das ist das Coolste, was ich je gesehen habe. Ich werde die Polizistin sein, die Manhattan gegessen hat.« Eve richtete sich lachend wieder auf. » Hören Sie, ich habe da eine Freundin, die bald heiraten wird. Sie wird sicher mit Ihnen reden wollen.«
    » Meinen Sie Louise? Wir gehen morgen zusammen den endgültigen Entwurf für ihre Hochzeitstorte durch.«
    Eve wandte sich an Roarke. » Du bist mir einfach immer einen Schritt voraus, nicht wahr, Kumpel?«
    » Ich hinke einfach nicht gerne hinterher. Ah, Champagner«, meinte er, als Summerset mit einem Tablett den Raum betrat. » Ich würde sagen, dass das mehr als passend ist.«
    » Dann schneide ich schon mal die Torte an. Ich glaube, ich nehme ein Stück der Upper East Side, denn…« Plötzlich brach Eve ab, kniff die Augen zusammen und hockte sich noch einmal vor den Tisch.
    » Ist etwas nicht in Ordnung?«, fragte Ariel nervös und beugte sich über sie.
    » Nein. Diese Ecke hier… Sind die Straßen und die Gebäude maßstabsgetreu umgesetzt? Oder haben Sie es einfach so gemacht, wie es am besten passte?«
    » Machen Sie Witze?«, fragte Erik sie empört. » Sie hat Karten und Hologramme benutzt und nächtelang gerechnet. Weil sie von dieser Torte regelrecht besessen war.«
    » Es ist anders, als wenn man auf eine Karte guckt, und auch anders, als wenn man selbst dort ist. Wenn man auf diese Torte guckt, hat man den totalen Überblick.«
    Eve stand wieder auf, ging um den Tisch herum und hockte sich noch einmal hin. » Grenzverläufe ändern sich. Es kommt dabei immer darauf an, wer in eine Gegend zieht und wer sie verlässt. Vor fünfzehn, zwanzig Jahren

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