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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Das ist eine schöne Erinnerung. Daran denke ich gern zurück. Dass wir zusammen das Spiel geguckt und uns über Alf Nader gestritten haben, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt.«
    Er blickte zurück auf den Altar. » Besser als mir vorzustellen, wie es war, als er dort oben starb. Die Welt ist voll schrecklicher Dinge, aber das hier? Einen Mann zu töten und dabei noch seinen Glauben, seine Berufung als Waffe zu verwenden…« Freeman schüttelte den Kopf.
    » Es ist schwer, wenn man einen Freund verliert«, meinte Eve nach einem Augenblick.
    » Ja, das ist es. Und es ist genauso schwer, nicht mit Gott zu hadern, weil er diese Tat zugelassen hat.«
    Eve fand, dass man es Gott durchaus zum Vorwurf machen konnte, wenn ein Mensch beschloss, den anderen abzuschlachten, und er es einfach geschehen ließ. » Sie haben vorhin gesagt, Sie und Flores hätten regelmäßig ihre Runde zusammen gedreht. Dann hatten sie also eine bestimmte Joggingstrecke?«
    » Ja. Warum?«
    » Man weiß nie, was bei den Ermittlungen in einem Mordfall vielleicht wichtig ist. Wo sind Sie normalerweise gejoggt?«
    » Erst nach Osten in Richtung First Avenue, dann nach Norden Richtung 122., dann zurück nach Westen bis zur Third und schließlich Richtung Süden, bis wir wieder zuhause waren. Oft hat er noch kurz– manchmal auch mit mir zusammen– am Jugendzentrum haltgemacht und ein bisschen Basketball mit den Kids gespielt.«
    » Wann sind Sie zum letzten Mal zusammen gejoggt?«
    » Ungefähr vor einer Woche. An dem Tag, bevor ich nach Chicago geflogen bin. Mein Flieger ging recht früh, sodass ich am Morgen vor der Abreise nicht mehr gelaufen bin.«
    » Hat er unterwegs jemanden getroffen, mit jemandem gesprochen? Oder vielleicht irgendwen erwähnt, mit dem er Ärger hatte?«, fragte Eve.
    » Nein. Aber natürlich haben wir wie immer ein paar Leute, die wir kannten und die entweder auf dem Weg zur Arbeit oder nach der Nachtschicht auf dem Weg nach Hause waren, gesehen. Sie haben hallo gesagt und ein paar von ihnen haben auch noch ein paar belanglose Bemerkungen gemacht. Leute, die dort, wo wir gelaufen sind, leben oder arbeiten. Wie zum Beispiel Mr Ortiz. Wir sind jeden Tag an seinem Haus vorbeigekommen, und wenn das Wetter gut war, hat er immer einen Spaziergang nach dem Frühstück gemacht, vielleicht war er also auch an dem Morgen unterwegs.«
    » Mr Ortiz. Der gestorben ist.«
    » Ja. Er wird uns allen fehlen. Es wird mir fehlen, ihm auf meiner Runde zu begegnen, genau wie es mir fehlen wird, dass Miguel mit mir läuft.«
    » Hat Flores Ihnen von einer Person oder einer Sache erzählt, die ihm Sorgen macht?«
    » Wir alle ringen ab und zu mit unserem Glauben, unserer Aufgabe. Und wenn wir das Bedürfnis hatten, haben wir ganz allgemein über die Probleme der Menschen gesprochen, die zu uns gekommen sind. Darüber, wie man ihnen helfen kann.«
    Als Eves Handy klingelte, gab sie Peabody das Signal, die Unterhaltung fortzusetzen, und trat selbst ein Stück zurück, um an den Apparat zu gehen.
    » Was ist mit Mr Solas, Pater?«, fragte ihre Partnerin. » Uns wurde erzählt, er und Pater Flores hätten eine Auseinandersetzung gehabt.«
    Freeman stieß einen Seufzer aus. » Ja. Miguel war völlig außer sich, als wir hörten, dass der Kerl Barbara missbraucht hatte. Man lehrt uns, die Sünde zu hassen, nicht den Sünder, aber manchmal ist das wirklich schwer. Er hatte eine Auseinandersetzung mit dem Mann, und zwar körperlicher Art. Tatsächlich hat Miguel ihn einfach umgehauen, und wenn Marc Tuluz nicht dazwischengegangen wäre, hätte er wahrscheinlich Hackfleisch aus dem Kerl gemacht. Aber Solas ist im Gefängnis.«
    » Und Mrs Solas?«
    » Wird genau wie ihre Kinder psychologisch betreut. Sie macht inzwischen große Fortschritte.«
    Eve kam wieder zurück. » Vielleicht sollten wir doch noch ins Pfarrhaus gehen. Ist Pater López dort?«
    Freeman sah verwirrt auf seine Uhr. » Ja, er müsste da sein. Aber er bricht sicher bald zu seinen Besuchen in der Gemeinde auf.«
    » Dann treffen wir uns gleich drüben, ja?«
    Als Freeman ein Stückchen vorausgegangen war, sah Peabody Eve fragend an. » Also, was ist los?«
    » Die Zahnarztunterlagen sind da. Wir brauchen also nicht mehr länger um den heißen Brei herumzureden, sondern können offen sagen, dass der Mann nicht Flores war.«
    Rosa führte sie in López’ Arbeitszimmer, wo der Pater hinter seinem Schreibtisch saß, während Freeman an dem kleinen Fenster stand.
    » Sie haben etwas

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