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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Weg gegangen ist?«
    » Nein«, meinte Marc in nachdenklichem Ton. » Daran erinnere ich mich nicht. Tut mir leid.«
    » Danke, dass Sie extra hierhergekommen sind. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie mich bitte an.«
    » Das mache ich.« Müde stand er wieder auf. » Ich fühle mich… es ist wie in der Collegezeit, wenn ich zu viel Zoner geraucht hatte. Mir ist total schwindlig und ein bisschen schlecht.«
    Nachdem Peabody ihn vor die Tür geleitet hatte, nahm Eve wieder hinter ihrem Schreibtisch Platz und drehte sich mit ihrem Stuhl. Als Peabody zurückkam und sie ihren hoffnungsvollen Blick in Richtung Donut-Schachtel sah, winkte sie lässig mit der Hand, sofort stürzte sich ihre Partnerin auf das Gebäck.
    » Ohhh, Cremefüllung. Achtung, Arsch, hier kommen die nächsten Kalorien!«
    » Lino hat wahrscheinlich eine Schwester, eine andere Verwandte oder eine enge Freundin, die als Kind sexuell missbraucht wurde.«
    » Mmmfffh?«
    » Er sieht all diesen anderen Mist, hört sich all den anderen Scheiß während der Beichte an, aber vollkommen ausgerastet ist er– das einzige Mal, dass er sein wahres Gesicht gezeigt zu haben scheint– wegen des sexuellen Missbrauchs eines Kindes.«
    Peabody schluckte heldenhaft. » Kinderficker werden im Knast als Freiwild angesehen. Selbst eiskalte Killer fallen dort über sie her.«
    » Er war total beherrscht. Hat sich fünf Jahre lang beherrscht oder seine Aggressionen auf eine Weise ausgelebt, dass niemand etwas davon mitbekommen hat. Aber als es um Barbara Solas ging, ist er vollkommen ausgeflippt. Deshalb muss es eine persönliche Sache für ihn gewesen sein.«
    » Also gehen wir jetzt alle Fälle von sexuellem Missbrauch Minderjähriger in Spanish Harlem während der vergangenen Jahrzehnte durch?«
    » Genau. Natürlich gibt es keine Garantie, dass der Missbrauch überhaupt gemeldet worden ist, aber trotzdem gehen wir die Akten durch. Stellen Sie sie zusammen und schicken mir Kopien.«
    Eve drehte sich erneut mit ihrem Schreibtischsessel hin und her. Sie musste mit Mira sprechen, das wusste sie, aber das könnte noch einen Tag warten, denn dann hätte sie vielleicht noch mehr für sie. Erst einmal würde sie der Psychologin nur die Akte schicken und sie darum bitten, ein Profil des Opfers und/oder des Täters zu erstellen. Danach würde sie im Labor anrufen und dort jemanden finden, der sich– falls die Tätowierung immer noch nicht fertig war– ordnungsgemäß zusammenstauchen ließ.
    In diesem Augenblick meldete ihr Computer eine eingegangene Mail.
    » Wurde auch allmählich Zeit«, murmelte sie, als sie sah, von wem die Nachricht war, las interessiert den Text und sah sich die Rekonstruktion genauer an.
    Die Tätowierung war ein schwarzes Kreuz mit einem Herz, von dem drei Tropfen Blut auf die Spitze des darin steckenden Messers fielen.
    » Na ja, ich glaube nicht, dass das ein passender Körperschmuck für einen Priester ist. Computer, erste Aufgabe: Ich brauche Informationen zu dem vorliegenden Bild. Von wem wird es benutzt, wie weit ist es verbreitet, hat es eine regionale oder kulturelle Bedeutung? Ist es das Symbol von einer Gang oder hat es eine religiöse oder antireligiöse Bedeutung? Zweite Aufgabe: Ich brauche eine Liste sämtlicher Tattoo-Studios, die es zwischen 2020 und 2052 in Spanish Harlem gab.«
    EINEN AUGENBLICK …
    Während der Computer seine Arbeit machte, stand sie auf und brachte sich mit einer frischen Tasse Kaffee abermals in Schwung.
    Er war also ausgerastet, weil ein Mädchen vergewaltigt worden war. Aber war nicht auch sie selbst deswegen ausgeflippt? War nicht auch sie selbst etwas zu hart mit Elena Solas umgesprungen? Und hatte sie nicht noch immer das Gefühl, die Frau hätte es verdient gehabt?
    Er hatte Tito Solas zusammengeschlagen, in spanischer Umgangssprache verflucht und noch weiter auf ihn eingedroschen, als er bereits vollkommen platt gewesen war. Weshalb es, gottverdammt, eindeutig irgendetwas Persönliches gewesen war. Ein Auslöser für eine übertrieben starke emotionale Reaktion.
    Damit kannte sie sich aus.
    Gegenüber Mrs Solas war er sanft gewesen, mitfühlend und fürsorglich. Es war also nicht die Schuld der Frauen. Mutter, Schwester, junge Freundin hatte nichts dafür gekonnt. Sie würde den Rest dieses verdammten Fettgebäcks darauf verwetten, dass dies eine Verbindung war.
    Und eine Verbindung würde sie zur nächsten führen, überlegte sie, bis sie irgendwann zu einem Namen kam.
    ERSTE AUFGABE ERLEDIGT .

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