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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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DATEN ABRUFBAR . ZWEITE AUFGABE WIRD BEARBEITET .
    » Das will ich für dich hoffen«, schnauzte Eve die Kiste an, nahm wieder hinter ihrem Schreibtisch Platz und rief die Daten auf dem Bildschirm auf.
    Dann kopierte sie sie noch für Mira, fügte ihren Bericht hinzu, druckte das Bild der Tätowierung zweimal aus und trug eins davon zu ihrer Partnerin. » Das ist ein Gang-Tattoo.«
    » Von den Soldados.«
    » Die Soldaten. Eine ziemlich schlimme Gang, die kurz vor Ausbruch der Innerstädtischen Revolten gegründet wurde und– obwohl sie schon vorher ziemlich lasch geworden waren– bis vor ungefähr zwölf Jahren bestand. Das war ihre Tätowierung, und die hat Lino entfernen lassen, bevor er nach Spanish Harlem zurückkam. Es gab auch Soldados in Boston und New Jersey, aber hauptsächlich war es eine New Yorker Gang. Ihre größten Rivalen innerhalb von Spanish Harlem waren die Lobos, obwohl sie angeblich während der Innerstädtischen Revolten einen Waffenstillstand geschlossen haben und danach die Lobos in den Soldados aufgegangen sind. Außerhalb haben sie regelmäßig Krieg gegen die Skulls geführt, wobei es um Reviere, Waren und um die Befriedigung einer generellen Streitsucht ging. Wenn man die Tätowierung hatte und kein Mitglied war, wurde man vor das Führungsgremium der Gang gezerrt und windelweich geprügelt, dann haben sie die Tätowierung eigenhändig mit Säure wieder entfernt.«
    » Aua. Es ist also davon auszugehen, dass unser Opfer ein Soldado war.«
    » Davon bin ich überzeugt. Und er ist hier auf seinem eigenen Territorium gestorben. Manche von den Kids treten diesen Gangs schon im Alter von acht Jahren bei.«
    » Mit acht?« Peabody blies die Backen auf. » Mein Gott.«
    » Vollwertiges Mitglied– einschließlich der Tätowierung– wurde man aber frühestens mit zehn. Denn dafür musste man ein Kämpfer sein. Damit man Anspruch auf das Blut und das Messer in der Tätowierung hatte, musste während dieses Kampfes Blut vergossen worden sein. Und sehen Sie das schwarze X unterhalb des Kreuzes?«
    » Ja.«
    » Das symbolisiert, dass der Träger getötet hat. Nur Mitglieder mit dem X konnten dem Führungsgremium beitreten. Er war also nicht nur irgendein Mitglied, sondern einer von den Anführern des Trupps. Und obendrein ein Killer.«
    » Warum taucht er dann nicht irgendwo in unseren Akten auf?«
    » Das ist eine gute Frage. Finden wir es raus.«
    Als Nächstes suchte Eve ihren Commander auf. Whitney herrschte über die Abteilung wie ein General. Mit Macht, Prestige und Erfahrung im Kampf. Er kannte sich auf den Straßen aus, weil er dort selbst jahrelang im Dienst gewesen war. Und er beherrschte auch die Politik, weil sie, wenn auch lästig, so doch unerlässlich war. Er hatte ein dunkles, breites, wettergegerbtes Gesicht und kurz geschnittenes, von zahlreichen grauen Strähnen durchzogenes Haar.
    Er bedeutete Eve nicht, vor seinem Schreibtisch Platz zu nehmen. Weil er wusste, dass sie lieber stand.
    » Lieutenant.«
    » Es geht um den Fall in St. Cristóbal, Sir.«
    » Das hatte ich mir schon gedacht. Ich habe bereits mit dem Erzbischof gesprochen. Die Kirche ist nicht gerade froh über die Publicity, und das respektlose Vorgehen, mit dem sich die Ermittlungsleiterin Informationen verschafft hat, hat sie sehr empört.«
    » Wenn sich ein Mann mehrere Jahre lang als Priester ausgibt und getötet wird, während er die Messe zelebriert, ruft das ja wohl unweigerlich die Medien auf den Plan. Und was mein respektloses Vorgehen betrifft, habe ich lediglich darum gebeten, dass man mir Einsicht in die Zahnarztunterlagen von Miguel Flores gewährt. Als man mir diese Bitte abgeschlagen hat, habe ich ihr eben etwas Nachdruck verliehen, weiter nichts. Die Unterlagen haben bestätigt, dass der Mann im Leichenschauhaus nicht Miguel Flores ist.«
    » Das habe ich bereits gehört. Aber die katholische Kirche ist eine einflussreiche Institution. Und mit Takt kommt man beinah genauso oft zum Ziel wie mit Drohungen.«
    » Vielleicht, Commander, aber Takt hätte mir diese Zahnarztunterlagen nicht innerhalb der erforderlichen Zeitspanne beschafft. Vielleicht ist es dem Erzbischof ein bisschen peinlich, dass direkt vor seiner Nase irgendein Hochstapler als Priester aufgetreten ist. Aber dadurch, dass der Betrug aufgedeckt wird, wird die Sache nicht noch peinlicher.«
    Whitney lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. » Das kommt natürlich auf den Standpunkt an.«
    Eve spürte ihren aufsteigenden Zorn, riss sich aber

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