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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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einen finanziellen Schaden zu erleiden, hat man, wenn man es clever anstellt, für die nächsten Jahre oder sogar bis ans Lebensende ausgesorgt.«
    » Habe ich es nicht gesagt?«, frohlockte Peabody, tauschte aber einen Moment später einen entgeisterten Blick mit einem Schwebegrillbetreiber aus, an dem Eve so dicht vorüberschoss, dass sicher nicht mal mehr genügend Platz für die Pelle eines Sojawürstchens zwischen den beiden Gefährten blieb.
    » Man hat immer noch die Familie und wahrscheinlich längst schon einen Ersatz für Jimmy ausgesucht. Denn die Galionsfigur hat nicht nur ihre Frau betrogen, sondern hatte auch ein Alkoholproblem, und wenn das herausgekommen wäre, hätte das den Zug, mit dem die ganzen schönen Gelder eingefahren sind, sicher erst einmal gestoppt. Aber jetzt verdient man nicht nur weiter, sondern man verdient sogar noch besser als zuvor.«
    Eve ließ sich diese Theorie aus verschiedenen Perspektiven durch den Kopf gehen, bis sie ins Leichenschauhaus kam. Dort marschierte sie den weißen Korridor hinab, zog ihr Handy aus der Tasche und ging einer der Möglichkeiten nach.
    Dann blieb sie stehen, als sie Morris– zusammen mit Detective Magnolienblüte– vor einem Getränkeautomaten stehen sah.
    Die junge Frau entdeckte Eve und Peabody zuerst und strich sich eine seidig weiche Geschmolzene-Butter-Locke aus der Stirn. » Lieutenant, Detective.«
    » Detective«, grüßte Eve mit einem knappen Kopfnicken zurück. » Bringen Sie einen neuen Gast?«
    » Nein, und ich wollte auch gerade wieder gehen. Danke für den Kaffee«, sagte sie zu Morris mit einem Blitzen in den dunklen, sommerblauen Augen, das ihm deutlich zeigte, dass ihr Dank viel mehr als nur der widerlichen Sojaplörre galt.
    » Ich komme noch mit an die Tür. Einen Augenblick«, bat er Peabody und Eve, ehe er mit Detective Coltraine in dem hallenden Gang verschwand, wobei er ihr mit einer Hand leicht über den wohlgeformten Rücken strich.
    » Wow. Er fasst sie an. Oh, und sehen Sie nur. Sie sieht ihn auffordernd an. Ich wette, an der Tür kriegt sie noch einen dicken, fetten Schmatz von ihm«, sagte Peabody voraus.
    » Meine Güte, glauben Sie?« Bei der Vorstellung hätte sich Eve am liebsten schnell die Akte der Kollegin angesehen, um nachzugucken, ob sie wenigstens eine gute Polizistin war. Da sie aber wegen dieses Wunsches wütend auf sich selber war, stellte sie einfach fest: » Er ist ein erwachsener Mann« und wandte sich zum Gehen.
    » Das habe ich auch schon mal gehört«, pflichtete Peabody ihr grinsend bei. » Wenn man mit offenen Ohren durch die Gegend läuft, kriegt man eben vieles mit. Muss ein wirklich toller Kuss gewesen sein«, murmelte sie leise, als Morris den Flur wieder herabgeschlendert kam. » Schließlich strahlt er wie ein Honigkuchenpferd.«
    Das tat er wirklich, merkte Eve. Womit das Thema für sie abgeschlossen war. » Tut mir leid, falls wir gestört haben.«
    » Eben gerade oder als Sie angerufen haben?«
    » Sowohl als auch.«
    » Schon gut. Und jetzt lassen Sie uns Reverend Jenkins guten Morgen sagen, ja?«
    » Haben Sie schon mit ihm angefangen?«
    » Ja. Ein paar Tests stehen aber noch aus«, schränkte Morris ein, als er vor ihnen in den Autopsieraum ging. » Todesursache war, wie ich bereits vermutet hatte, eine Zyankalivergiftung. Außerdem hatte er in den letzten Stunden seines Lebens etwas mehr als einen Viertelliter Wodka und ungefähr einen Liter Quellwasser getrunken. Gegen sechs Uhr abends hat er Brathähnchen, Kartoffelbrei, Sauce, frittierte Zwiebeln, Blattkohl, Kekse und Pfirsichtorte mit Vanilleeis gegessen, und als wäre das noch nicht genug gewesen, gegen acht noch einmal ungefähr 300 Gramm frittierte Schweineschwarte mit Sour Cream.«
    » Ein Wunder, dass in seinem Magen überhaupt noch Platz für das Zyankali war«, murmelte Eve.
    » Ich schätze, dass er regelmäßig so gegessen hat, denn er hatte fast fünfzehn Kilo Übergewicht, das er zum großen Teil am Bauch mit sich herumgetragen hat.«
    Was nicht zu übersehen war, da Jenkins schließlich nackt vor ihnen auf dem Stahltisch lag.
    » Anders als Ihr vorheriger Toter hat er keinen Sport getrieben, gern gegessen und dabei anscheinend eine Vorliebe für alles Frittierte, jede Menge Kohlehydrate und alles Zuckrige gehabt. Selbst ohne das Zyankali hätte Ihr Seelenretter wohl kaum die hundertzwanzig Jahre gelebt, die inzwischen bei Männern Durchschnitt sind.«
    » Wie viel Zyankali hat er zu sich genommen?«
    » Ungefähr halb

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