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Im Namen Ihrer Majestät

Im Namen Ihrer Majestät

Titel: Im Namen Ihrer Majestät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Unwillen.
    »Wollt ihr tatsächlich Näheres über die Details wissen?«
    »Aber ja, bitte«, sagten der Ministerpräsident und der Verteidigungsminister wie aus einem Mund.
    »Wenn das so ist«, erwiderte Carl, »kann ich folgendes sagen: Einer meiner Hauptleute hat sich als italienischamerikanischer EDV-Forscher in einem Unternehmen namens Marconi Naval Systems in London etabliert, einem Unternehmen, das bei diesen Selbstmorden eine verdächtig hohe Statistik aufweist. Ich nehme an, daß ihr davon schon gehört habt?«
    »Ja, John hat mir die Hintergründe in groben Zügen erläutert«, bestätigte der Ministerpräsident.
    »Unser Mann soll, wie wir hoffen, mit den Personen Kontakt bekommen, die diese eleganten Selbstmorde organisieren.«
    »Das hört sich nach einem riskanten Unternehmen an«, stellte der Regierungschef fest.
    »Das versteht sich von selbst«, bestätigte Carl. »Aber natürlich unterscheidet sich unser Mann von den früheren Selbstmördern dadurch, daß er sich zur Wehr setzen kann. Alle anderen, die bisher so gestorben sind, sind zivile Wissenschaftler gewesen.
    Wir haben geplant, daß ich jetzt nach London reise und daß Sir Geoffrey mir zunächst das gesamte Material über die verdächtigen Selbstmorde zur Verfügung stellt. Erst anschließend entscheide ich, ob wir das Unternehmen fortsetzen oder uns schon jetzt zurückziehen sollen.«
    »Aber John und ich haben uns ja schon geeinigt«, wandte der Ministerpräsident verletzt ein.
    »Nun, das ist schon möglich«, sagte Carl. »Aber wie ich vermute, seid ihr euch auch darin einig, die operative Arbeit zu delegieren? Wenn ich das Unternehmen zu riskant finde, behalte ich mir das Recht vor, es abzublasen. Es geht nämlich um ein Roulettespiel mit dem Leben eines schwedischen Offiziers.«
    »Ich hatte bei John den Eindruck gewonnen, daß das alles schon erledigt ist, daß wir jetzt nur noch das Startsignal geben müssen, damit ihr loslegen könnt«, sagte der Regierungschef übellaunig.
    »Du siehst an der Einstellung, die Sir Geoffrey mir gegenüber an den Tag legte, als es darum ging, die Politiker zu informieren, wie er sich ausdrückte, daß die Informationen des britischen Premierministers mangelhaft sind«, sagte Carl in ironischem Ton.
    »Du möchtest also eine Einschätzung vornehmen, bevor der Agent aktiviert wird?« stellte der Ministerpräsident fest.
    »Das wäre mir lieber«, sagte Carl. »Wenn die Morde so erfolgt sind, daß zwei Mann ihre Selbtmordkandidaten überwältigt und sie in einer Badewanne ertränkt, unter ein Auspuffrohr in einer Garage gelegt oder von einer Brücke geworfen haben, wenn es also keinen Anlaß gibt, anderes als solche einfachen Methoden zu vermuten, werden wir diesen Teil des Unternehmens in eine aktive Phase übergehen lassen. Wenn ich aber Anzeichen dafür finde, daß die Morde auf eine Weise organisiert worden sind, gegen die man sich nur mit Mühe wehren kann, muß ich überlegen, ob wir unseren Mann nicht lieber nach Hause schicken. So ist die Lage. Und ich hoffe, daß die schwedische Regierung das akzeptiert.«
    »Hast du eine Ahnung, wohin die Reise gehen könnte?«
    fragte der Verteidigungsminister.
    »Ja«, bestätigte Carl. »Es hat den Anschein, als würden wir den Agenten aktivieren. Ich fliege am Montag nach London und werden den Montag und hoffentlich dann nur den Dienstag darauf verwenden, diese Analyse an Ort und Stelle vorzunehmen.«
    »Mußt du bis Montag warten?« fragte der Verteidigungsminister eifrig. Plötzlich machte er ein Gesicht, als hätte er sich am liebsten auf die Zunge gebissen.
    »Ja, das würde ich gern«, erwiderte Carl. »Ich glaube nicht, daß ein Wochenende mehr oder weniger beim Unternehmen selbst einen großen Unterschied macht. Aber wie ihr versteht, möchte ich gelegentlich auch meiner Familie ein paar Stunden widmen.«
    »Selbstredend! Natürlich, das solltest du wirklich tun, finde ich«, sagte der Verteidigungsminister schnell und begütigend.
    »Besten Dank«, sagte Carl. »Dann kommen wir also zum zweiten Teil des Unternehmens. Welche Einstellung hat die Regierung dazu?«
    »Du meinst die Anwerbung in Rußland?« fragte der Ministerpräsident. »John war Feuer und Flamme angesichts dieser Möglichkeit. Ich kann dazu nur eins sagen: Wenn wir, das heißt du, auch nur eine theoretische Möglichkeit zu einem solchen Coup hast, würde das für sowohl den britischen als auch den schwedischen Nachrichtendienst von großem und vitalem Interesse sein.«
    »Ihr wollte

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