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Im Nebel eines neuen Morgens - Kriminalroman

Titel: Im Nebel eines neuen Morgens - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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bis nach Hause und wollte die Türen verbarrikadieren, aber er war nicht schnell genug. Der Wolf drang ins Haus ein, griff seine Frau und seine Kinder an und fraß sie alle auf. Als er damit fertig war, verwandelte er sich wieder in die Frau zurück. Sie war über und über mit Blut verschmiert, Blut tropfte ihr aus dem Mund. Sie sah Pierre an und sagte: ›Nimm dich davor in Acht, von deiner eigenen Gier aufgefressen zu werden.‹ Und damit rannte sie hinaus in die Nacht.«
    »Diese Wendung habe ich nicht erwartet.« Raymond war amüsiert, was Florence’ Grauen linderte. »Deine Großmutter hat dir eine moralische Lektion zur Gier erteilt, nicht wahr?«
    »Ich hab seit Jahren nicht mehr an die Geschichte gedacht, aber ich hab sie immer gehasst, weil die Unschuldigen getötet werden. Hätte der loup-garou Pierre gefressen, wäre es gerecht gewesen.«
    Raymond streichelte ihr die nackten Arme. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Ich hab noch keine Loup-garou -Geschichte wie diese gehört. Meistens handeln sie von heulenden Wölfen und Kindern, die sich in den dunklen Sümpfen verirren und nie mehr auftauchen.«
    »Die halbe Stadt glaubt, Adele Hebert sei ein loup-garou .«
    Seine Hand auf ihrem Arm hielt abrupt inne. »Die Leute lechzen nach Ablenkung, nach allem, was den Krieg und die Fieberepidemie vergessen lässt. Adele sorgt für wunderbaren Klatsch, aber ich bezweifle, dass sie wirklich daran glauben.«
    »Sie glauben, was ihnen gerade in den Kram passt.«
    Er hob ihren Kopf an, damit er ihr in die Augen schauen konnte. »Du bist eine kluge Frau, Florence. Deshalb genieße ich deine Gesellschaft so sehr. Deshalb und wegen gewisser anderer Talente.«
    Sie berührte seine frisch rasierte Wange. Eine Frage brannte ihr auf den Lippen, aber sie wusste, dass sie sie nicht stellen durfte. Würde sie auch nur andeuten, dass sie mehr wollte, als er ihr gab, würde sie ihn verlieren. Sie hatte Raymond nicht gekannt, bevor er in den Krieg gezogen war, aber so viel wusste sie: Das, was er getan und gesehen hatte, hatte auf seiner Seele ebensolche Narben hinterlassen wie auf seinem Körper. Und beides hielt er vor anderen verborgen.
    Sie schloss die Augen und küsste ihn. Und ließ ihren Körper sprechen, presste sich an ihn, griff ihm mit der einen Hand ins Haar und machte sich mit der anderen an den Knöpfen seines Hemds zu schaffen.
    Er hielt sie mit einer Hand fest, während die andere langsam ihr seidenbestrumpftes Bein erkundete. Tief und rau stöhnte er auf, als er das Ende ihres Strumpfes erreichte und auf ihren nackten Oberschenkel stieß.
    Leicht strichen seine Finger über ihre Haut, berührten kaum ihr Schamhaar und dann ihren Bauch. Bei seiner Berührung, so zärtlich und gleichzeitig so selbstgewiss, war ihr, als kehre sich ihr Inneres nach außen. Sie bog sich auf seinem Schoß, damit er sie besser berühren konnte.
    »Florence, du bist eine Frau, die für die Lust gemacht ist«, flüsterte er ihr ins Haar. »Manchmal denke ich mir, ich bin nur deshalb noch ein Mensch, weil ich dich kenne.«
    Seine Worte steigerten ihr Verlangen. Wenn er Lust wollte, dann konnte sie sie ihm geben. Sie wusste, wie Männer zu befriedigen waren. Sie küsste ihn, dann stand sie auf. Mit einer schnellen Bewegung fasste sie nach hinten, zog den Reißverschluss ihres Kleides auf und ließ es zu Boden fallen. Nur in ihrem schwarzen Satin-BH und dem dazu passenden Hüftgürtel, die sie in Baton Rouge gekauft hatte, stand sie vor ihm. Er schluckte.
    Er fasste nach ihr. Lächelnd trat sie zurück. »Ich will, dass du mich mehr als alles andere in der Welt willst.«
    Sein Lächeln verbarg sein nahezu verzweifeltes Verlangen. »Wenn ich dich noch mehr will, dann komm ich noch hier auf dem Sofa.«
    Aber Raymond hatte sich mehr unter Kontrolle, als er sich selbst zugestehen wollte. Sie wusste es aus Erfahrung. »Du kannst mich mit den Händen berühren. Oder mit der Zunge. Aber mit sonst nichts.«
    Als Antwort stöhnte er auf.
    Sie trat gerade nah genug an ihn heran, damit seine Hände ihren rechten Oberschenkel berühren konnten, wo sie nach oben strichen zu der Stelle, an der sie ihr Verlangen kaum noch beherrschen konnte. Aber sie versteifte sich und blieb aufrecht vor ihm stehen, während seine Finger sie erkundeten. Als sie es nicht mehr aushielt, nahm sie ihn an der Hand und zog ihn vom Sofa hoch, und dann öffnete sie ihm die Hose und befreite ihn. Mit Vergnügen nahm sie wahr, dass sie ihn nur leicht berühren musste, damit er

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