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Im Netz der Angst

Im Netz der Angst

Titel: Im Netz der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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mit solchen beknackten Frauenhassern fertiggeworden.
    Aber dieses Mal nicht. Jedenfalls nicht, was Josh anging.
    Er hämmerte wieder gegen die Tür. »Sie haben eine Minute, um die verfluchte Tür zu öffnen, Porter! Dann komme ich rein!«
    Auf seinen Blick hin nickte Elise. Dann schaute sie auf die Uhr. In fünfundvierzig Sekunden würde sie ihm das Okay geben. Josh war mindestens dreißig Kilo schwerer als sie, also durfte er die Tür eintreten. Dann würden sie reingehen – Elise geduckt, Josh nach oben sichernd – und wahrscheinlich würden sie Kyle Porter in der hintersten Ecke seines Kleiderschranks hockend antreffen, wo er sich gerade vor Angst in die Hose machte. So war es bereits hundert Mal gelaufen. Und auch dieser Fall würde keine Ausnahme sein.
    Obwohl ihr der Gesichtsausdruck ihres Partners verriet, dass dieses Mal alles anders war. Es war persönlich geworden.
    Elise hoffte, der Idiot würde doch noch die Tür aufmachen. Der Kerl war in der Wohnung; sie hatten Geräusche gehört, die nach Joshs erstem lauten Klopfen verstummt waren. Dachte der tatsächlich, die Polizei würde einfach wieder abhauen, wenn er sich versteckt hielt?
    Es gab immer mal wieder einen Schlauberger, der versuchte, über die Feuertreppe oder durch eine Hintertür zu fliehen. Das klappte so gut wie nie. In diesem Moment standen bereits zwei Uniformierte unter Kyles Feuertreppe und eine Hintertür gab es nicht. Der durchschnittliche Polizeibeamte mochte zwar keinen Doktortitel haben, dumm war er deshalb noch lange nicht. Noch zehn Sekunden. Josh hielt den Blick fest auf Elise gerichtet. Er bräuchte die Uhr eigentlich nicht; sein Verstand war wie eine Stoppuhr. Sie zuckte mit den Achseln. Was machten fünf Sekunden mehr oder weniger schon aus? Sie nickte. Er hob den Fuß und der Tür blieb nichts anderes übrig, als nachzugeben.
    Es dauerte ungefähr zehn Sekunden, bis sie Kyle unter einem Haufen schmutziger Kleider im Schrank aufgespürt hatten. Und wenn Elises Nase sie nicht trog, hatte er sich tatsächlich in die Hose gemacht.
    Sie schaute auf den schniefenden Kerl hinab und sagte: »Sie werden garantiert nicht in meinem Wagen sitzen.«
    Taylor hatte wieder begonnen zu schaukeln. Marian Phillips fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. »Vielleicht sollten wir das nicht tun, Aimee. Es könnte zu früh sein.«
    Aimee schüttelte den Kopf, ihre Hand lag noch immer auf Taylors Rücken. »Das denke ich nicht. Ich weiß, es wird schwierig für Taylor, aber erst, wenn wir das gemeinsam durchgestanden haben, kann Taylors Heilungsprozess richtig beginnen.«
    Marian rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. »Wenn Sie meinen.«
    »Das tue ich, Marian. Ich bin der Meinung, ihre Bilder drücken etwas aus, von dem Taylor uns erzählen möchte; es laut auszusprechen, fällt ihr aber zu schwer. Leider konnten wir nicht herausfinden, was das sein könnte. Sie wird uns also ein wenig auf die Sprünge helfen müssen.«
    Aimee spürte, wie Taylor zu zittern begann. Sie tätschelte ihr beruhigend den Rücken, dann zog sie die Zeichnungen aus ihrer Tasche hervor und breitete sie vor sich auf dem Tisch aus.
    Taylor schaukelte schneller.
    »All diese Zeichnungen hast du seit deiner Ankunft im Whispering Pines angefertigt«, sagte Aimee ganz ruhig »Kannst du mir sagen, was sie bedeuten sollen, Taylor?«
    Taylor wiegte den Oberkörper vor und zurück.
    »Was ist mit dem Bild, das du damals in meinem Büro gemalt hast, Taylor? Das Bild, das ich neulich mitgebracht habe?«
    Das Mädchen wimmerte leise. Der Mann am anderen Ende ihres Tisches und seine Tochter blickten auf.
    »Ist schon gut, Taylor. Du bist hier sicher. Du kannst mir sagen, was die Bilder für dich bedeuten. Du kannst mir ruhig sagen, falls das, was deinen Eltern geschehen ist, damit zusammenhängt, was dir passiert ist.«
    Taylor bedeckte ihr Gesicht mit den Händen und fing an zu weinen. Marian stand sofort auf und schlang die Arme um sie.
    Aimee hielt den Blick fest auf Taylor gerichtet. Die Unterhaltungen um sie herum erstarben. »Ich weiß, dass die Bilder etwas Wichtiges ausdrücken, Taylor. Du würdest sie sonst nicht immer wieder anfertigen. Du hättest sie vor allem nicht auf die Wand gemalt, wenn sie für dich bedeutungslos wären. Oder wenn du nicht gewollt hättest, dass wir sie bemerken. Ich denke, du willst , dass wir ihre Bedeutung erfahren. Ich habe versucht, das zu enträtseln, aber ich schaffe es einfach nicht. Ich brauche deine Hilfe, Taylor. Bitte! Du

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