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Im Netz der Angst

Im Netz der Angst

Titel: Im Netz der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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und sagte: »Das ist dasselbe Hemd, das du gestern getragen hast, habe ich recht?«
    »Ich hatte keine Zeit, meine Wäsche zu waschen.«
    Sie schnüffelte noch einmal. »Und das ist nicht dein übliches Shampoo, das ich rieche.«
    »Ich probiere eben gern mal was Neues.« Er hielt ihr die Wagentür auf. »Können wir jetzt bitte endlich mit unserer Tour starten und diese Fotos herumzeigen? Oder willst du auch noch nachsehen, ob ich saubere Unterwäsche trage?«
    »Es liegt mir fern, dich über Körperpflege zu belehren.« Elise glitt auf den Sitz. »Aber einer Frau fallen solche Dinge eben auf. Mehr sage ich ja nicht.«
    Nachdem er auf dem Fahrersitz Platz genommen hatte, fragte sie: »Wo fangen wir mit der Suche an?«
    »Ich dachte, wir beginnen in der Gegend um Aimees Bürogebäude und versuchen es dann in der Tiefgarage.« Josh ließ den Motor an und fuhr rückwärts aus der Parkbucht.
    »Aimee?«, fragte Elise. Dann summte sie vor sich hin.
    Josh ignorierte sie und bog auf die Freeport ein.
    »Was?«, fragte er nach einer Weile.
    »Gestern war sie noch Dr. Gannon. Jetzt nennst du sie plötzlich Aimee. Ich hatte ja keine Ahnung, dass du bei toten Welpen schwach wirst. Sonst hätte ich das Jane Burton schon vor Monaten gesteckt.«
    »Wer ist Jane Burton?«
    »Die Blonde mit dem Überbiss aus der Zentrale. Sie hat mich gefragt, ob du noch zu haben wärst, und ich glaube nicht, dass sie diese Information zum Ausfüllen deines Steuerformulars benötigt, wenn du weißt, was ich meine.«
    Josh ging die Frauen in der Zentrale durch und versuchte, sich an eine Blonde mit Überbiss zu erinnern. »Meinst du die, die leicht schielt? Und die wie eine siamesische Katze aussieht?«
    Elise dachte kurz darüber nach und prustete los. »Sie sieht tatsächlich ein wenig wie eine Siamkatze aus. Maunzt auch wie eine, habe ich recht?«
    »Behaupte, ich sei schwul«, bat Josh sie. »Bitte!«
    »Soll ich Aimee Gannon auch sagen, dass du schwul bist? Oder weiß sie bereits, dass du es nicht bist?«, zog ihn Elise auf.
    Josh warf ihr einen bösen Blick zu.
    »Komm schon«, versuchte sie ihn zu überreden. »Wie ist sie von einem Tag auf den anderen von Dr. Gannon zu Aimee geworden?«
    »Wir haben uns unterhalten. Sie ist nicht übel.« Joshs Mundwinkel wollten sich heben, er zwang sich jedoch, nicht zu lächeln. Aimee war so viel besser als »nicht übel«. Sie war intelligent, mitfühlend und sie hatte wahre Endlosbeine.
    »Nicht übel? Ist das so eine beschönigende Umschreibung unter Männern?«, bohrte Elise weiter nach.
    Josh entschied, nicht zu antworten.
    Elise lehnte sich wieder in ihren Sitz zurück. »Gut. Sei ruhig so, aber dann habe ich dir auch zum letzten Mal mein Herz ausgeschüttet.«
    »Na Gott sei Dank«, murmelte Josh.
    Eine Dreiviertelstunde später hielt er dem Kerl vom Wachschutz in Aimees Bürotiefgarage seinen Fotobogen mit der Reihe von Verdächtigen unter die Nase. Ihr Büro war überhaupt nicht gesichert, das war rasch deutlich geworden. Josh und Elise hatten beide den Kopf darüber geschüttelt, dass es weder einen Pförtner noch sonst jemanden gab, der das Gebäude am Eingang überwachte. Immerhin machte in der Tiefgarage jemand die Runde. »Haben Sie einen dieser Männer hier unten gesehen?«
    Der Junge konnte kaum älter als zwanzig Jahre sein. Um Himmels willen, der hatte sogar noch Pickel im Gesicht. Außerdem schluckte er ständig vor Nervosität, während er mit Josh sprach. Elise traute er sich gar nicht erst anzuschauen, dabei hatte sie heute nicht einmal ihr strenges Gesicht aufgesetzt.
    Chris McBride zog sich die Uniformhose hoch und schielte auf die Fotos. Er zögerte kurz und zeigte dann auf Kyle. »Den habe ich im letzten Monat ein paar Mal hier gesehen. Ich habe ihn aus dem Treppenhaus verscheucht. Für einen Stalker hätte ich ihn allerdings nicht gehalten. Eher für einen jungen Obdachlosen oder so. Er saß nur da und rauchte. Soll ich ihn auf den Überwachungsvideos raussuchen? Ich könnte ihn bestimmt finden, wenn Sie mir eine Stunde Zeit geben.«
    »Ja. Danke.« Josh wandte sich an Elise. »Meinst du, damit kommen wir bei Leal durch?« Diesem Richter einen Durchsuchungsbefehl abzutrotzen war, als würde man einem Hund den Knochen wegnehmen wollen. Es bedurfte einer gewaltigen Kraftanstrengung und gebissen wurde man meist auch noch.
    »Das will ich doch hoffen«, sagte Elise. »Ich weiß nie genau, was er will. Ein unterschriebenes Geständnis vielleicht?«
    »Er mag es einfach, wenn wir uns

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