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Im Netz der Angst

Im Netz der Angst

Titel: Im Netz der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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»Hallo, Dr. Gannon. Schön, Sie kennenzulernen. Ich bin Thomas.«
    Aimee lächelte. »Gleichfalls, Thomas. Hast du draußen gespielt?«
    »Ich habe Bingo gesucht. Wir können ihn einfach nicht finden.«
    »Wer ist Bingo?«, fragte Aimee.
    »Mein Hund. Ich mache mir wirklich große Sorgen um ihn.«
    Aimees Blick schnellte zwischen Sean und Carl hin und her. Auf Seans Oberlippe meinte sie einen Schweißtropfen zu erkennen.
    »Hey, Champ. Ich helfe dir nachher bei der Suche, einverstanden?«, bot er an.
    »Wirklich? Ich weiß nämlich einfach nicht, wo er sich versteckt. Ich hab schon überall gesucht.« Thomas Oberlippe bebte.
    Sean legte dem Jungen eine Hand in den Rücken. »Vielleicht fallen mir ja noch ein paar Orte ein, an denen wir suchen können.«
    »Danke. Ist Mom in der Küche?« Thomas sah zu ihm auf.
    »Ja.«
    Als er an ihnen vorbeiging, schnappte sich Carl den Jungen, hob ihn hoch und kitzelte ihn. Thomas kreischte laut und trat wild um sich.
    Gerade wollte Aimee Sean etwas fragen, da bemerkte sie einen eigenartigen Ausdruck auf seinem Gesicht. Es sah fast so aus, als würde er gleich losweinen.
    »Ich weiß wirklich zu schätzen, dass Sie uns hier so nett aushelfen, Crystal«, sagte Josh, beugte sich über den Tisch und schenkte der rundlichen kleinen Tierarzthelferin in der Notfallpraxis ein breites Lächeln.
    Crystals blasse Haut färbte sich pink bis zu den dunklen Ansätzen ihres schlaff herunterhängenden blonden Haars. »Kein Problem. Außerdem ist es ja auch irgendwie cool, sagen zu können, dass ich der Polizei assistiert habe. Ich meine, wir tun hier zwar jede Menge Gutes. Wir retten jeden Tag Tiere. Aber bei einem Mordfall mithelfen? Das kommt wirklich nicht oft vor.« Engagiert schob sie mit dem Zeigefinger ihre schwarz umrahmte Brille wieder etwas höher.
    Crystal machte diese intelligente Bewegung lange nicht so gut wie Aimee. Zwar trug sie fast die gleiche Brille, doch Crystals Gesicht war rundlicher und weniger kantig. Weder hatte sie Aimees Adlernase noch die hohen Wangenknochen oder diese prallen Lippen, die Josh stundenlang küssen könnte. Als sie den mysteriösen Mikrochip scannte, war Josh Crystal jedoch äußerst dankbar. Binnen weniger Sekunden hatte sie die Seriennummer herausgefunden und eben hatte sie die zuständige Stelle angerufen, bei welcher der Chip registriert war. Nun würde es nur noch wenige Minuten dauern und Josh und Elise hätten den Namen, die Adresse und eine Nummer des Hundebesitzers.
    Crystals Finger flogen einmal mehr über die Tastatur ihres Computers. »Ich hab’s! Oh«, rief sie plötzlich in einem eher traurigen Tonfall.
    »Was ist los?«, fragte Elise, die hinter Josh stand.
    »Er war noch so jung! Sein Name war Bingo und er gehörte einem gewissen Thomas Barlow in … Land Park, meine ich. Ich schreibe Ihnen die Adresse auf.«
    Das war nicht gut. Nein, wirklich gar nicht gut. Er mochte es gar nicht, wie diese Seelenklempnerin mit den Zeichnungen herumschnüffelte. Wem hatte sie sie noch gezeigt? Wer sonst könnte das Geheimnis der Bilder entschlüsselt haben? Zum Glück hielten die Bullen sie nicht für wichtig.
    Aber sie blieb hartnäckig, und das konnte am Ende ein Problem werden. Ein echtes Problem. Und jetzt auch noch das Mädchen. Verdammt noch mal! Was hatte sie in der Nacht gesehen? Er war sich so sicher gewesen, dass er längst über alle Berge gewesen war, als sie heimkam. Wie hatte sie ihn sehen können?
    Sein Herz klopfte wie wild, als er die Konsequenzen abwog. Wie lange würde das Mädchen in seiner lautlosen Welt verharren? Sicher nicht mehr lange, das hatte sie ja schon angedeutet. Das konnte er nicht länger hinnehmen. Taylor musste sofort zum Schweigen gebracht werden. Ein wenig Zeit blieb ihm noch, bevor er sie erledigen würde, doch zuvor musste er sich schleunigst noch der Psychotante widmen.
    Mannomann, ihm wurde ganz schwindelig und er bekam kaum noch Luft.
    Na gut. Das alles war beschissen, aber noch lange nicht so beschissen, wie es hätte sein können. Er war nun gewarnt, und er konnte etwas unternehmen. Er tastete nach dem Kabel in seiner Tasche und berührte es mit dem Daumen. Ihr Hals war so wunderbar lang und schlank. Eine gute Vorstellung, wie sich das Kabel um ihn schlingen würde. Er atmete schwerer und spürte schon wieder, wie er hart wurde.
    Er stellte sich vor, wie ihre Augen glasig werden würden. Ja – sie zum Schweigen zu bringen, würde die reinste Freude sein.
    Und dann würde er sich Taylor

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