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Im Netz der Angst

Im Netz der Angst

Titel: Im Netz der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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Notaufnahme wahrscheinlich schneller drankommen als im Med Center .« Der Sanitäter faltete die Blutdruckmanschette zusammen, die er Aimee gerade abgenommen hatte.
    Josh lächelte Aimee an. »Das wird wie in alten Zeiten. Wie in der Nacht, in der wir uns kennengelernt haben.«
    Aimee verdrehte die Augen und sagte mit rauer Stimme: »Ich würde lieber nach Hause gehen.«
    »Und das wirst du auch. Wir halten nur erst da. Ich werde bei dir bleiben.« Und dann werde ich mir diesen Scheißkerl vorknöpfen, der dir wehgetan hat.
    Sie drückte seine Hand, dann verdüsterte sich ihr Gesichtsausdruck.
    »Was ist?«
    »Ich habe es nicht mal geschafft, mein Pfefferspray zu benutzen«, flüsterte sie.
    In der Notaufnahme wies die Krankenschwester Aimee an, ihr Kinn so hoch wie möglich zu recken, und machte mit einer großen Sofortbildkamera Bilder von ihrem Hals.
    Joshs instinktive Reaktion war, sich abzuwenden. Die tiefen roten Striemen brachten ihn um den Verstand. Wie Aimee die Schultern straffte und den Kopf hob, obwohl ihre Hände zitterten … ihm war, als würde er in einen Abgrund stürzen. Er wollte den Scheißkerl finden, der ihr das angetan hatte, und ihm die Visage einschlagen.
    Stattdessen würde er den Scheißkerl finden, der das getan hatte und ihn hinter Gitter bringen, am liebsten lebenslänglich. Und um das zu tun, brauchte er jeden Beweis, den er kriegen konnte. Also überwand er sich und konzentrierte sich auf die Fotos, die aus der Kamera kamen. Was er sah, war nicht überraschend.
    »Hey, Elise – komm und sieh dir das an!«
    Elise kam herbei. »Was hast du da? Was Gutes?«
    »Etwas sehr Schlechtes. Sieh dir das hier an und dann sag mir, ob dich Aimees Wunden nicht an irgendetwas erinnern.«
    Elises Blick glitt zu den Fotos und dann zurück zu Josh. »Ach du Scheiße.«
    »Du sagst es«, erwiderte Josh.
    Es war ihm schwergefallen, sich die Abdrücke auf Aimees Hals genauer anzusehen. Außerdem sahen solche Wunden bei einer Toten anders aus als auf der Haut eines lebendigen Menschen. Sobald die Kamera jedoch vergrößerte Aufnahmen zeigte, war das Muster der Würgemale deutlich erkennbar: Dieselbe dünne lange Wellenlinie, wegen der Doc Halpern davon ausging, dass Stacey Dawkin mit einem elektrischen Kabel stranguliert worden war.
    »Wenn Kyle es nicht war, wer dann?«, fragte Elise leise, als sie im Wartezimmer Platz genommen hatten. Aimee war vor einer Weile mit hoch in die Röntgenabteilung genommen worden. Die Krankenhausbelegschaft hatte Josh nicht mitgehen lassen, egal, wie oft er seine Marke vorgezeigt oder wie viele wütende Blicke er auch verteilt hatte.
    »Keine Ahnung«, sagte er. »Es ist nun schon fast eine Woche vergangen, und wir haben rein gar nichts .« Er konnte sich an keinen anderen Fall erinnern, bei dem er immer neuen Spuren gefolgt war, die ihn immer weniger voranbrachten.
    Eine Schwester schob Aimee am Wartebereich vorbei in Richtung Notaufnahme. Josh und Elise standen auf und gingen ihr nach.
    »Die Patientin muss sich ausruhen«, sagte die Pflegerin.
    »Wir werden sie nicht davon abhalten«, versprach ihr Josh.
    Die Schwester würdigte ihn keines Blickes. »Ms Gannon hat ein traumatisches Erlebnis hinter sich. Sie kann später mit Ihnen sprechen. Erst muss sie nach Hause und sich ausruhen.«
    »Dr. Gannon ist sehr wohl in der Lage, mir zu sagen, dass ich gehen soll, falls sie das möchte«, erklärte Josh ihr. »Ich werde sie nicht zum Reden zwingen. Außerdem bin ich derjenige, der sie nach Hause bringt.«
    Jetzt blickte ihn die Schwester kurz an, dann fragte sie Aimee: »Stimmt das?«
    Aimee nickte.
    Die Pflegerin half ihr aus dem Rollstuhl auf ein Krankenhausbett. »Ich werde in einer Dreiviertelstunde wieder hier sein, um Dr. Gannon zu untersuchen. Wenn sie soweit stabil ist, kann sie dann nach Hause. Sollten Sie sie jedoch aufregen, dann wird sie vielleicht über Nacht hierbleiben müssen.«
    »Ich werde sie nicht aufregen. Ehrenwort.« Josh zog sich einen Stuhl an Aimees Bett. Sie sah müde aus. Die dunklen Augenringe prangten wie blaue Flecken in ihrem blassen Gesicht. Die Würgemale am Hals waren geschwollen und rot. Er fragte sich, wie oft dieser Scheißkerl Aimee wohl gewürgt und wieder locker gelassen hätte, wenn es ihr nicht gelungen wäre, sich zu befreien. Er ballte die Hände zu Fäusten.
    Elise stand auf. »Ich werde nach Hause fahren. Wir sehen uns morgen früh?«
    Josh nickte.
    Seine Partnerin wandte sich an Aimee. »Ich werde morgen eine Menge Fragen an Sie

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