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Im Netz der Angst

Im Netz der Angst

Titel: Im Netz der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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musst dir also für die Nachschussforderung noch mehr Geld leihen. Und weil du bereits bis über beide Ohren verschuldet bist, musst du möglicherweise auch zusätzliche Kredite aufnehmen, um weiterspekulieren zu können, damit die Verluste eventuell wieder ausgeglichen werden.«
    »Das erinnert mich langsam an diese Art von Spielern, die am Blackjack-Tisch Haus und Hof verlieren«, sagte Josh.
    »Die Ähnlichkeit ist verblüffend«, erwiderte Ed. »Auf einigen Regierungswebsites, die Tagesgeschäfte anbieten, finden sich Frage-und-Antwort-Spiele, mit deren Hilfe man herausfinden kann, ob man ein Spielsuchtproblem hat.«
    Elise warf Josh einen Blick zu. »Erinnerst du dich noch an die Fotogalerie im Flur des Dawkin-Hauses? All diese Bilder von Orrin, wie er aus Flugzeugen springt, Felsen erklimmt oder beim Sporttauchen?«
    Woran Josh sich erinnerte, war, Aimee Gannon dabei beobachtet zu haben, wie sie sich diese Fotos angeschaut hatte, und dass er gern mit ihrer engen Hose getauscht hätte, die sich an ihren Hintern geschmiegt hatte … aber sie hatte einen Verlobten. Sie sollte einen Ring tragen. Eine Frau sollte deutlich zeigen, dass sie vergeben war. Es war einfach grausam, einen Mann umsonst träumen zu lassen. »Ich erinnere mich.«
    »Das sind alles Hobbys für risikofreudige Menschen, die einen Kick suchen. Und was verschafft einem einen größeren Kick, als um Geld zu spielen? Und dann noch um das Geld, das die eigene Familie absichert?«
    Josh richtete sich auf und wandte sich an Ed: »Also willst du sagen, dass Orrin Dawkin den Geldwert seines Hauses verzockt und auch sonst alles, was er besaß, beim Tagesgeschäft verloren hat?«
    »Ich bin noch nicht dazu gekommen, alle Einzelheiten durchzurechnen, aber es sieht verdammt danach aus.«
    »Meinst du, er hat sich vielleicht noch woanders Geld geliehen? Vielleicht von jemandem, mit dem er sich besser nicht eingelassen hätte?« Joshs Gedanken überschlugen sich. Geldhaie brachten zwar selten Menschen um, die ihnen Geld schuldeten – das machte es etwas schwierig, die Schulden einzutreiben. Wenn derjenige aber tief genug drinsteckte, würden sie die Summe jedoch vielleicht abschreiben, um ein Exempel zu statuieren.
    »Wär möglich«, sagte Ed. »Ich werde weitergraben und mal schauen, ob ich herausfinden kann, wann und aus welchen Kanälen das Geld floss und wohin.«
    »Was meinst du«, fragte Josh Elise. »Vielleicht die Russenmafia? Die sind nicht gerade zimperlich.«
    »Mit manchen von diesen asiatischen Banden ist auch nicht gut Kirschen essen«, gab sie daraufhin zu bedenken.
    Allerdings fühlte sich das irgendwie nicht richtig an. »Durchaus vorstellbar, dass die einem Mann wegen Geldschulden den Kopf einschlagen, aber Stacey so zu quälen kann doch kaum mit einem geplatzten Geschäft zu tun haben. Das war etwas Persönliches.«
    »Ich weiß. Derjenige, der mit dem Mord beauftragt wurde, könnte etwas zu viel Gefallen an seinem Job gefunden haben.«
    Josh nickte. »Überlassen wir es Ed, herauszubekommen, ob das hier zu einem Fall von organisierter Kriminalität wird, den uns das FBI aus den Händen reißt.«

14
    Aimee hatte früh am Morgen eine Therapiesitzung mit einer Professorin der Sacramento State -Universität gehabt, die Aimees Meinung nach dabei war, herauszufinden, wie sie ihren Ehemann verlassen sollte. Eine Trennung war nie einfach. Obwohl es bei ihr und Danny von der Hochzeitsplanung bis zur Aufteilung der CDs, des Geschirrs und der Möbel weniger als ein Jahr gedauert hatte.
    Jetzt hatte sie ein, zwei Stunden Pause, ehe der nächste Patient dran war. Genügend Zeit, um Detective Wolf zu treffen und Taylor zu besuchen – wenn man sie nach den gestrigen Geschehnissen überhaupt noch in die Klinik ließ. Sie versuchte, die beim Gedanken an ein Wiedersehen mit Josh aufsteigenden Schmetterlinge in ihrem Bauch zu beruhigen.
    Nachdem sie vor dem Whispering Pines -Gebäude geparkt hatte, blieb sie noch kurz im Wagen sitzen. Wie lange würde Taylor wohl an diesem Ort bleiben müssen? Marian Phillips konnte nicht ewig hier in Sacramento bleiben. Irgendwann musste sie nach Redding und zu ihrem eigenen Leben zurück. Erst dann würde sie damit beginnen können, den Tod ihrer Schwester zu verarbeiten: wenn sie nicht mehr damit beschäftigt war, diese Krise zu meistern. Zudem hatte Marian eigene Kinder, die sie brauchten, und ein Zuhause, um das sie sich kümmern musste. Ob Taylors Verfassung sich bis dahin so weit gebessert haben würde, dass sie

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