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Im Netz der Angst

Im Netz der Angst

Titel: Im Netz der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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mit ihr gehen konnte? Würde Taylor jemals wieder aus der Klinik entlassen werden? Aimee musste einfach daran glauben.
    Sie genoss die warme Sonne auf den Schultern, während sie über den Parkplatz lief. Heute war das Gefühl, beobachtet zu werden, nicht annähernd so stark wie gestern. Ob es an dem düsteren und später stürmischen Wetter gelegen hatte? Sie war wirklich ein Weichei! Sie hatte es weit gebracht, seit der Verlust von Danny sie aufgerüttelt und ihr klargemacht hatte, wie sehr ihr Leben aus den Fugen geraten war, doch es lag noch ein langer Weg vor ihr. Sie schaute zu den umliegenden Hügeln auf, außer Gestrüpp und Buscheichen war nichts zu sehen.
    Im Gebäude nahm sie im Empfangsbereich Platz, um auf Detective Wolf zu warten. Nicht einmal fünf Minuten später kam er durch die Tür und eilte mit großen Schritten direkt auf sie zu. »Dr. Gannon«, begrüßte er sie.
    »Josh.« Sie stand auf. »Danke, dass du gekommen bist. Das weiß ich zu schätzen.«
    »Noch gibt es nichts zu danken. Wir sind noch nicht drin.« Er ging an ihr vorbei zur Anmeldung.
    »Warte.« Sie streckte den Arm aus und hielt ihn zurück. »Ich denke, wir sollten uns unterhalten.«
    Er betrachtete ihre Hand auf seinem Arm, dann glitt sein Blick zu ihrem Gesicht, doch in seinen Augen lag keinerlei Gefühl. »Worüber?«
    Sie schnappte nach Luft. »Gestern? Auf dem Parkplatz?« Als du mich geküsst und mir den Atem geraubt hast?
    Ein Muskel an seiner Wange zuckte. »Dafür möchte ich mich entschuldigen. Wenn du Beschwerde einreichen möchtest, kann ich dir die Zuständigen mitsamt Kontaktdaten nennen.«
    Aimee wich zurück und ließ die Hand von seinem Arm fallen. »Ich möchte doch keine Beschwerde einreichen, ich …«
    »Wunderbar. Sei versichert, dass es nicht wieder vorkommen wird. Und jetzt machen wir uns an die Arbeit.« Josh wies auf den Empfang und gab ihr so zu verstehen, dass sie vorgehen sollte.
    Aimee war verwirrt und verletzt, kam seiner Aufforderung jedoch nach.
    Er hatte zu Recht Bedenken geäußert. Die Empfangsdame warf nur einen einzigen Blick auf Aimee und Josh, kniff die Augen zusammen und wählte eine Nummer. Kurz darauf erschien Brenner.
    »Ich kann einfach nicht zulassen, dass Sie die Therapie meiner Patienten ohne Grund weiter gefährden! Wie weit sie durch den Vorfall gestern zurückgeworfen wurde, lässt sich noch nicht sagen, dennoch werde ich keinesfalls zulassen, dass sich das wiederholt.« Er verschränkte die Arme vor der schmalen Brust und starrte Aimee wütend an.
    Diese Rüge hatte sie verdient. Obwohl sie aus gutem Grund so gehandelt hatte. »Ich versichere Ihnen, dass mir nichts fernerliegt, als Taylor heute weiter aufzuregen, Dr. Brenner. Es war nur äußerst wichtig, ob der Anblick dieser Zeichnung sie vielleicht zum Reden bringt. Das können Sie doch sicher verstehen. Hier steht so viel auf dem Spiel!«
    »Und jetzt wird sie möglicherweise monatelang nicht kommunizieren.« Brenner presste seine Lippen in einer schmalen Linie aufeinander.
    »Das sehe ich anders«, entgegnete Josh, der hinter Aimee stand. Auch ohne dass er sich rührte, besaß er eine enorme körperliche Ausstrahlungskraft. »Als Taylor gestern die Zeichnung zerrissen hat, war es das erste Mal, seit wir sie gefunden haben, dass sie überhaupt kommuniziert hat.«
    Brenner trat einen Schritt auf Josh zu. »Traumatherapie bedeutet, Enthüllungen genau dann zuzulassen, wenn der Patient dazu bereit ist. Dies zu erzwingen, kann nur einen Rückschritt bedeuten.«
    Josh richtete sich zu voller Größe auf und schaute auf den anderen Mann hinab. »Das mag sein, aber hier geht es nicht nur um die Heilung eines Traumas, Dr. Brenner. Es geht darum, herauszufinden, wer die Eltern dieses Mädchens umgebracht hat. Sie können meine Beraterin in diesem Fall jetzt hineinlassen, damit sie mit Taylor redet, oder ich komme später mit einem Gerichtsbeschluss wieder. Aber vertrauen Sie mir, dann wird nicht mit mir zu spaßen sein.«
    Brenner wich einen Schritt zurück. »Dann bleibt mir wohl keine Wahl, wie mir scheint.«
    Josh lotste Aimee an dem Arzt vorbei durch die Tür. »Da haben Sie recht.«
    »Es stimmt, was er sagt, weißt du«, wandte sich Aimee leise an Josh, während sie die Treppe zur geschlossenen Abteilung hochgingen.
    »Was genau?«
    »Als er von der Traumaarbeit gesprochen hat und davon, dass Erinnerungen und Gefühle dann hochkommen, wenn der richtige Zeitpunkt da ist. Ich kann Taylor zu nichts zwingen.« Das war schon oft

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