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Im Netz Der Schwarzen Witwe

Im Netz Der Schwarzen Witwe

Titel: Im Netz Der Schwarzen Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
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für heute Abend ein Taxi bestellt hat. Um sieben Uhr. Sie bat ausdrücklich um einen Wagen mit großem Kofferraum. Sie teilte der Zentrale mit, sie habe reichlich Gepäck.“
    „Dem Himmel sei Dank.“ John schloss für einen Moment vor Erleichterung die Augen. Mariah würde die Insel verlassen. Er konnte also aufhören, sich um ihre Sicherheit Sorgen zu machen. Es war zwar höchst unwahrscheinlich, dass Serena jemand anderem als ihrem ausgewählten Opfer Schaden zufügen würde. Doch obwohl er das wusste, würde es ihn sehr beruhigen, wenn Mariah die Insel verließe.
    Er könnte aufhören, sich ihretwegen Sorgen zu machen, aber er würde nicht aufhören, an sie zu denken. Und sich zu fragen, ob sie ihm verzieh, dass er ihr das Herz gebrochen hatte, wenn sie erst die Wahrheit kannte.

13. KAPITEL
    B litze zuckten am Himmel, Donner grollte, das Licht flackerte, und dann fiel der Strom aus. Mariah fluchte wütend und stieß sich die Schienbeine an ihren Koffern, als sie sich den Weg in die Küche ertastete. Sie wusste, dass dort irgendwo neben dem Toaster eine Kerze stand.
    Ein bisschen schwieriger war es, die Streichhölzer zu finden. Die Kerze fest in der einen Hand haltend, tastete sie sich mit der anderen an der Arbeitsfläche entlang. Auf der Fensterbank entdeckte sie schließlich die Streichhölzer und zündete die Kerze an.
    Wie sich herausstellte, war sie schon ziemlich weit heruntergebrannt. Mariah konnte höchstens noch eine oder zwei Stunden Licht haben. Danach würde es hier drinnen sehr, sehr dunkel werden.
    Die Küchenuhr war um 17:37 stehen geblieben. Mit etwas Glück kam ihr Taxi, bevor die Kerze vollständig heruntergebrannt war.
    Sie trug das schwache Licht hinunter in ihre Dunkelkammer. Das war der letzte Raum, in dem sie noch Sachen zusammenpacken musste. Ihre Kleidungsstücke waren verpackt, die restlichen Lebensmittel würde sie der Putzfrau dalassen.
    Sie betrachtete ihre Fotolaborausrüstung und die längst trockenen Fotos von Jonathan, die noch an der Leine hingen.
    Tränen füllten ihre Augen, und sie schüttelte angewidert den Kopf. Eigentlich hatte sie geglaubt, vor lauter Weinen schon ganz ausgetrocknet zu sein. Diese neuen Tränen waren bloß ein kleiner Rest, sagte sie sich, einem Nachbeben vergleichbar.
    Sie hatte ausgiebig geweint, alles herausgelassen, und jetzt ging es ihr besser. Na gut, dann hatte sie eben eine falsche Entscheidung getroffen. Sie hatte schwer danebengelegen und einen Mann nicht richtig eingeschätzt. Das Leben ging weiter.
    Sie hörte den Regen aufs Dach prasseln. Mariah dachte an das Haus der Washburtons und daran, dass sie gestern den ganzen Nachmittag auf deren Dach gearbeitet hatte, zusammen mit fast zwei Dutzend weiteren freiwilligen Helfern. Alle hatten in vollkommener Harmonie miteinander an dem Ziel gearbeitet, die Arbeit fertig zu bekommen, und zwar gut.
    Wenn sie Garden Isle verließ, würde sie die Fertigstellung des Hauses nicht mehr miterleben. Sie konnte nicht zur Einweihungsfeier gehen und die glücklichen Gesichter von Frank und Loretta Washburton sehen, wenn sie ihre Freunde und die Helfer von Triple F in ihrem neuen Zuhause empfingen.
    Wenn sie fortging, würde sie ihre Freunde, die sie gefunden hatte, zurücklassen. Das Gleiche galt für ihre Arbeitskollegen, die sie inzwischen so gut kannte. Zum Beispiel Laronda. Es konnte keine zweite Baustellenkoordinatorin geben, die so cool war.
    Wenn sie Garden Isle verließ, wenn sie sich von hier vertreiben ließ, aus der Heimat ihrer Ururgroßmutter, würde sie sich das nie verzeihen.
    Warum sollte sie denn diejenige sein, die fortging? Falls es Jonathan Mills unangenehm war, nur zwei Häuser weit entfernt von ihr zu wohnen, sollte er doch wegziehen.
    Mal abgesehen davon, dass sie die Miete für ihre Strandhütte schon für den ganzen Monat bezahlt hatte.
    Donner grollte erneut. Mariah musste sich eingestehen, dass sie sich nur etwas vormachte. Denn was würde sie tun? Sollte sie zu Serenas und Jonathans Haus marschieren, sie in ihren Flitterwochen stören und verlangen, dass sie gingen?
    Nein, das konnte sie natürlich nicht. Aber sie könnte einfach hierbleiben und sich still mit sich selbst beschäftigen. Klar, und sich jedes Mal elend fühlen, wenn Serenas oder Jonathans Wagen vorbeifuhr. Oder beten, den beiden nicht im Supermarkt über den Weg zu laufen. Oder sich davor fürchten, ihnen am Strand zu begegnen und zu wissen, dass sie Jonathan nach wie vor begehrte.
    Ja, sie wollte ihn noch

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