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Im Netz des Drachen

Im Netz des Drachen

Titel: Im Netz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Einzelstücke des Drachenschatzes gefunden.
    »Fehlen zehn«, sagte Peter. »Und das Diadem war auch nicht dabei.«
    »Vielleicht gibt es von den anderen Gegenständen kein Foto?«, vermutete der dritte Detektiv.
    Justus schien nicht überzeugt. »Das kann ich mir kaum vorstellen. Aber vermutlich müssen wir an ältere Quellen ran. Ich schlage vor, dass wir in der Bibliothek recherchieren. Vielleicht finden wir in alten Büchern oder Zeitungsartikeln die restlichen Fotos. Und wenn wir hier bei uns nicht fündig werden, können wir auch in der Datenbank der Bibliothek nach geeigneten Publikationen suchen und sie anfordern.«
    »Gute Idee.« Bob nickte. »Lasst uns gleich aufbrechen. Heute scheint es ohnehin den ganzen Tag zu regnen, da lässt es sich in der Bibliothek gut aushalten.«
    Die drei ??? wollten gerade aufstehen, als sich der Posteingang des E-Mail-Programms meldete: Eine weitere Mail war hereingekommen.
    »Noch ein Hinweis?« Justus öffnete die Nachricht.
    Die Jungen fuhren zusammen. Ein grässlicher Troll starrte sie aus blutunterlaufenen Augen an.
    Haltet euch fern von den Drachenländern,
lautete der Text, der darunter stand.
Oder ich werde euch in eurer Welt, in eurer MITTE heimsuchen und vernichten!

Ein seltsames Paar
    »Das ist … deutlich.« Peter schluckte.
    »Wer ist der Absender?« Bob sah sich die Einzelheiten der E-Mail an. »[email protected]. Hm. Aber es nicht zu erkennen, ob das eine Reaktion auf unsere E-Mail-Lawine ist. Keine Weiterleitung, keine anderen Adressen.«
    »Drachenländer. Plural.« Justus zeigte auf das betreffende Wort. »Ich nehme mal an, damit will er uns sagen, dass wir uns von dem Spiel und auch von Dragoncourt fernhalten sollen.«
    »Weil er uns sonst heimsucht und vernichtet.« Peter blähte die Backen. »Allmählich habe ich echt genug von Gnomen, Drachen, Gargoyles, Trollen und diesem ganzen Gruselzoo.«
    »Und was soll das ›MITTE‹ bedeuten? Und warum schreibt er es in Großbuchstaben?« Bob zog die Stirn in Falten.
    Justus sah seine Freunde ernst an.
    »Was?« Peter ahnte nichts Gutes.
    »Ich fürchte, damit möchte der Absender sicherstellen, dass wir dem Wort ›Mitte‹ besondere Beachtung schenken. Und wenn man ein bisschen mit dem Wort jongliert, kommt man über kurz oder lang auf ein anderes.« Justus machte eine bedeutungsvolle Pause.
    »Nämlich? Jetzt sag schon, Just!«, forderte Peter ungeduldig.
    Bob riss die Augen auf. »Zentrale! Die Zentrale ist auch eine Art von Mitte!«
    »Was?«, erschrak Peter. »Die Zentrale? Aber das würde ja bedeuten … dass … dass …«
    »… der Absender weiß, wer wir sind und wo er uns finden kann«, vervollständigte Justus den Satz.
    »Oh Mist!«
    Natürlich war das nicht die erste Drohung, die die drei Jungen im Laufe ihrer detektivischen Karriere erhalten hatten, und sie waren weit davon entfernt, sich dadurch von ihren Ermittlungen und Vorhaben abbringen zu lassen. Aber als sie die Zentrale verließen und über den Schrottplatz durch den Regen liefen, schauten sie sich doch sehr genau um. Sah der Schatten dort hinter dem Stapel Altreifen nicht merkwürdig aus? Hatte sich neben dem alten Kühlschrank nicht etwas bewegt? Und der Wagen auf der andern Straßenseite – hatte der nicht schon heute Morgen dort gestanden? Jeder der drei Detektive hatte auf einmal ein mulmiges Gefühl. Als spürte er einen kalten Atem im Nacken. Ab jetzt war da ein Gegenspieler, der ihnen gegenüber einen entscheidenden Vorteil hatte: Er kannte sie!
     
    Die Bibliothek von Rocky Beach lag in einem altehrwürdigen städtischen Gebäude. Dicke Säulen flankierten den Eingangsbereich, über dem sich ein imposanter Giebel mit einem antiken Fries erhob. Die drei Jungen flüchteten sich unter den Vorbau und schüttelten die Regentropfen ab.
    »Am besten, wir gehen gleich an den Computer«, sagte Bob und hielt seinen Freunden die Tür auf. »Die haben ihren ganzen Bestand mittlerweile digitalisiert und ihre Terminals mit tollen Suchfunktionen ausgestattet. Mit dem alten Karteikartenregister würden wir ewig brauchen.« Der dritte Detektiv kannte sich in der Bibliothek recht gut aus, da er früher hier sein Taschengeld aufgebessert hatte.
    In der Bibliothek war einiges los, was wohl vor allem an dem schlechten Wetter lag. An der Bücherausgabe hatte sich schon eine regelrechte Schlange gebildet und Carol Bennett, die Leiterin der Stadtbibliothek, hatte alle Hände voll zu tun.
    Die drei Jungen liefen an der großen Theke vorbei in den hinteren

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