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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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groß?«
    »Weiß nicht genau.« Er musterte Jared. »Ich schätze mal, ungefähr so groß wie Sie.«
    »Und seine Augen?«, fragte Lizzy mit einer Spur von Verzweiflung in ihrer Stimme. »Waren sie groß oder eher schmal wie Schlitze?«
    »An mehr kann ich mich nicht erinnern«, sagte er und blickte verkniffen drein, wie jemand, der unter Druck steht.
    »Sie bekommen von mir dreihundert Dollar in bar«, sagte Jared, »wenn Sie mit uns zu einem Polizeizeichner gehen.«
    »Wieso das?«
    »Wir brauchen Sie, damit Sie dem Zeichner eine Beschreibung des Mannes geben. Je mehr Details, desto besser. Der Zeichner wird dann anhand ihrer Schilderung eine Skizze anfertigen, mit der wir uns an die Öffentlichkeit wenden.«
    »Wer ist der Kerl überhaupt?«
    »Ein kaltblütiger Mörder«, sagte Lizzy in der Hoffnung, ihm damit begreiflich zu machen, wie wichtig seine Mithilfe war.
    »Er hat bereits ein kleines Mädchen getötet, von dem wir mit Sicherheit wissen«, sagte Jared. »Wir müssen ihn finden, bevor er noch mehr Schaden anrichten kann.«
    »Und was ist mit mir?« Der junge Mann riss ängstlich die Augen auf und fasste sich an die Brust. »Dann geht er mir womöglich ans Leder.«
    Jared gab ihm seine Visitenkarte. »Sie sind groß und kräftig. Er wäre schön blöd, wenn er sich mit Ihnen anlegt.«
    In den Augen des Jungen stand Todesangst, als er den Stuhl vom Tisch wegrückte und sich erhob. »Ich muss mir das erst noch überlegen. Wenn Sie wollen, dass ich mit Ihnenzu dem Zeichner gehe, kostet Sie das mindestens ’nen Tausender.«
    »Rufen Sie mich an, sobald Sie sich entschieden haben«, sagte Jared.
    Lizzy stand ebenfalls auf. Sie konnte es nicht fassen, dass Jared den Jungen einfach gehen ließ. Im Moment war er alles, was sie hatten, und sie wussten nicht einmal seinen Namen. »Haben Sie Geschwister?«, fragte sie ihn.
    Er drehte sich um, zögerte einen Augenblick und nickte dann.
    »Daran sollten Sie denken, wenn Sie Ihre Entscheidung treffen. Würden Sie nicht auch wollen, dass andere etwas unternehmen, falls dieser Irre sich an Leuten vergreift, die Ihnen etwas bedeuten?«
    »Ich werd’s mir überlegen«, sagte der junge Mann. Dann drehte er sich um und ging zur Tür hinaus.

Samstag, 20. Februar 2010, 13:42 Uhr
    Lizzy klatschte Beifall, als Brittany Warners Name über den Lautsprecher ausgerufen wurde. Stolz sah sie zu, wie jemand Brittany eine Goldmedaille um den Hals hängte. Es war acht Tage her, seit sie ihre Nichte das letzte Mal gesehen hatte, aber es fühlte sich wie Monate an.
    Lizzy winkte Brittany zu, aber ihre Nichte sah sie nicht, da sie von einem Haufen Jugendlicher umringt war, die sich Handtücher um die Hüften geschlungen hatten. Lizzy wandte sich Jared zu, der neben ihr auf der Tribüne saß. »Ich sag nur mal eben Hallo zu Brittany, bevor wir gehen. Möchtest du mitkommen?«
    »Ich warte lieber hier. Ich möchte nicht wieder einen bösen Blick von deiner Schwester ernten.«
    Brittany strahlte, als sie Lizzy auf sich zukommen sah. Sie ließ ihr Handtuch und die Sporttasche fallen und eilte ihrer Tante entgegen. Sie fielen sich für einen langen Augenblick in die Arme. Dann trat Lizzy einen Schritt zurück, um einen besseren Blick auf ihre Nichte werfen zu können. »Du warst echt großartig!«
    Brittany lächelte. »Danke.«
    »Wow!«, sagte Lizzy. »Seit wann trägst du eine Spange?«
    »Seit nicht ganz einer Woche. Dr. McMullen hat gesagt, ich müsste sie nur ein Jahr lang tragen.«
    Lizzy strich Brittany eine lose Strähne ihres dunklen Haares aus dem Gesicht und hinters Ohr. Obwohl sie ihre Nichte von klein auf mindestens einmal die Woche gesehen hatte, konnte sie kaum glauben, wie schnell sie gewachsen war.
    Brittany sah sich um. »Bist du alleine hier?«
    »Ich habe einen Freund mitgebracht.« Sie deutete auf die Zuschauerplätze und lächelte, als Jared ihnen zuwinkte.
    »Er sieht gut aus. Wer ist er?«
    »Wir arbeiten zurzeit an einem Projekt zusammen, aber in der Highschool sind wir miteinander gegangen.«
    »Cool. Stellst du ihn mir vor?«
    Bevor Lizzy etwas erwidern konnte, rief Cathy nach ihrer Tochter.
    Lizzy winkte ihrer Schwester zu, aber Cathy wich ihrem Blick aus und gab stattdessen Brittany ein Zeichen, dass sie mit ihr unter vier Augen sprechen wollte.
    »Ich komm sofort, Mom.« Brittany wandte sich wieder Lizzy zu. »Ist mal wieder dicke Luft zwischen euch beiden?«
    »Sie ist sauer auf mich«, sagte Lizzy, »aber das wird schon wieder. So läuft das immer. Was macht

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