Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)
schützen.«
»Würde es dich beruhigen, wenn wir ihn selbst überprüfen? Wir könnten ihm hinterherfahren und herausfinden, wo er wohnt.«
»Auf jeden Fall.«
Er fuhr rechts ran und machte eine Kehrtwendung. »Wir folgen ihm bis nach Hause und schauen, was er so treibt.«
»Danke, jetzt fühle ich mich schon besser. Ich glaube allerdings, Cathy war nicht besonders begeistert darüber, dass wir nach dem Schwimmen geblieben sind und mit ihm gesprochen haben.«
»Deine Schwester sollte doch froh sein, dass du dir um Brittany Sorgen machst und auf sie aufpasst.«
»Ja, vielleicht in einer idealen Welt.«
»Deine Schwester scheint nie besonders glücklich gewesen zu sein.«
»Meinst du? Das wäre mir neu.«
Jared hielt den Blick auf die Fahrbahn gerichtet. »Cathy ist seit der Highschool eifersüchtig auf dich.«
»Cathy? Eifersüchtig?« Sie schnaubte verächtlich. »Was redest du eigentlich? Meine Schwester ist kein bisschen eifersüchtig.«
»Meinen wir dieselbe Cathy Gardner, die in meinem Abschlussjahrgang war?«
»Nenn mir ein einziges Beispiel, wann sie auf mich eifersüchtig war.«
»Dann fangen mir doch mal mit deinem ersten Auto an.«
Lizzy schnaubte. »Cathy war wegen Old Yeller eifersüchtig?«
»Nein, dein erstes Auto. Cathy fuhr damals einen Honda, den eure Eltern ihr geschenkt hatten, aber dann hat sie sich deinen kleinen roten Sportwagen ausgeliehen …«
»Der kleine Rote war uralt«, rief sie ihm ins Gedächtnis. »Die Kiste hatte über hundertsechzigtausend Kilometer auf dem Buckel.«
»Egal«, sagte Jimmy. »Ich weiß noch genau, wie Cathy dumm aus der Wäsche geguckt hat, als alle davon geschwärmt haben, wie toll Lizzy in ihrem glänzenden roten Cabrio aussieht.«
Lizzys Kopf fühlte sich leer an. Sie hatte keine Ahnung, worauf Jared mit dieser verrückten Autogeschichte hinauswollte. »Und was war dann?«
»Als Cathy das Auto zurückbrachte, war es vollkommen im Eimer.«
»Das war nicht ihre Schuld«, nahm Lizzy ihre Schwester in Schutz. »Ihr Freund ist beim Rückwärtsfahren mit seinem Pick-up dagegengestoßen.«
»Annie Smith hat behauptet, sie hätte alles gesehen. Cathy hat tatenlos zugesehen, wie ihr Freund rückwärts gegen den kleinen Roten gefahren ist.«
»Annie Smith hat viel erzählt, wenn der Tag lang war.«
»Wenn es um deine Schwester geht, hattest du schon immer Scheuklappen vor den Augen«, sagte Jared.
»Das stimmt doch gar nicht.«
»Und was war mit diesem weißen Spitzenkleid, für das du gespart und es dann mit Tintenklecksen in deinem Schrank gefunden hast?«
Lizzy dachte angestrengt nach. »Spitzenkleid? Tintenkleckse?«
»Ich dachte immer, Frauen vergessen so was nicht.«
»Du liegst bei Cathy völlig falsch. Sie war nie auf mich eifersüchtig. Das ist nicht ihre Art. Und es mag ja sein, dass die meisten Frauen sich an ihr Lieblingskleid erinnern, aber ich bin nicht wie die meisten Frauen. Oder hast du das schon wieder vergessen?«
Jetzt war Jared derjenige, der verwirrt dreinblickte.
»Du hast mir doch immer gesagt, was dir am besten an mir gefällt – nämlich dass ich anders als all die anderen Mädchen war.«
»Aha, es gibt also ein paar Dinge, an die du dich noch erinnerst«, neckte er sie.
»Ich kann mich an vieles erinnern. Zum Beispiel daran, wie sich mein Magen verkrampft und es mir das Herz gebrochen hat, als du auf dem Winterfest Amanda Rocha geküsst hast.«
»Du hattest davor mit mir Schluss gemacht«, rechtfertigte er sich.
Sie hielt sieben Finger hoch. »Eine Woche. Wir waren genau eine Woche auseinander und in der Zeit hast du nicht nur Amanda auf das Fest eingeladen, sondern sie auch vor allen Leuten auf der Tanzfläche geküsst.«
Sein Lächeln erreichte seine Augen. »Ich habe sie nur geküsst, damit du eifersüchtig wirst.«
»Das hat aber nicht funktioniert.«
Er lachte.
Sein Lachen gefiel ihr. »Wir hatten damals große Pläne, nicht wahr?«
»Ja, durchaus«, sagte er ruhig.
Das Klingeln von Lizzys Handy riss sie aus ihren Gedanken an bessere Zeiten. Sie drückte auf die grüne Taste und bereute es sofort, als sie die Anruferin erkannte. Es war Nancy Moreno, die Moderatorin der Nachrichtensendung bei Kanal 10.
»Kein Interesse«, sagte Lizzy, bevor die Frau mehr als zwei Worte herausbrachte. Bei dem Gedanken, dass es den Medien immer nur um die große Story ging, drehte sich ihr der Magen um.
»Legen Sie bitte nicht auf.«
Lizzy wollte genau das tun, als Nancy hastig hinzufügte: »Ich rufe wegen dem
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