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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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Spinnenmann an.«
    »Klar doch.«
    »Er ist mir gefolgt.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich habe etwas, auf das er scharf ist.«
    Lizzy konnte es immer noch nicht fassen, wie weit Moreno ging, nur um an eine Story heranzukommen. »Was haben Sie denn, auf das er so scharf ist?«
    »Ihre Patientenakte.«
    »Wie bitte?«
    »Ihre Patientenakte aus der Praxis von Linda Gates«, sagte Nancy.
    »Wie konnten Sie nur …«, fing Lizzy an, aber dann dämmerte es ihr. »Sie haben die Akte von meiner Therapeutin gestohlen?« Vorlängerer Zeit hatte sie einmal gehört, dass Nancy Moreno bei Linda Gates in Therapie war. Sie wusste auch, dass Linda die Akte nie freiwillig rausrücken würde, ohne zuerst mit ihr darüber zu reden.
    »Als ich die Akte aus Lindas Praxis entfernt habe, dachte ich, ich könnte damit dem FBI helfen. Ich wollte mit dem Mörder reden und so viel wie möglich über ihn herausfinden.«
    Was die Frau da sagte, ergab überhaupt keinen Sinn. »Und was haben Sie rausgefunden?«
    »Nur, dass er vor nichts zurückschreckt, um das zu bekommen, was er will.«
    Nancy Moreno klang, als hätte sie Angst. »Wo sind Sie jetzt gerade?«, fragte Lizzy.
    »Bei mir zu Hause. Er ist irgendwo da draußen, da bin ich mir sicher.«
    »Haben Sie die Polizei verständigt?«
    »Ich wollte zuerst mit Ihnen reden.«
    Deshalb also hatte Nancy versucht, sie zu erreichen, dämmerte es Lizzy.
    »Ich sollte mich heute Morgen mit ihm treffen … und ihm Ihre Akte aushändigen«, sagte Nancy, »aber dann hab ich’s mir anders überlegt. Als ich dann aus dem Haus gehen wollte, um zur Arbeit zu fahren, habe ich draußen vor der Tür ein Geräusch gehört. Ich höre immer wieder Geräusche, kann aber nichts sehen. Jetzt schon wieder. Kommen Sie bitte. Meine Adresse lautet 3516 Skyview in Rolling Hills.«
    Lizzy warf einen Blick auf ihre Uhr. Die Fahrt dorthin dauerte etwa zehn bis fünfzehn Minuten. »Nancy, legen Sie bitte sofort auf und rufen Sie die Polizei. Hören Sie mich?«
    »Das geht nicht. Ganz Amerika würde über mich lachen. Wenn herauskommt, dass ich Ihre Akte geklaut habe, wird mein Notruf am laufenden Band in den Nachrichten abgespielt.«
    Lizzy hielt eine Hand auf die Sprechmuschel und berichtete Jared, was Nancy Moreno ihr erzählt hatte. Sie mussten unbedingt zu ihrer Adresse in Rolling Hills fahren, einem Vorort von Sacramento, wo überwiegend Besserverdiener wohnten.
    »Beeilen Sie sich«, sagte Nancy immer wieder.
    »Wir sind schon unterwegs.«
    Jared holte ein Blaulicht mit Magnetfuß unter seinem Sitz hervor, öffnete das Fenster und brachte es auf dem Autodach an.
    »Was soll ich jetzt machen?«, fragte Nancy.
    »Rufen Sie sofort die Polizei und verstecken Sie sich an einem sicheren Ort, bis wir da sind.«
    Es klang, als ob Nancy im Haus hin und her lief. Lizzy konnte gedämpfte Schritte hören, dann etwas, das sich wie klapperndes Geschirr anhörte. Danach kam ein Klicken, und dann nichts … Stille.
    »Nancy, sind Sie noch dran? Können Sie mich hören? Scheiße.«

Kapitel 28

Samstag, 20. Februar 2010, 15:22 Uhr
    Von den Ärzten auf Lizzys und Jessicas Verdächtigen-Liste arbeiteten nur zwei samstags. Jessica strich den ersten, sobald sie ihn sah. Er hatte einen langen Hals, ein hageres Gesicht und war Inder. Der Zweite hieß Dr. Harold Long und war Augenarzt. Er kam schon eher infrage, da seine Größe und sein Alter passten. Aber obwohl seine Ohren in den Augen mancher Betrachter groß sein mochten, fehlten ihm das massive Kinn und die hohe Stirn – zwei weitere Merkmale, die Lizzy ausdrücklich betont hatte.
    Jessica ging zu ihrem Auto. »Keine Angst, Mary«, sagte sie leise. »Wenn es sein muss, besuche ich sämtliche Ärzte in Nordkalifornien. Ich finde den Kerl. Wir werden wieder eine Familie sein.«
    Jessica hatte sich den Honda Civic ihrer Mutter ausgeliehen, nachdem ihr alter VW-Bus abgeschleppt worden war. Im Auto hörte sie die Nachrichten auf der Mailbox ihres Handys ab und ging noch einmal die Liste der Verdächtigen durch. Eine Nachricht war von Lizzy. Sie bat Jessica, zwei weitere Namen auf die Liste zu setzen. Einen Mathe-Nachhilfelehrer namens Mr. Gilman, und Henry Sullivan, einen Schwimmtrainer.
    Als sie den Namen laut wiederholte, lief ihr ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Warum hatte sie nicht schon früher an ihn gedacht? Sofort wählte sie Lizzys Nummer.
    Tüüt-tüüt. Tüüt-tüüt.
    Geh schon ran, Lizzy.
    Jessica ließ den Motor an. Sie musste dringend ins Büro. Sie

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