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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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Mohave-Klapperschlangen und schließlich seine absolute Lieblingsschlange, eine äußerst aggressive Puffotter. Er beugte sein Gesicht über das Terrarium und zuckte instinktiv zurück, als das Tier mit unglaublicher Kraft und Schnelligkeit auf ihn zu schnellte.
    Er griff sich erschrocken an die Brust und musste sich für einen Augenblick hinsetzen. Er kochte innerlich vor Ärger und Wut. In ihm kam das starke Bedürfnis auf, die Schlangen in dem Zimmer auszusetzen, wo er das Mädchen gefangen hielt, und dabei zuzusehen, wie sie eines langsamen Todes starb. Aber dann ermahnte ihn eine innere Stimme, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich an den ursprünglichen Plan zu halten. Langsam flaute die Wut wieder ab. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, Sophie vorzeitig zu töten, aber das Mädchen hatte ihn buchstäblich zu Tode gelangweilt.
    Fürs Erste musste er Hayley am Leben erhalten. Der Gedanke daran, Lizzy zum Zuschauen zu zwingen, wenn er das Mädchen folterte, erregte ihn aufs Äußerste. Er schloss die Augen und schwelgte in dieser Fantasie. Die Bilder, die vor seinem inneren Auge vorbeizogen, gaben ihm die Kraft und die nötige Disziplin, um seinen Plan anzugehen.
    Er musste Lizzy ein für alle Mal eine Lektion erteilen. Ein stechender, bohrender Schmerz durchfuhr seine Schulter und zog sich seitlich bis zur Hüfte hinunter, was dazu führte, dass er den Augenblick nicht länger genießen konnte. Gestern Nacht hatte er seine Wunden gesäubert, nachdem er das Mädchen ans Bett gefesselthatte. Dann hatte er unter Zuhilfenahme von desinfizierendem Alkohol die Wunden mit Nadel und Faden genäht. Aber leider waren ihm die Antibiotika ausgegangen und er hatte keine Lust, blass und krank in die Praxis zu gehen. Die Sprechstundenhilfen waren extrem neugierig und ihnen entging überhaupt nichts – zumindest dachten sie das. Selbst der Kollege, mit dem er die Praxis teilte, wusste nicht, dass er auf engstem Raum mit einem Kämpfer für die Gerechtigkeit und einem echten Helden zusammenarbeitete. Die meisten Menschen hatten keine Augen im Kopf. Nichts hatte sich in all diesen Jahren geändert. Traurig, aber wahr.
    Er stellte sich vor den Spiegel, knöpfte das Hemd auf und besah sich die Schnittwunde. Sie war lang und tief. Zu tief. Womöglich würde er sogar ein Krankenhaus aufsuchen müssen. Zur Not konnte er dem Arzt, der in der Notaufnahme Dienst hatte, weismachen, er sei überfallen worden. Das Fleisch um die Wunde herum war rot, geschwollen und eitrig.
    Wütend darüber, was diese Schlampe ihm angetan hatte, stand er auf und ging zu dem Terrarium, wo er die Diamondback-Klapperschlangen hielt. Er zog sich einen Handschuh über, griff in den Behälter und schnappte sich die größte Schlange. Ein Biss würde das Mädchen nicht töten und zumindest dafür sorgen, dass sich seine Laune schlagartig verbesserte.

Samstag, 20. Februar 2010, 20:03 Uhr
    Jessica machte sich nicht die Mühe, hinter dem nackten Mann herzurennen, sondern betrat stattdessen das Schlafzimmer und warf einen Blick auf das breite Doppelbett. Rauchschwaden zogen durch das Zimmer, es roch nach Marihuana und die Musik war ohrenbetäubend laut. Vor ihr spielte sich eine unwirkliche Szene ab. Jessica brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, was da vor sich ging. Am meisten schockierte sie der Anblick der Person, die an Händen und Füßen an die Bettpfosten gefesselt war. Trotz der erstaunlich langen Wimpern und den wallenden roten Haaren,die das Gesicht mit den hohen Wangenknochen umrahmten, war die Frau, die da gefesselt auf dem Bett lag, in Wirklichkeit ein Mann. Die dunklen Schamhaare, die unter dem knappen Slip mit Leopardenmuster hervorlugten, sprachen eine deutliche Sprache. In seinem Mund steckte ein Knebel und seine Augen standen vor Angst weit offen.
    Jessica hatte keine Ahnung, in was sie da hineingeraten war, aber was auch immer es war, etwas an der Sache war faul. Wegen der lauten Musik konnte sie sich nur schwer konzentrieren. Der Mann wollte etwas sagen, brachte aber wegen des Knebels nur ein unverständliches Grunzen heraus. Als sie die Tür geöffnet hatte, hatte sie drei Männer gesehen. Wo war der Dritte?
    Sie hob die Pistole und ging mit zitternder Hand auf den Wandschrank zu, wo die Heavy-Metal-Musik aus einem mannshohen Lautsprecher dröhnte. Im Schrank war eine Videokamera auf einem Dreifuß befestigt. Das Gerät lief noch und ein rotes Lämpchen blitzte auf.
    Was zum Teufel ging hier vor?
    Bei näherem Hinsehen stellte sie

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