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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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Nerven waren zum Zerreißen gespannt. »Wir haben uns an der Nase herumführen lassen, Jimmy.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Lizzy ist heute nicht der einzige Lockvogel. Wir sind alle Lockvögel. Er tut sein Bestes, um uns in die Irre zu führen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Für ihn ist das alles nur ein Spiel.« Plötzlich sah Jared, wie sich in dem Raum, in dem Lizzy seit einer Stunde saß, etwas bewegte. »Es passiert gerade etwas. Ich melde mich wieder bei dir.« Er hob das Fernglas, um besser in die Praxis von Linda Gates sehen zu können. »Matt«, sprach er in sein Mikrofon, »an wen war das Paket adressiert?«
    »Eine Linda Sowieso.«
    »Linda Gates?«, hakte Jared nach.
    »Ja, Linda Gates.«
    Ich fand dein Interview äußerst explosiv … Du kannst so oft zur Therapie gehen, wie du willst, Lizzy, aber das wird dir jetzt nichts helfen.
    »Matt! Geh sofort ins Haus und sorge dafür, dass niemand dieses verdammte Paket aufmacht.«
    »Die Sendung war von einem bekannten Geschäft und der Fahrer hatte einen Ausweis. Er war echt.«
    »Wenn du dir da so todsicher bist, dann geh nach oben und mach das scheiß Paket selbst auf.«
    »Ich kümmere mich drum.«
    »Was ist los?«, schrie Jimmy in den Kopfhörer.
    Jared brummte eine Antwort und justierte dabei den Sucher an seinem Fernglas. »Der Fahrer des Lieferwagens hatte ein Paket für Linda Gates. Ich glaube nicht an Zufälle.«
    Er blickte durch das Fernglas. Beide Frauen wandten sich gleichzeitig der Tür zu. Linda stand auf und deutete auf einen anderen Bereich ihrer Praxis. Lizzy sah aus, als zögerte sie einen Augenblick, drehte ihr Gesicht zum Fenster und verschwand dann aus Jareds Blickfeld.
    Sein Herz raste. Macht bloß nicht die Tür auf. Scheiße. Wo zum Teufel war Matt?
    Linda öffnete die Tür, unterschrieb die Empfangsbestätigung für das Paket und trug es an ihren Schreibtisch.
    Jared schwenkte das Fernglas von einem Ende des Zimmers zum anderen. Ein gewaltiger Adrenalinschub erfasste ihn.
Wo bist du, Lizzy?
Der Fahrer war weg. Lizzy war weg. Die Tür zu Lindas Praxis stand weit offen. Jared richtete den Sucher auf Linda und zoomte sie näher heran. Sie sah sich das Paket genauer an und blickte dabei unbekümmert drein.
    »Matt«, sprach Jared ins Mikrofon.
    Keine Antwort.
    Jared ließ seine Ausrüstung liegen, sprang über einen Betonvorsprung und rannte die Treppen hinunter. In weniger als einer Minute hatte er die Straße überquert und stürmte in das Gebäude. Der Fahrstuhl war gerade besetzt.
    Er rannte ins Treppenhaus und nahm zwei Stufen auf einmal. Als er im zweiten Stock angelangt war, stieß er die Tür auf, die in den Gang führte. Schreie drangen an sein Ohr.
    Er eilte den Flur entlang und ärgerte sich darüber, dass er es so weit hatte kommen lassen. Leute kamen aus ihren Büros, neugierig, was es mit dem Tumult auf sich hatte. Jared stürzte in die Praxis von Linda Gates und sah Lizzy. Sie lebte.
    Sein Blick fiel auf die offene Schachtel und die Blutlache zu Lindas Füßen. Als er genauer hinsah, erkannte er deutlich, was da aus dem Paket gefallen war – ein blutiger Finger, der zweifellos von Hayley Hansen stammte.

Montag, 22. Februar 2010, 14:48 Uhr
    Cathy sah auf ihre Uhr. Sie wartete bereits seit drei Stunden im Foyer des Hotels. Der Sex mit ihrem Mann hatte nie länger als fünf Minuten gedauert, allerhöchstens zehn. Aber mit dieser anderen Frau verbrachte er mehrere Stunden in einem Hotelzimmer. Sie suchte in der Handtasche nach ihrem Handy, doch dann fiel ihr ein, dass sie es im Auto liegen gelassen hatte.
    Bald musste sie Brittany von der Schule abholen. Ihr Blick wanderte von ihrer Uhr zum Aufzug. Sie wollte den Augenblick nichtverpassen, in dem Richard mit seiner Geliebten aus dem Fahrstuhl trat. Es war wichtig, dass sie ihn gleich hier im Hotel mit seiner Affäre konfrontierte, wo es ihm unmöglich war, sie zu leugnen.
    Sie sah wieder auf die Uhr. Was sollte sie bloß machen?
    Brittany hatte nach der Schule einen weiteren Termin bei Dr. McMullen. Bei ihrer Spange war noch ein Draht kaputtgegangen.
    Cathy brauchte nicht lange zu überlegen, um zu wissen, was zu tun war – sie musste Lizzy anrufen. Sie hasste es zwar, ihre Schwester anzurufen, nachdem sie geschworen hatte, nie wieder mit ihr zu reden – vor allem, wenn sie daran dachte, wie sie Lizzy bei sich zu Hause und dann später im Schwimmbad behandelt hatte –, aber sie wusste, dass Lizzy sie nicht im Stich lassen würde. Lizzy konnte manchmal naiv

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