Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
Vom Netzwerk:
perfekte Ehefrau war, angelogen hatte sie ihn noch nie.
    »Wo ist sie?«, fragte er mit kreidebleichem Gesicht. »Wo ist Brittany?«
    »Lizzy holt sie gerade von der Schule ab.«
    Er zog sein Handy aus der Gürteltasche. »Ich habe zwei Anrufe in Abwesenheit, beide von Brittany.«
    »Warum sollte sie dich angerufen haben?«
    »Sie ruft nur dann bei mir an«, erwiderte er, »wenn sie dich nicht erreichen kann.«
    Panik stieg in Cathy auf. Sie kramte in ihrer Handtasche herum, bis ihr einfiel, dass sie das Handy im Auto gelassen hatte. Sie sah Richard an. »Warum bist du nicht rangegangen?«
    Er zuckte mit keiner einzigen Wimper.
    Sie wussten beide nur zu gut, womit er beschäftigt gewesen war, als seine Tochter anrief. In diesem Augenblick veränderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig. Nichts an Richard erinnerte Cathy an den gut aussehenden Mann, den sie vor fünfzehn Jahren geheiratet hatte. Mit einem Schlag wusste sie es: Sie wollte nicht, dass er sie um Verzeihung bat. Sie wollte ihn überhaupt nicht mehr.

Montag, 22. Februar 2010, 15:25 Uhr
    Lizzy wartete in der langen Autoschlange, die im Schneckentempo auf den Parkplatz der Schule fuhr. Beim Anblick der vielen Jugendlichen, die überall herumrannten, musste sie an ihre eigene Schulzeit denken, als sie sich immer mit Jared während der Mittagspause auf dem Schulhof getroffen hatte. Sie hatten damals viele Freunde und jede Menge Spaß gehabt.
    Die Freundschaft, die sie mit Jared verband, war von Anfang an sehr intensiv gewesen. Ihrem Vater hatte es natürlich nicht gepasst, dass Lizzy mit einem älteren Jungen ging, und er war froh gewesen, als Jared wegzog, um aufs College zu gehen. Er vertröstete seine Tochter mit der Bemerkung, es gäbe ja viele Fische im Meer. Aber Lizzy war sich von Anbeginn ihrer Freundschaft darüber klar gewesen, dass sie niemand anderen wollte. Jared war ein besonderer und einfühlsamer Mensch, der mehr verdient hatte als das, was sie ihm jemals geben konnte. Er hatte es verdient, glücklich zu sein.
    Sie trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad und ließ ihren Blick über den Parkplatz schweifen. Als eine Lücke frei wurde, parkte sie ein und wählte die Nummer von Brittanys Handy. Nach dem dritten Klingeln sprang die Mailbox an.
    »Hier ist Brittany Warner. Bitte eine Nachricht hinterlassen und ich rufe zurück.«
    »Hier ist deine Tante Lizzy. Ich weiß nicht, ob deine Mutter dir Bescheid gesagt hat, aber ich hole dich heute ab. Ich bin jetzt an der Schule.« Lizzy sah auf ihre Uhr. Eine Minute nach halb vier. Die Stunde war vor sechs Minuten zu Ende gegangen. Sie konnte ihre Nichte unmöglich verpasst haben. »Ich warte an dem Bärendenkmal vor dem Eingang auf dich.«
    Fünf Minuten später probierte sie es noch einmal. »Wo steckst du, Mädchen? Und warum gehst du nicht an dein Handy?« Sie sah wieder auf die Uhr. »Ich muss mit dir in zehn Minuten beim Zahnarzt sein. Ruf mich bitte zurück.«
    Sie klappte ihr Handy zu und versuchte, ihre aufkommende Panik im Keim zu ersticken.
Es ist alles in Ordnung mit ihr. Sie istmit Freunden zusammen. Teenager sind dafür berüchtigt, dass sie nie pünktlich sind.
    Sie versuchte, sich zu entspannen, und blickte auf dem Parkplatz umher. Auf gar keinen Fall wollte sie daran denken, was sich in der Schachtel befunden hatte, die in der Praxis von Dr. Gates abgeliefert worden war.
Hayley
, flüsterte sie und holte tief Luft. Sie durfte jetzt nicht daran denken. Das war ihr im Moment einfach zu viel für sie. Besser war es, wenn sie sich darauf konzentrierte, dass mit Linda Gates alles in Ordnung war. Linda war seit vierzehn Jahren ein fester Bestandteil ihres Lebens und hatte ihr geholfen, wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Mit Linda war alles in Ordnung.
Aber was war mit Hayley?
    Als in ihrer Nähe Gelächter erklang, hatte Lizzy genug. Sie verließ ihren Wagen und ging zügig auf die Turnhalle zu.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte eine Frau.
    »Ich suche meine Nichte, Brittany Warner.«
    »Hier ist sie nicht, aber schauen Sie doch mal im Büro nach, vielleicht wartet sie dort auf Sie.«
    »Gute Idee.« Lizzy dankte der Frau und ging weiter. Als sie Brittany im Büro auch nicht fand, suchte sie sämtliche Gebäude und Räumlichkeiten nach ihr ab. Aber ihre Nichte war nirgends zu sehen. Lizzys Muskeln verkrampften sich, Panik stieg in ihr hoch. Sie fragte sämtliche Leute, die ihr auf dem Schulgelände über den Weg liefen. Als sie wieder in ihrem Auto saß, rief sie Cathys Handy

Weitere Kostenlose Bücher