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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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aus. Für einen Moment breitete sich Schweigen zwischen ihnen aus. Dann sagte sie: »Der Spinnenmann hatte eine unendliche Geduld.«
    Jared betrachtete sie, wie sie ihren Kaffee schlürfte, und wartete darauf, dass sie fortfuhr. Sie enttäuschte ihn nicht, auch wenn es eine Weile dauerte.
    »Wie du ja weißt«, sagte Lizzy, »hatte er eine Vorliebe für Spinnen. Seine Lieblingsart waren Taranteln, aber er hat auch oft darüber geredet, welche Spinnen seiner Meinung nach die gefährlichsten auf der Welt sind. Es hat ihm Vergnügen bereitet, Spinnen auf die Körper seiner Opfer zu setzen. Er hat genau dabei zugesehen, wie die Tiere über ihre weiche, makellose Haut gekrabbelt sind. Manchmal vergingen Stunden, bis er die Spinnen dazu aufgestachelt hat, ins Fleisch der Mädchen zu beißen. Zum Beispiel, indem er sie gezwickt hat.«
    »Sophie hat noch eine ältere Schwester, die zum Zeitpunkt der Entführung oben schlief«, sagte Jared zu ihr. »Glaubst du, dass der Spinnenmann genau wusste, auf welche der beiden er es abgesehen hatte? Glaubst du, er hat sein Opfer beschattet, bevor er zugeschlagen hat?«
    »Ja, natürlich. Vorausgesetzt, wir haben es hier mit dem Spinnenmann zu tun. Er wusste immer, wer als Nächstes dran war. Wenn er sich schließlich sein Opfer schnappte, kannte er es besser, als es sich selbst kannte.« Nach einer längeren Pause fügte sie hinzu: »Außer bei mir. Meine Entführung war ein Versehen.«
    »Was meinst du damit?«
    Sie lächelte ihn schief an. »Na, du weißt schon – zur falschen Zeit am falschen Ort und im falschen Programm.«
    »Ja, ich glaube, ich weiß, was du meinst. Er hatte es in jener Nacht nicht auf dich abgesehen, nicht wahr?«
    Sie erwiderte seinen Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. Ihre Augen sahen jetzt weniger matt aus. »Nein, das hatte er nicht. Das weißt du doch. Er wollte das Mädchen der Andersons. Das hat er mir selbst gesagt und ich hab’s dem FBI erzählt.« Sie seufzte und fragte dann: »Kann es sein, dass Sophie Madison von einem Familienmitglied entführt wurde, und derjenige die Nachricht an mich geschrieben hat, um euch auf eine falsche Fährte zu locken?«
    »Völlig abwegig ist das nicht, aber nach allem, was wir bisher herausgefunden haben, ist das nicht der Fall. Mrs. Madison ist vollkommen außer sich und ihr Mann wurde eine Stunde vor deinem Eintreffen ins Krankenhaus gebracht … wegen Herzbeschwerden. Onkel und Tanten gibt es keine und die Großeltern haben wir überprüft.«
    »Montag ist wirklich ein Scheißtag«, sagte sie emotionslos.
    Er erwiderte nichts darauf.
    »Du und deine FBI-Kollegen, durchkämmt ihr das Viertel auch gründlich von Haus zu Haus?«, fragte sie.
    Lizzy hatte vor dem FBI nicht sonderlich viel Respekt und Jared konnte es ihr nicht verübeln. Seit über einem Jahrzehnt behandelte die Behörde sie mehr wie eine Verbrecherin als wie ein Opfer. »Sollten wir das?«
    Lizzys Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Ist das nicht die übliche Vorgehensweise?«
    Anderen konnte er vielleicht etwas vormachen, aber nicht Lizzy. »Das weißt du genauso gut wie ich«, sagte er. »Ich wundere mich nur, dass du mich fragst.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wenn ich die Mutter des entführten Mädchens wäre, würde ich mich bestimmt besser fühlen, wenn ich wüsste, dass keiner von meinen Nachbarn mein Kind bei sich im Kleiderschrank versteckt hält.« Sie strich frustriert ein paarSträhnen zur Seite, die ihr ins Gesicht hingen. »Wenn du die Akten gelesen hast, dann weißt du, dass der Spinnenmann äußersten Wert auf Verkleidungen legt.«
    Sie blickte über ihre Schulter, als hätte sie ein Geräusch gehört.
    Jared folgte ihrem Blick von der Eingangstür bis zum Fenster im vorderen Teil des Hauses. Er wollte sie gerade fragen, was sie da machte, als sie sich ihm wieder zuwandte. »Wenn jemand behauptet, er hätte eine verdächtige Person in der Gegend gesehen, würde ich nicht viel auf seine Beschreibung geben, das ist alles.«
    »In der Akte zu deinem Fall habe ich nichts zum Thema Verkleidungen gefunden, außer dem Hinweis auf einen Bart.«
    »Das wundert mich nicht. Warum sollte sich jemand Notizen gemacht haben? Die Behörden haben doch von Anfang an das meiste von dem, was ich gesagt habe, nicht ernst genommen.«
    »Das liegt daran, dass du ihnen bei jeder Vernehmung etwas anderes erzählt hast, Lizzy.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Was meinst du damit?«
    Jared erhob sich und verschwand im Flur. Ein paar

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