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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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funktioniert.«
    »Das tut mir leid.«
    Er nahm ihr Kinn in die Hand und hob ihren Kopf an, sodass sie gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen. »Ich bin derjenige, dem es leid tut, Lizzy. Ich hätte dich damals nicht allein nach Hause gehen lassen sollen.«
    Sie wich einen Schritt zurück.
    Er ließ die Hand fallen.
    »Reden wir nicht darüber«, sagte sie. »Wir können jetzt ewig auf der Sache herumreiten, aber das bringt doch nichts. Es ist eben passiert.«
    »Du musst dir keine Vorwürfe machen«, sagte Jared.
    »Das stimmt nicht. Ich hab meine Eltern angelogen. Nachdem mir die Flucht aus diesem Horror-Haus gelungen war, habe ich dir gesagt, du sollst mich in Ruhe lassen. Ich war fix und fertig. Ich konnte dich nicht mehr treffen, selbst dann nicht, als ich anfing, die Dinge etwas klarer zu sehen. Ich musste ständig an dich denken, habe aber nie zum Hörer gegriffen und dich angerufen. Das alles tut mir leid.« Und das stimmte auch. Damals hatte sie sich nichts so sehr gewünscht, als ihn anzurufen … besonders in den Augenblicken ihrer schlimmsten Verzweiflung. Denn letztendlich verdankte sie es nur den Bildern von Jared in ihrem Kopf, dass sie die tiefsten Abgründe ihres Albtraums überstanden hatte.
    Jared sah Lizzy nach, als sie ins Wohnzimmer ging. Mit einem solchen Gefühlssturm hatte er nicht gerechnet. Tatsache war jedoch, dass er von dem Moment an, als er sie heute Abend das erste Mal gesehen hatte, ein schlechtes Gewissen gehabt hatte – weil er in all den Jahren nicht für sie da gewesen war. Darüber hinaus überraschte es ihn, wie sehr sie seit ihrem letzten Treffen abgenommen hatte. Sie sah dünn aus, fast schon ausgemergelt. Ihre grünen Augen zogen ihn zwar immer noch in ihren Bann, aber das Funkeln war aus ihnen gewichen. Nachdem sie ihn vor vielen Jahrenverstoßen hatte, war er zunächst wütend und schließlich verletzt gewesen, bis diese Gefühle allmählich in Vergessenheit gerieten. Er war sich nicht sicher gewesen, was er empfinden würde, falls er sie jemals wiedersehen sollte, aber jetzt wusste er es. Er wollte seine Arme um sie schlingen und sie nie mehr loslassen. Er hatte Lizzy unzählige Male anrufen wollen. Aber letztendlich sagte er sich dann jedes Mal, dass es wohl am besten wäre, wenn er auf Distanz blieb. Er hatte Angst, seine Nähe könnte bei ihr schlimme Erinnerungen wecken. Aber jetzt, wo sie hier war, erkannte er, dass er damit falsch gelegen hatte.
    Er verspürte ein starkes Bedürfnis, sie zu beschützen. Gleichzeitig musste er sie dazu bringen, etwas zu tun, wozu sie vielleicht noch nicht bereit war. Sie musste sich erinnern und in Gedanken zu genau jenem Punkt in ihrer Vergangenheit zurückkehren, vor dem sie schon viel zu lange davonrannte. Er musste sie darum bitten, in die tiefsten und dunkelsten Winkel ihres Gedächtnisses einzutauchen und all jene scheinbar unbedeutenden Details auszugraben, die sie bisher übersehen hatte.
    Er schenkte heißen Kaffee in eine Tasse ein. »Zucker und Sahne?«
    Sie kehrte in die Küche zurück. »Ohne alles, bitte.«
    Mit den Kaffeetassen in den Händen entschieden sie sich für die grüne, klassische Couch im Wohnzimmer. Sie ließ sich darauf nieder, während er das Thermostat einstellte. »Es wird gleich warm.«
    Er setzte sich neben sie und sie sah ihn über den Rand ihrer Tasse hinweg an. »Sophie Madison braucht mich.«
    Jared sah ihr in die Augen und erkannte, dass er sie ebenfalls brauchte. Er hatte Jahre darum gekämpft, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und normal weiterzumachen. Und dann hatte er Peggy Chalmers kennengelernt, eine Anwältin, und sie aus allen möglichen falschen Gründen gefragt, ob sie ihn heiraten wolle. Jedes Mal, wenn sie ihn dazu drängte, sich auf einen Hochzeitstermin festzulegen, kamen ihm Zweifel. Peggy war jedoch eine kluge Frau. Sie wusste, dass er nie aufhören würde, an Lizzy zudenken. Genauso ging es seinen Eltern und seiner Schwester. Sie alle wussten – lange bevor er sich darüber klar wurde –, dass er die Sache mit Lizzy Gardner erst noch aufarbeiten musste.
    »Ja«, sagte er schließlich. »Sophie braucht dich. Ich brauche dich auch. Ich möchte, dass du mir alles, was du weißt, über den Mann erzählst, der dich damals entführt hat. Was für ein Mensch war er? Hatte er irgendwelche Hobbys? Hat er jemals das Haus verlassen?«
    »Ich habe dem FBI bereits alles gesagt, was ich weiß.«
    »Aber
mir
hast du das nie.«
    Sie nippte an ihrem Kaffee und wich seinem Blick

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