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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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schicken würde. Da er davon ausging, dass das Spiel aus war, war er gezwungen gewesen, die Leichen der anderen Mädchen schnell und ohne Rücksicht auf künstlerische und ästhetische Gesichtspunkte zu entsorgen. Eigentlich schade, denn er hatte viel Mühe darauf verwendet, die Mädchen für den Zeitpunkt ihrer Entdeckung schön anzuziehen. Zusätzlich entrümpelte er den Dachboden und die Schlafzimmer und vergrub seine geliebten Insekten zusammen mit den Leichen im Garten. Ein paar Tage später hatte er – unter dem Vorwand, seine Mutter läge im Sterben – einen Kollegen gebeten, für ihn einzuspringen. Dann nahm er den nächsten Flieger nach Arkansas. Dort verdankte er es einer Fügung des Schicksals, dass er im Haus seiner Mutter deren Nachbarin Cynthia Rose kennenlernte.
    Bei ihm und Cynthia war es Liebe auf den ersten Blick. Damals hatte er sogar überlegt, sein Geschäft dichtzumachen und in Arkansas zu bleiben, aber die Stimme in seinem Kopf ließ das nicht zu. Davon abgesehen, hatte ihn bisher niemand kontaktiert oder festgenommen, was bedeutete, dass Lizzy nicht zur Polizei gegangen war. Schließlich liebte sie ihn und wollte nicht, dass er ins Gefängnis kam.
    Doch dann wurde plötzlich über Nacht alles anders als Frank Lyle, ein Nachahmungstäter, ein Mädchen namens Jennifer Campbell entführte und ganz nebenbei auf die Idee kam, ihre Leiche im Folsom Lake zu versenken. Die Polizei erwischte den Trottel zwei Tage, nachdem sie die Leiche entdeckt hatte.
    Richtig sauer wurde er auf Frank Lyle, als dieser versuchte, seine harte Arbeit als die eigene auszugeben. Lyle behauptete gegenüber dem FBI, er hätte die vier Mädchen umgebracht, die vor vierzehn Jahren gefunden worden waren. Wie nicht anders zu erwarten, stürzten sich die Medien wie die Geier auf Lizzy Gardner.Journalisten krochen aus ihren Löchern und warteten mit Informationshappen auf. Offenbar hatten die Medien Lizzy all die Jahre in Ruhe gelassen, weil ihr Therapeut behauptet hatte, sie wäre für Interviews nicht belastbar genug. Aber anscheinend ging es ihr jetzt besser, denn die Schonzeit, die ihr die Medien gewährt hatten, war vorbei. In den Nachrichten hatte er sogar Bilder gesehen, die Lizzy dabei zeigten, wie sie jungen Mädchen Selbstverteidigung beibrachte. Sie hatte sich kaum verändert.
    Aber obwohl Lizzy noch genauso aussah wie früher, standen die Dinge jetzt anders. Zum einen kannte er inzwischen die Wahrheit. Lizzy war eine Lügnerin. Ihr Vater hatte der Fernsehjournalistin Barbara Walters in einem Interview erklärt, dass Lizzy in der Nacht, in der sie verschwand, ihre Eltern angelogen und heimlich mit ihrem Freund unterwegs gewesen war.
    Was hatte die ach so unschuldige kleine Lizzy wohl gemacht, bevor er ihr eins übergebraten und sie zu sich nach Hause verschleppt hatte?
    Lizzy war nicht nur eine Lügnerin, sondern auch eine Hure. Und dennoch war er auf sie hereingefallen.
    Er knirschte mit den Zähnen. Frank Lyle und Lizzy Gardners unaufhörliche Lügengeschichten waren daran schuld, dass die Stimmen in seinem Kopf zurückgekehrt waren, und zwar in hochauflösendem Surround Sound. Diese kleine Schlampe hatte ihre Eltern angelogen und ihre Freundinnen hängen lassen, um mit ihrem Freund zu vögeln. Und dann hatte sie den größten Fehler ihres Lebens begannen … sie hatte ihn angelogen.
    Tagelang, wochenlang, monatelang. Nichts als Lügen.
    Das Herz hämmerte gegen seine Rippen, als er daran dachte, und er bekam schweißnasse Hände. Lizzy Gardner musste jetzt die Konsequenzen für ihr Tun tragen. Seine Brust hob und senkte sich mit jedem aufgeregten Atemzug. Lizzy wusste genau, was er mit ihr anstellen würde, wenn er sie zwischen die Finger bekam. Schließlich hatte sie alles schon gesehen und wusste, wozu er fähig war.
    Aber zunächst würde er noch ein bisschen Spaß haben.
    Klick. Klick. Klick.

Kapitel 11

Dienstag, 16. Februar 2010, 21:25 Uhr
    Jimmy Martin stieg aus seinem Wagen und hörte sich die Nachricht von Dr. Lehman an. Dann klappte er das Handy zu. Wegen der Laborergebnisse würde er sich noch bis morgen gedulden müssen. Aber er wusste bereits, dass sie nichts Gutes verhießen. Wenn Ärzte gute Nachrichten für einen Patienten hatten, überließen sie den Anruf einer Sprechstundenhilfe. Ansonsten rief der Arzt persönlich an. Vor nicht allzu langer Zeit hatte Jimmy mit ansehen müssen, wie seine Mutter langsam und qualvoll an Krebs starb. Er wusste daher, was ihn erwartete. In ein paar Jahren

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