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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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seiner Garage gearbeitet hat, der Mann, der mit seiner Frau gestritten hat, der Postbote. Das hier ist nur eine Straße von vielen und mir kommt es jetzt schon so vor, als ob ich an einem langen Sandstrand nach einem verlorenen Schmuckstück suche.« Sie schüttelte frustriert den Kopf. »Was zum Teufel habe ich mir nur gedacht? Cathy hatte recht. Ich kann dir nicht helfen, Jared. Ich kann mir ja selbst kaum helfen.« Sie deutete auf die Häuserreihe. »Jedes davon könnte das Haus des Spinnenmanns sein. Sie sehen alle gleich aus.«
    »Fällt dir vielleicht sonst noch etwas zu dem Haus ein?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nach meiner Flucht rannte ich, so schnell ich konnte. Ich erinnere mich, dass ich über meine Schulternach hinten geschaut habe, in der Hoffnung, ich könnte das Haus sehen, aber die aufgehende Sonne hat mich geblendet. Ich hatte ja monatelang kein Tageslicht gesehen.«
    Jared bog erneut ab und fuhr weiter.
    Sie blickte aus dem Fenster und ärgerte sich wieder einmal über sich selbst, weil sie geglaubt hatte, etwas erreichen zu können. Manche Häuser waren blau, manche braun, andere grün. Hatte sie wirklich gedacht, sie würde das Haus wie durch ein Wunder wiedererkennen? Sie hatten alle ein Fenster zur Straßenseite und ein – »Bleib stehen!«
    Jared stieg etwas zu fest auf die Bremse.
    Sie wurden beide ruckartig nach vorne geschleudert.
    Lizzy stieß die Tür auf und stieg aus.
    Jared parkte den Wagen am Straßenrand und holte sie ein. »Was ist los?«
    »Der Baum dort hinten im Garten von diesem Haus – er ist riesig. Und schau dir mal die Äste an – sie sehen wie gigantische Arme aus, die bis in den Himmel reichen. Dieser Baum war das Erste, was ich gesehen habe, als ich nach draußen kam und mir mein erster Fluchtversuch beinahe gelang.« Sie marschierte entschlossen auf das Haus zu und drückte auf die Klingel.
    Jared blieb ihr dicht auf den Fersen. »Was hast du vor?«
    »Wir müssen mit den Leuten reden, die hier wohnen. Wir müssen ins Haus hinein.«
    »Ich fordere Verstärkung an. Wir können nicht einfach so mir nichts, dir nichts in ein wildfremdes Haus eindringen, das dir vage bekannt vorkommt.«
    Sie drückte ein zweites Mal auf die Klingel. Während sie wartete, verstrichen die Sekunden so langsam wie Minuten.
Was, wenn das hier das Haus war? Was, wenn er immer noch hier wohnte? Würde sie ihn wiedererkennen? Große Ohren, markantes Kinn, breite Stirn.
    Die Tür ging auf. Hinter der Schwelle stand ein Mädchen im Teenageralter. Lange, strähnige Locken fielen ihr ins Gesicht. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Lizzy merkte erst jetzt, dass sie den Atem angehalten hatte. Sie atmete aus und versuchte, über die Schulter des Mädchens hinweg ins Innere des Hauses zu spähen. »Sind deine Eltern zu Hause?«
    Das Mädchen hob den Kopf und verschränkte die Arme auf der Brust. »Wir kaufen nichts an der Haustür.« Bevor sie die Tür zuschlagen konnte, schob Lizzy ihren stiefelbewehrten Fuß hinein.
    Jared berührte sie am Ellbogen.
    »Das ist das Haus«, sagte sie zu ihm. »Ich will wissen, ob Sophie hier ist. Eher gehe ich hier nicht weg.« Lizzy ignorierte die Einwände des Mädchens und die von Jared und stürmte in das Haus.
    »Mom!«, schrie das Mädchen.
    »Es tut mir leid«, sagte Jared zu dem verängstigten Mädchen. »Sie sucht nach dem Haus, in dem sie aufgewachsen ist, und da ist sie leider etwas emotional.«
    Die Mutter kam angerannt und stellte sich neben ihre Tochter. Sie sah, wie Lizzy ohne ihre Erlaubnis das Wohnzimmer betrat. »Was zum Teufel ist hier los?«
    Ohne die Frau zu beachten, ging Lizzy an ihr vorbei und betrat den mit Teppichboden ausgelegten Flur.
    Die Frau schrie ihr nach, sie solle gefälligst ihr Haus verlassen. Aber nichts konnte Lizzy davon abhalten, den Rest des Hauses zu durchsuchen. Sie musste Sophie finden, bevor der Spinnenmann sie mit seinen Psychospielchen folterte und … Ein stechender Schmerz schoss durch Lizzys Kopf. Sie blieb stehen, streckte die Hand aus und stützte sich an der Wand ab. Bilder spulten sich vor ihrem inneren Auge ab wie ein alter 8-mm-Film. Sie waren so klar, dass sie das Gefühl hatte, sie brauche nur die Hand auszustrecken, um die Dinge zu berühren, die sie vor sich sah: ein Tablett aus Stahl … und Gegenstände, die wie die Instrumente eines Chirurgen aussahen … Scheren … Skalpelle?
    War der Spinnenmann etwa ein Arzt?
    Ihre Kopfschmerzen wurden schlimmer. Sie widerstand dem Impuls, die Augen zu

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