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Im Netz des Teufels

Im Netz des Teufels

Titel: Im Netz des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Fuß sehen, und das wäre für Fontova ein hinreichender Grund, das Haus zu betreten.
    Michael sprintete durch den Garten, rannte den Hügel hinunter und sprang über alle Hindernisse hinweg. An einer schmalen Stelle watete er durch den Bach und passte höllisch auf, dass er auf den Steinen nicht ausrutschte. Die ganze Zeit rechnete er damit, einen Schuss zu hören. Kurz darauf lief er durch das Waldstück zum Haus der Meisners. Er holte Charlotte ab, ohne Zoe Meisner etwas zu erklären. Sie würde die Sirenen bald hören.
    Fünf Minuten später saß Charlotte angeschnallt neben ihm auf dem Beifahrersitz. Sie verließen Eden Falls und steuerten auf die 102 und Ozone Park zu. Das war der einzige Ort, wohin er jetzt fahren konnte. Es gab nur einen einzigen Menschen, der ihm in dieser Situation helfen konnte.

44. Kapitel

    »Des.«
    Lucien stand an der Ecke. Wie ein Sonnenstrahl durchbrach sein strahlendes Lächeln den Dunst eines Sommerabends in Kingston. Seine beiden dürren Freunde – zwei lustige Jungen, die niemals Glück oder Vorteile brachten – stießen ihm in die Rippen.
    Eifersüchtig , dachte sie. Kein Wunder, denn sie war eine Prinzessin.
    Sie hatte Schmetterlinge im Bauch. Von irgendwoher hallte der Klang von Peter Toshs »Glass House« herüber.
    »Des.«
    Detective Desiree Powell schlug die Augen auf. Es war nicht Lucien. Es war Marco Fontova. Sie hatte das Gefühl, jemand hätte ein großes Klavier auf ihre Rippen gestellt und es mit Ambossen beschwert, und jetzt würde das gesamte Team der New York Ranger darauf trainieren. Wenn sie nicht diese wahnsinnigen Schmerzen in der Brust gehabt hätte, hätte sie gelacht. Sie verlor wieder die Besinnung, konnte Lucien aber nicht mehr finden.
    Er war verschwunden.

    Allmählich kam Powell wieder zu sich. Es dauerte eine Weile, bis sie ein Wort herausbrachte. »Wie lange war ich bewusstlos?«, fragte sie. Ihre Stimme klang wie die einer anderen, wie eine alte zerkratzte Aufnahme aus den Zwanzigern.
    Fontova schaute auf die Uhr. Seine Angst und Sorge um sie war ihm anzusehen. Das war süß. »Ich weiß nicht.«
    »Warum schauen Sie auf die Uhr, wenn Sie es nicht wissen?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Verblute ich?«
    Fontova schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Hinter Fontova stand jemand. Es war eine blonde Sanitäterin, die zu jung und zu hübsch war, um diesen Job zu machen. Als Powell versuchte, sich mühsam aufzurappeln, befahl die junge Sanitäterin ihr, liegen zu bleiben, doch das hatte Powell nicht vor. Mit Fontovas Hilfe richtete sie sich auf und lehnte sich gegen die Wand, worauf höllische Schmerzen durch ihren Körper schossen. Alles drehte sich vor ihren Augen, und sie spürte Übelkeit in sich aufsteigen. Einen Augenblick verharrte Powell reglos, und dann griff sie an ihren Gürtel. Da stimmte etwas nicht. »Wo sind meine Handschellen?«
    Fontova wandte kurz den Blick ab. Er hasste es, ihr schlechte Nachrichten zu überbringen. »Ich glaube, sie wurden Ihnen gestohlen. Ihre Dienstmarke ebenfalls.«
    » Verflixt und zugenäht!«
    Fontova runzelte die Stirn. »Das wären dann zwei Dollar.«
    »Was? Zugenäht ist doch kein Schimpfwort.«
    »In diesem Kontext schon.«
    Powell war speiübel. Galle stieg ihr in die Kehle. Sie drehte den Kopf nach links und sah die Kevlar-Weste, die sie ihr ausgezogen hatten. Sie war aufgerissen und wies mehrere Einschusslöcher auf. »Mein Gott.«
    »Sind Sie okay?«, fragte Fontova.
    Powell starrte ihn an.
    »Okay. Gut. Da ist etwas, was Sie sich ansehen sollten.«
    »Wo?«
    Fontova zeigte auf die Treppe. Powell hob den Blick. »Das könnte eine Weile dauern. Eine Woche vielleicht.«
    »Warten Sie.« Fontova stand auf und stieg die Treppe im Eilschritt hinauf. Wahrscheinlich wollte er der hübschen blonden Sanitäterin zeigen, wie gut er in Form war. Als er ein paar Minuten später zurückkehrte, hielt er Powell das Handy vor die Augen. Sie schaute aufs Display und sah in grellen Farben – größtenteils rot – eine männliche Leiche, die in einen Schrank gestopft worden war. Das Gesicht sah aus, als wäre es durch einen Fleischwolf gedreht worden.
    »Mein Gott!«
    »Das Schlafzimmer sieht aus wie ein Schlachtfeld.«
    Powell schaute sich das Bild genauer an. Das Opfer war nicht zu identifizieren. »Ist das Michael Roman?«
    Fontova schüttelte den Kopf und zeigte ihr eine Beweistüte, in der eine große Lederbrieftasche steckte, die an einer Kette hing. »Sein Name ist Nikolai Udenko.«
    »Haben Sie ihn

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